Corona bringt wieder schärfere Kontrollen

VN / 22.09.2020 • 05:45 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Corona bringt wieder schärfere Kontrollen
Testungen gelten in Vorarlberg als das Mittel im Kampf gegen Corona. KHBG/NUSSBAUMER

Auch Privatpersonen sollten soziale Kontakte einschränken.

bregenz Veranstalter und Gastronomen müssen sich wieder wärmer anziehen, denn nicht nur bei den Coronamaßnahmen wurden die Zügel angezogen, es stehen ihnen auch verschärfte Überprüfungen ins Haus. “Wir werden härter durchgreifen und die Kontrolldichte erhöhen”, kündigte Landeshauptmann Markus Wallner bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Montagnachmittag an. Eine erster Schwerpunkteinsatz fand am Wochenende im Bezirk Dornbirn statt, dem derzeitigen Hotspot der Infektionsentwicklung. Genauer im Auge haben die Behörden unter anderem die Einhaltung der Sperrstunde in der Nachtgastronomie sowie die Anzahl der Personen in Innenräumen, die aufgrund steigender Fallzahlen wieder drastisch eingeschränkt wurde. Bei allem gehe es um Gesundheit und Arbeitsplätze.

Soziale Kontakte einschränken

Kaum Zugriffsmöglichkeiten gibt es für den privaten Bereich. “Da sind wir darauf angewiesen, dass die Vernunft um sich greift”, sagte Wallner. Es sei niemandem geholfen, wenn sich öffentliche Feste in die eigenen vier Wände verlagern würden. Sowohl Wallner als auch Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher stehen hinter den seit Montag geltenden Verschärfungen: “Diese Schritte zu setzen ist ein Gebot der Stunde und dringend notwendig.” Gleichzeitig appellierten sie an die Bevölkerung, soziale Kontakte soweit wie möglich auch über das gesetzlich festgelegte Ausmaß hinaus einzuschränken. Die Cluster würden nämlich zeigen, dass sich Infektionen sehr stark im privaten Umfeld, bei Feierlichkeiten oder im Freizeitumfeld verbreiten. “Wir müssen alles unternehmen, damit uns das Geschehen nicht entgleitet”, betonte Markus Wallner.

Schnelles Aufspüren

Das schnelle Aufspüren von Kontaktpersonen gilt in diesem Zusammenhang als das wichtigste Instrument. Um diese Arbeit zu beschleunigen, wurde, wie berichtet, das Infektionsteam in die Messehalle 14 verlegt und personell aufgestockt. Es besteht aus Landesbediensteten und wird von Rekruten des Bundesheers unterstützt. Was die Testungen angeht, liegt Vorarlberg im Spitzenfeld. Derzeit werden pro Tag bei bis zu 1500 Personen Abstriche genommen. Binnen 19 Stunden liegt das Ergebnis vor, auch das ein guter Wert. Bislang können noch bis zu 80 Prozent der Kontaktpersonen ausfindig gemacht werden. Liegt die Rate der nicht mehr nachvollziehbaren Kontakte über 50 Prozent, wird es laut Rüscher schwierig.

Speziell bei der Information der Kontaktpersonen kam es in letzter Zeit zu massiven Verzögerungen (die VN berichteten). “Inzwischen sind alle Kontaktlisten aufgearbeitet”, konnte Martina Rüscher berichten. Noch eine Auffälligkeit zeigt das Infektionsgeschehen: Es treten bei immer mehr positiv Getesteten tatsächlich auch Covid-19-Symptome auf. Die bessere Nachricht: Der schon oft kritisierte farbliche Ampelwirrwarr zwischen Landes- und Bundeskarte soll bald behoben sein. Es würden Gespräche laufen. Ein Ergebnis wird diese Woche erwartet.

27 Neuinfektionen

27 neue Infektionen und 31 Gesundmeldungen wurden am Montag registriert. Von den Ansteckungen können acht auf das Umfeld von bereits zuvor positiv getesteten Personen zurückgeführt werden. In zwölf weiteren Fällen ist der/die Betroffene bereits als Kontaktperson in Absonderung. Bei sieben positiven Testungen sind die Ansteckungsquellen unklar, die Nachverfolgung läuft noch.

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