Nur Ungeimpfte auf der Intensivstation

Von den aktuell 20 Covid-19-Patienten haben 14 keinen Impfschutz.
feldkirch Die Zahl der Covid-19-Patienten zieht auch in Vorarlberg wieder an. Aktuell sind es 20 Infizierte, die aufgrund von Symptomen eine Behandlung im Krankenhaus benötigen, vier von ihnen brauchen eine intensivmedizinische Betreuung. Die gute Botschaft: Bislang musste noch kein geimpfter Covid-19-Patient auf die Intensivstation. Die weniger gute Nachricht: 14 der 20 Covid-Betroffenen verfügen über keinen Impfschutz. Oberärztin Gabriele Hartmann, Leiterin der Abteilung für Krankenhaushygiene und Infektionsvorsorge am LKH Feldkirch, sieht sich jeden Fall sehr genau an, was Diagnose, Verlauf und Schwere der Erkrankung betrifft. Ihr Fazit: “Auf den Intensivstationen hatten wir bislang nur Nichtgeimpfte.” Außerdem habe es sich in jedem Fall um Patienten mit teilweise schweren Vorerkrankungen gehandelt.
Komplikationsloser Verlauf
Geimpfte Covid-19-Patienten scheinen besser durch die Erkrankung zu kommen, obwohl die Infektion vereinzelt auch zu Lungenentzündungen führt. Zwar sollte eine Impfung genau das verhindern, bei einer geschwächten Abwehr, wie sie häufig bei älteren Menschen und Risikopatienten gegeben ist, könne sich dennoch eine Lungenentzündung entwickeln, weil diese Personengruppe nicht so viele Antikörper als Reaktion auf die Impfung ausbilde. “Sobald die Lunge entzündet ist, werden diese Menschen krankenhauspflichtig”, erklärt Hartmann. In den meisten Fällen ist die Lungenentzündung laut ihren Aussagen aber komplikationslos verlaufen. Die Intensivpatienten hingegen benötigten Atemunterstützung.
Als häufigste Symptome bei Geimpften nannte die Oberärztin Fieber, Husten, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen. Bei den meisten bleibt es dabei, vor allem, wenn die Geimpften gesund und jünger sind. Schwerere Symptome wie Atemnot und Lungenprobleme treten vorwiegend bei über 60-Jährigen oder Menschen mit schweren Grunderkrankungen auf. Das ist der mangelnden Bildung von Antikörpern geschuldet. “Diese Limitation ist da”, räumt die Medizinerin freimütig ein. Infektionen könnten schwerer verlaufen, würden aber kaum kaum tödlich enden. Jetzt, wo sich das Virus erneut ausbreitet, bestehe für diese Menschen wieder ein erhöhtes Risiko. Nach der dritten Impfung werde die Abwehr besser. “Diese Personen brauchen also weiterhin Schutz, etwa indem sich andere impfen lassen”, betont Gabriele Hartmann. Kinder müssen auf den Covid-Stationen derzeit keine behandelt werden.
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