Die Vergessenen der Öffnungsschritte

Während Restaurants und Kulturveranstalter öffnen, warten andere weiterhin.
Schwarzach Am Montag setzt Vorarlberg erste Öffnungsschritte. Cafés und Restaurants begrüßen Gäste, Bühnen und Kinos öffnen ihre Vorhänge und Kinder soll Abwechslung zu Schule und Zuhause ermöglicht werden. Doch nicht alle profitieren von den Öffnungsschritten.
Die Rede ist hierbei nicht nur von den Fitnessstudios (die VN berichteten). So ist der Erwachsenen- und Amateursport genauso weiterhin verboten wie auch der Kontaktsport. “Es ist eine schwierige Situation für uns, es gibt natürlich Gründe, so zu argumentieren”, bestätigt Judo-Vorarlberg-Präsident Lukas Fleisch. “Am Schluss ist es eine politische Entscheidung.” Gerade die Erfahrungen im Profibereich würden zeigen, dass es gehen kann. Dass nun viele Vereine um den Nachwuchs fürchten müssen, liegt nicht an den Kindern. Wenn es im Judo nicht gehe, würden sich vielleicht manche nach Alternativen umsehen. “Gefallen hat man uns damit keinen getan”, betont Fleisch. Nun hofft er, dass alle ihre Verantwortung ernst nehmen, um weitere Öffnungsschritte auch für seinen Sport zu ermöglichen.
“Wir brauchen offene Grenzen, damit der Tourismus funktioniert”, sieht Walter Lingg vom Hotel Krone in Au keinen Anlass, Hotels wie die Gastronomie zu öffnen. Seine Branche sei schließlich nicht vom Vorarlberger, sondern vom europäischen Infektionsgeschehen abhängig. Er setzt daher auf die Impfungen, die eine seriöse Öffnung der Tourismusbetriebe ermöglichen sollen. Von der Politik fühlt er sich daher bei den Maßnahmen zur Öffnung nicht vergessen.
Ähnlich ist die Situation in der Nachtgastronomie, sagt zumindest Thomas Krobath von der Vabrik in Röthis. “Die Klubkultur lebt vom Tanzen, nicht vom Sitzen”, betont der Gastronom. Viele Bars seien ebenfalls nicht so weiträumig wie Restaurants, eine Öffnung unter diesen Vorgaben selbst ohne Sperrstunde schwierig. “Ich bewundere, dass Vorarlberg diesen Weg geht”, betont Krobath. “Ich fände es aber unverantwortlich, wenn wir im März öffnen hätten können.” Dies hätten die Zahlen nicht hergegeben, rechnet der Nachtgastronom weiterhin mit dem Sommer – wenn alles gut geht.
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