Für Kinderbetreuung gilt nur Testempfehlung

VN / 26.08.2021 • 21:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Für Kinderbetreuung gilt nur Testempfehlung
Kinder benötigen in Coronazeiten besonderen Schutz. Leidinger
 

Land erwägt jedoch, eine Testpflicht im Alleingang einzuführen.

bregenz Möglichst sicher in das neue Betreuungsjahr starten, das möchten nicht nur die Schulen, sondern ebenso die elementarpädagogischen Einrichtungen. Deshalb gibt es auch dort eine dreiwöchige Sicherheitsphase, während der sich das Personal dreimal pro Woche testen sollte. Sollte deshalb, weil anders als für Schulen, wo die Vorgaben verpflichtend sind, für Kinderbetreuungseinrichtungen nur eine Empfehlung zur Testung gilt. „Das Gesundheitsministerium hat die Elementarpädagogen aus der Berufsgruppentestung herausgenommen“, begründete Landesrätin Barbara Schöbi-Fink.

Mit Sorge ins neue Jahr

Nimmt das Ministerium diesen Erlass nicht zurück, will sie für die Einrichtungen im Land im Alleingang eine Testpflicht verordnen. Die Kleinen selbst müssen nicht getestet werden. „Wir empfehlen den Eltern jedoch, die Kinder zu Hause zu testen“, sagte Schöbi-Fink. Vor dem Hintergrund der grassierenden hochansteckenden Delta-Variante fragt sich Bea Madlener-Tonetti: „Ob das wohl reicht?“ Die Obfrau des Landesverbands selbstorganisierter Kindergruppen und Elterninitiativen sieht dem Beginn des neuen Betreuungsjahrs jedenfalls mit Bauchweh entgegen. „Wir haben es in der Elementarpädagogik mit einer Gruppe zu tun, die zu 100 Prozent nicht geimpft werden kann und auch sonstige Hygienemaßnahmen wie Abstand halten kaum umzusetzen sind“, verdeutlicht Madlener-Tonetti. In den privaten Einrichtungen werden knapp 3700 Mädchen und Buben betreut, das ist ein Anteil von 60 Prozent. Von den 208 Gruppen stehen 122 unter privater Trägerschaft, 866 der rund 1400 Mitarbeitenden sind in privaten Einrichtungen beschäftigt.

Bea Madlener-Tonetti bewegt auch die Frage, warum bei Kindern keine Lollytests zum Einsatz kommen. Die Antwort, die sie beim Elementarpädagogik-Gipfel bekam: „Es stehen noch keine zertifizierten Produkte zur Verfügung.“ Das ist ihr unverständlich. „Es gibt zugelassene Impfstoffe, aber keine zugelassenen Tests für Kleinkinder.” Sie kritisiert auch den Umstand, dass die Pädagoginnen und Pädagogen den PCR-Test in einer Teststraße machen müssen. Das sei aufwendig und umständlich. “Gurgeltests wären sinnvoller”, merkt sie an. Die Impfquote bei den Beschäftigten bezeichnet sie als sehr unterschiedlich. Ihrem Gefühl nach sei aber der größte Teil geimpft. Das Land will es jedoch genau wissen und startet demnächst eine Erhebung.

Die ungeimpfte Kollegenschaft bereitet Bea Madlener-Tonetti einige Sorgen. Sie weiß, wie schnell sich eine Infektion in einer Betreuungseinrichtung ausbreiten kann. Gleichzeitig hofft sie, dass sich die Elementarpädagogen ihrer Verantwortung bewusst sind. Madlener-Tonetti wird alle Mitglieder als nächsten Schritt über die Maßnahmen informieren. Sie rechnet außerdem damit, dass die Träger der Einrichtungen mit den Ungeimpften reden.

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