Mit einem Auge auf der Modellregion

Trotz Turbulenzen im Bregenzerwald noch keine Gefahr.
Bregenz Das Infektionsgeschehen in Teilen des Bregenzerwaldes zeitigt mehr Nachwehen, als den Verantwortlichen lieb ist. Die Zahl der positiv getesteten Personen steigt an, und das treibt auch die 7-Tage-Inzidenz kontinuierlich in die Höhe. Sie liegt aktuell bei 184,1. Damit ist Vorarlberg im Bundesländervergleich auf den vierten Platz zurückgerutscht. Auch die Krankenhäuser melden wieder verstärkt Patientenaufnahmen. Allein am Montag wurden, wie berichtet, elf an Covid-19 erkrankte Personen eingeliefert, am Dienstag waren es sechs und am Mittwoch fünf. Da auch die Belegung auf den Intensivstationen zugenommen hat, derzeit werden dort elf Covidkranke betreut, ist die Bettenkapazität von 52 auf 59 erhöht worden. Im Bedarfsfall wäre auch eine stufenweise Aufstockung der Beatmungsplätze auf 104 möglich.


Intensivstationen als Messlatte
Die Modellregion sieht Landeshauptmann Markus Wallner trotz der Turbulenzen im Bregenzerwald zumindest vorerst nicht in Gefahr. „Sie steht aber jeden Tag auf dem Prüfstand.“ Er rechnet auch mit einem weiteren Ansteigen der Infektionszahlen in den kommenden Tagen, für eine endgültige Einschätzung, die über Wohl und Weh der Modellregion entscheiden könnte, sei es jedoch zu früh. „Es muss uns jedoch bald gelingen, die gesamte Lage zu stabilisieren“, erklärte Wallner und sprach von der Notwendigkeit, die Entwicklung täglich genau zu beobachten. Eine wichtige Messlatte in diesem Zusammenhang sind die Intensivstationen. „So lange wir dort eine überschaubare Lage haben, können wir an den getätigten Öffnungsschritten festhalten“, skizzierte er die dringlichste Vorgabe.

Dies sei auch mit dem neuen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein so vereinbart: „Sie setzen in Wien die Bundesplanung fort, wir überwachen die Belastung auf den Intensivstationen.“ Dass ein Teil der Infektionen auf bereits abgesonderte Kontaktpersonen zurückgeführt werden kann, ist laut Markus Wallner die bessere Nachricht in der Infektionsbekämpfung. Mehr Sorgen bereiten ihm die unkontrollierten Neuinfektionen. „Die sind noch nicht eingedämmt.” Auch deshalb ist die Verlängerung der Ausreisetestpflicht über den kommenden Mittwoch hinaus eine Option. „Wir brauchen eine deutliche Entspannung. Erst dann werden wir lockern“, stellt der Landeshauptmann klar und ergänzt: „Was uns jetzt am meisten hilft, ist, dass sich viele Menschen testen lassen.“ Deshalb hält er auch wenig bis gar nichts davon, etwa der Gastronomie wieder das Licht auszudrehen „Damit würden auf einen Schlag viele Tests wegfallen“, ist dieser Weg aus seiner Sicht eine Strategie der Stabilisierung.
Als sehr erfreulich bezeichnet er die steigenden Impfvormerkungen. Derzeit melden sich täglich rund 1000 Personen an.