Toms Traum geht in Erfüllung

Rollstuhltennisspieler Thomas Flax für Paralympics in Tokio nominiert.
Dornbirn Der große sportliche Traum von Thomas Flax geht in Erfüllung. Einen Tag früher als angekündigt erhielt der 37-jährige Rollstuhltennisspieler die Frohbotschaft des Tennisweltverbandes ITF, dass er für die 16. Paralympics vom 25. August bis 6. September in Tokio nominiert wurde. „Ich war gerade auf der Autofahrt zur Staatsmeisterschaft nach Oberpullendorf und habe eigentlich erst wie angekündigt am 2. Juli mit der Entscheidung gerechnet. Als ich dann bei einer kurzen Rast meine Maila gecheckt habe und die Mitteilung von ÖTV-Präsident Magnus Brunner sah, ist mein Pulsschlag nach oben geschossen und ich musste zunächst tief durchatmen, ehe ich es geöffnet habe. Wie es scheint, hat es sich gelohnt, dass ich jeden Abend eine Kerze angezündet und brav meine Suppe ausgegessen habe“, beschreibt Flax die ersten Gedanken nach der ersehnten Erfolgsmeldung.
Zweiter Vorarlberger nach Klaus Salzmann 1996
Vor knapp drei Wochen erhielt Flax einen Dämpfer in der Mission, 25 Jahre nach Klaus Salzmann 1996 in Atlanta, als zweiter Vorarlberger Rollstuhltennisspieler zu olympischen Ehren zu gelangen. Sprichwörtlich im letzten Abdruck wurde Flax vor Beendigung der erste Nominierungphase um eine Position aus dem 46er-Raster, gleichbedeutend mit einem Quotenplatz, gedrängt. „Schon damals haben viele Personen gemeint, dass ich mir keine Sorgen machen soll. Da bei den Paralympics ein 56er-Raster im Einzel zur Austragung kommt, aktuell aber nur 48 Plätze fix zugeteilt sind, würde ich sicher noch einen der acht vakanten Plätze erhalten. Da es aber keine klar definierten Kriterien gab, nach denen die acht Wildcards verteilt werden, war ich skeptisch. Ich habe versucht, positiv zu bleiben und mich abzulenken. Jetzt ist die Erleichterung natürlich riesig. Ich werde mir den Nominierungbescheid wohl noch einige Male mit Freude durchlesen und es wird sicher noch eine Zeit dauern, bis ich richtig realisiert habe, dass mein Traum in Erfüllung geht.“

31 Turniere in 13 Ländern gespielt
Seiner Olympiapremiere blickt Flax, der seit einem Mountainbike-Unfall im Juli 2007 wegen eines Bruchs des fünften Brustwirbels (Fachbegriff TH 5) im Rollstuhl sitzt, optimistisch entgegen: „Die größte Hürde war die Qualifikation. Alles, was jetzt noch kommt, ist der Zuckerguss. Ich habe in den letzten 15 Monaten 31 Turniere in 13 Ländern, darunter drei Überseereisen, gespielt. Ich habe praktisch mein gesamtes Leben diesem Traum untergeordnet und bin einfach unbeschreiblich glücklich, es geschafft zu haben.“