Mersin Wenige Tage nach den für Österreich mit der Silbermedaille des Steirers Vinzenz Höck an den Ringen erfolgreichsten Kunstturn-EM der Gegenwart finden ab heute in Mersin die Bewerbe der Frauen statt. Einzige ÖFT-Aktive beim UEG-Championat ist Elisa Hämmerle. Die seit sieben Tagen 25 Jahre alte Lustenauerin ist seit Sonntag in der 1,7-Mill.-Einwohnerstadt an der türkischen Mittelmeerküste. Sie wird bei ihrer sechsten EM-Teilnahme von ihrem US-Coach Daymon Montaigne-Jones betreut.
Für Hämmerle, die sich bei der WM im Oktober 2019 in Stuttgart mit 50,532 Punkten als Gesamt-55. im Mehrkampf und 14. in der bereinigten Wertung den Nationen-Quotenplatz für die ursprünglich diesen Sommer geplanten und aufgrund der Covid-19-Pandemie auf August 2021 verschobenen Sommerspiele in Tokio geholt hat, ist es abgesehen von der Heim-Staatsmeisterschaft vor vier Wochen in Egg der erste internationale Wettkampf.
Die ersten Trainings vor Ort liefen laut Hämmerles Aussagen vielversprechend: „Ich habe nach Erreichen des Quotenplatzes meine Kürprogramme nahezu komplett umgekrempelt und den gesamten Trainingsaufbau auf den Start in Tokio ausgerichtet. Besonders am Balken habe ich im Vergleich zu den letzten internationalen Großereignissen eine komplett neue Übung mit deutlich erhöhten Schwierigkeitswerten. Die EM ist zugleich der Einstieg in die Intensivvorbereitung für Tokio. Diese werde ich nun erstmals auf der großen Bühne testen und dabei nicht auf Nummer sicher gehen.“
Da es bei dieser EM keine Mehrkampfwertung gibt, wird Hämmerle lediglich am Stufenbarren, Balken und Boden an den Start gehen und verzichtet auf das vierte Gerät, den Sprung. „Mein Ziel ist es, mich vor allem durch die Artistik von den anderen zu unterscheiden.“
Hämmerle ist heute in der Qualifikation von 12.45 bis 14.25 Uhr (MEZ) an der Reihe. Sollte sie es mit einer Top-8-Platzierung in ein Gerätefinale schaffen, wäre sie am Sonntag (13 bis 16 Uhr) erneut an der Reihe.