Schwimmende Teststation im Bregenzer Hafen

Ab Dienstag gibt es auf der MS “Vorarlberg” Selbsttests unter Aufsicht des Bundesheers.
bregenz Leinen los heißt es für die Flotte der Vorarlberg Lines zwar noch nicht, aber zumindest das Motorschiff „Vorarlberg“ muss nicht mehr untätig im Hafen dümpeln. Es wurde, wie schon berichtet, zur Teststation umfunktioniert. Betreiber ist das Bundesheer. Acht Soldaten stehen ab heute, Dienstag, von 7 bis 15 Uhr für Testungen bereit. Landesweit gibt es inzwischen 131 Testmöglichkeiten. Die Aufstockung auf 145.000 Tests pro Woche ist den ersten zaghaften Lockerungsschritten geschuldet, denn wer ins Gasthaus oder zu Kulturveranstaltungen möchte, braucht einen Test mit einer Gültigkeitsdauer von mindestens 48 Stunden. “Mit dieser Kapazität sind wir führend in Österreich”, rechnet Landeshauptmann Markus Wallner vor.
Auf der „Vorarlberg“ werden laut Oberst Michael Kerschat ausschließlich Selbsttests unter Aufsicht vorgenommen. Am Hafen flanieren und dann schnell zum Abstrich auf die schwimmende Teststation spielt sich allerdings nicht. „Eine Anmeldung auf der Testplattform des Landes ist unbedingt erforderlich“, betont Kerschat. Wallner ist von den Selbsttests überzeugt: “Sie sind schnell gemacht und erfordern kein medizinisches Personal.” Ein kleiner Wermutstropfen ist für ihn die eingeschränkte Gültigkeitsdauer von 24 Stunden bei angemeldeten Wohnzimmertests. “Das ist Neuland, und wir sind mitten in einem Versuch”, sagt Markus Wallner. Deshalb habe es vom Bund keine größeren Zugeständnisse gegeben.
Damoklesschwert Reisewarnung
Einen Beitrag leisten zu können, damit „dieser Spuk schneller vorbeigeht“, war den Vorarlberg Lines ein Anliegen, wie Geschäftsführer Alessandro Rupp im VN-Gespräch sagte. Als die Stadt Bregenz für eine schwimmende Teststation anfragte, brauchte er nicht lange zu überlegen. Schließlich wollen die Vorarlberg Lines bald wieder die Anker lichten. Der Saisonstart ist für Anfang April geplant. Welche Öffnungsschritte für die Schifffahrt gelten, werden verhandelt. „Rundfahrten in der Bregenzer Bucht sollten mit Sicherheitsmaßnahmen möglich sein“, spekuliert Rupp vorsichtig. Auf deutscher Seite blinkt noch das Damoklesschwert der Reisewarnung grell auf.
Das Motorschiff „Vorarlberg“ soll bis 22. April als Teststation fungieren. Danach wird sie anderweitig gebraucht. Bis dahin sind Montag bis Samstag jeweils acht Bundesheersoldaten an Bord, um die Selbsttests und deren richtige Anwendung zu überwachen oder, falls notwendig, dabei behilflich zu sein. Die Feuertaufe haben Kollegen in einer ebenfalls vom Bundesheer betriebenen Teststation in Lauterach am Montag bestanden. „Zwischen 6 und 10 Uhr waren schon 150 Leute dort“, berichtet Michael Kerschat. Insgesamt stellt das Bundesheer für seine sechs Teststationen 60 Soldaten ab.
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