VN-Wanderserie: Zwischen Seen, Felsen und Steinböcken am Hochjoch

VN / 05.09.2021 • 08:00 Uhr / 6 Minuten Lesezeit
VN-Wanderserie: Zwischen Seen, Felsen und Steinböcken am Hochjoch
Der Klettersteig ist aufgrund seiner Länge von vier bis fünf Stunden nicht zu unterschätzen. Oliver Ihring

Über den Klettersteig geht es auf das Hochjoch. Die weniger Mutigen können bequem zur Wormser Hütte wandern.

Schruns Die heutige Wanderung ist eigentlich zum größten Teil ein Klettersteig, denn der Gipfel des Hochjochs ist nur über einen solchen erreichbar. Wem das aber zu anspruchsvoll ist, der kann auch gemütlich zur Wormser Hütte wandern und dort einkehren.

Auf dem Weg zum Seebligasee hat man eine Aussicht auf das Klostertal mit der Roten Wand im Hintergrund. <span class="copyright">VN/JUN</span>
Auf dem Weg zum Seebligasee hat man eine Aussicht auf das Klostertal mit der Roten Wand im Hintergrund. VN/JUN
Die Windtürme.  <span class="copyright">Oliver Ihring </span>
Die Windtürme. Oliver Ihring
Der Wanderweg zum Schwarzsee.  <span class="copyright">Oliver Ihring </span>
Der Wanderweg zum Schwarzsee. Oliver Ihring
Der Weg zum Schwarzsee.  Im Hintergrund das Hochjoch.  <span class="copyright">Oliver Ihring </span>
Der Weg zum Schwarzsee. Im Hintergrund das Hochjoch. Oliver Ihring


Mit der Zamang Bahn fahren wir hoch zum Kapell-Bergrestaurant. Von dort wandern wir zunächst zum Seebligasee. Auch wenn man zur Wormser Hütte will, schlägt man den sogenannten „Seeweg“ ein. Rund um den Seebligasee, einen Speichersee, gibt es verschiedene Mitmachstationen für Kinder. Hier kann man die Kräfte der Natur auf einem Lehrpfad spielerisch erkunden, bei den drei Windtürmen den Wind selbst erzeugen und Steinriesen bauen, beim Seebiotop Flöße durch Wellenpumpen vorantreiben und auf dem Barfußpfad die Sinne erproben. Der einstündige Themenwanderweg ist kinderwagentauglich.
Wir gehen weiter zum Schwarzsee. Von dort startet der Klettersteig. Wanderer, die die Wormser Hütte und/oder das Kreuzjoch im Visier haben, gehen hier weiter geradeaus am Schwarzsee und Kälbersee vorbei und steigen dann hinauf. Der Hochjoch Klettersteig ist mit der Schwierigkeit C angegeben, sollte aber aufgrund seiner Länge von vier bis fünf Stunden (reine Klettersteigzeit) dennoch nicht unterschätzt werden. Hinzu kommen jeweils eine Stunde Auf- und Abstieg. Bei den C-Stellen sind steile Querungen zu überwinden. Bei Nässe ist der Klettersteig nicht zu empfehlen.

Am Schwarzsee. Links geht es hoch zum Einstieg in den Klettersteig.<span class="copyright">Oliver Ihring </span>
Am Schwarzsee. Links geht es hoch zum Einstieg in den Klettersteig.Oliver Ihring
Und los geht es mit dem Klettersteig.  <span class="copyright">Oliver Ihring </span>
Und los geht es mit dem Klettersteig. Oliver Ihring
Das C-Stück: Eine steile Wand muss gequert werden. Da es in der Nacht zuvor geregnet hat, war der Fels noch feucht. Auf der Westseite gelegen, trocknet dieser auch erst sehr spät bzw. langsam, da dort lange keine Sonne hinkommt. An der Stelle bin ich auf den rutschigen Eisenstiften abgerutscht, konnte mich aber am Seil halten. Bei Nässe ist also Vorsicht geboten, da der nasse Fels kaum Halt bietet.  <span class="copyright">Oliver Ihring</span>
Das C-Stück: Eine steile Wand muss gequert werden. Da es in der Nacht zuvor geregnet hat, war der Fels noch feucht. Auf der Westseite gelegen, trocknet dieser auch erst sehr spät bzw. langsam, da dort lange keine Sonne hinkommt. An der Stelle bin ich auf den rutschigen Eisenstiften abgerutscht, konnte mich aber am Seil halten. Bei Nässe ist also Vorsicht geboten, da der nasse Fels kaum Halt bietet. Oliver Ihring
Weiter oben wird es leichter.  <span class="copyright">Oliver Ihring</span>
Weiter oben wird es leichter. Oliver Ihring


Das Highlight ist eine rund 60 Meter lange, sehr luftige Seilbrücke, die mit einer spektakulären Aussicht auf den Schwarzsee, Herzsee und auf die Berge des Rätikons belohnt. Die Klettersteigpassagen kurz vor und nach der Seilbrücke sind leichter zu gehen. Nach dem Gipfelaufenthalt auf dem Hochjoch, mit Aussicht auf die umliegenden Gipfel des Montafons (Sulzfluh, Drei Türme) und Klostertals (Rote Wand), geht der Klettersteig über den Hochalpilagrat weiter. Hier hat man aber bereits das Schwierigste hinter sich, der Grat ist nämlich nur noch mit A, A/B kategorisiert. Zwar gibt es auf dem Grat einen Notabstieg, diesen würde ich jedoch keinem empfehlen, da er meiner Meinung nach gefährlicher und schwieriger ist, als den Gratweg einfach weiterzugehen.

Die spektakuläre 62 Meter lange Seilbrücke ist das Highlight des Klettersteigs. Im Hintergrund sind der Schwarzsee und Kälbersee zu sehen. <span class="copyright">Oliver Ihring</span>
Die spektakuläre 62 Meter lange Seilbrücke ist das Highlight des Klettersteigs. Im Hintergrund sind der Schwarzsee und Kälbersee zu sehen. Oliver Ihring
Der Hochalpilagrat ist das einfachste Stück des ganzen Klettersteigs.<span class="copyright">  Oliver Ihring </span>
Der Hochalpilagrat ist das einfachste Stück des ganzen Klettersteigs. Oliver Ihring
Der Klettersteig neigt sich hier bereits dem Ende zu,  <span class="copyright">Oliver Ihring </span>
Der Klettersteig neigt sich hier bereits dem Ende zu, Oliver Ihring
Schwindelfrei sollte man dennoch unbedingt sein.  <span class="copyright">Oliver Ihring </span>
Schwindelfrei sollte man dennoch unbedingt sein. Oliver Ihring


Das Ende des Klettersteigs befindet sich bei der Bergstation der Hochalpila Bahn. Der eigentliche Lohn dieser Tour war aber nicht die Seilbrücke oder die Aussicht, sondern die neun Steinböcke, die seelenruhig auf einem Fels den Nachmittag verbrachten. Wer mag, kann noch kurz das Kreuzjoch mitnehmen (circa fünf Minuten Aufstieg vom Wanderweg aus) und, wenn man Zeit hat, auf der Wormser Hütte einkehren, an der man sowieso beim Abstieg vorbeikommt. Das Einkehren ist aber eine Frage der Zeit, denn wir kamen gerade rechtzeitig zur letzten Gondelfahrt an der Bergstation an. Und die Gondel sollte man bekommen, denn der Abstieg nach Schruns ist nicht schön und vor allem eines: ewig lang.

Und da lagen sie: Neun Steinböcke in der Nähe der Hochalpila Bahn Bergstation. Sie ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und genossen den Nachmittag. <span class="copyright">VN/JUN</span>
Und da lagen sie: Neun Steinböcke in der Nähe der Hochalpila Bahn Bergstation. Sie ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und genossen den Nachmittag. VN/JUN


Hinter der Wormser Hütte steigen wir auf der Westseite, mit Blick auf Schruns und ins Montafon, bis zur Bergstation Kapellalpe wieder ab. Dies ist der gleiche Abstieg wie beim Seerundweg. Der Wanderpfad führt durch Alpenrosen und Lawinenverbauungen und wir genießen die letzten Sonnenstrahlen. Dann fahren wir mit der Gondel – erschöpft, aber glücklich – wieder hinunter zur Talstation. VN-JUN

Wolkenspiel am Gipfel des Hochjochs. <span class="copyright">VN/JUN</span>
Wolkenspiel am Gipfel des Hochjochs. VN/JUN
Aussicht auf das Verwallgebirge.  <span class="copyright">VN/JUN </span>
Aussicht auf das Verwallgebirge. VN/JUN
Blick Richtung Silvretta. <span class="copyright"> VN/JUN </span>
Blick Richtung Silvretta. VN/JUN

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