Gericht: Ex-Banker soll fast drei Millionen Euro veruntreut haben

Staatsanwaltschaft wirft Angeklagtem vor, Kredite ohne ausreichende Sicherheiten vergeben zu haben.
Feldkirch Der am Landesgericht Feldkirch angeklagte ehemalige leitende Bankangestellte ist mittlerweile selbständig als Berater tätig. Doch zurzeit muss sich der 55-Jährige acht Tage freihalten, denn er sitzt – wenn es nach dem Gerichtsplan geht – die nächsten zwei Wochen sechzig Stunden auf der Anklagebank. „Die letzten zwei Verhandlungstage sind allerdings ‚Puffertage‘, kann sein, dass wir die nicht benötigen“, so die vorsitzende Richterin Sabrina Tagwercher. Statt zwei sind fünf Laienrichter als Schöffen beigezogen, falls einer ausfällt, springt der Ersatzschöffe ein.
Kredite ohne Sicherheit
Die Anklage wirft dem einstigen Filialleiter vor, er habe im Zeitraum 2012 bis 2017 Kredite ohne ausreichende Sicherheiten vergeben. Es geht dabei angeblich nicht um kleinere Summen, sondern um Kredite für Firmen und Unternehmen, insgesamt über ein Dutzend Geldvergaben.
Die Staatsanwaltschaft spricht von 2,9 Millionen Euro Gesamtschadenssumme. Dem einst leitenden Banker wird Untreue vorgeworfen. Zuhören darf die Öffentlichkeit bei dem Prozess nicht. „Es geht um einstige Kunden, die immer noch Bankkunden sind. Deren finanzielle Situation soll nicht öffentlich breitgetreten werden“, verlangt Privatbeteiligtenvertreter Claus Brändle, das Bankgeheimnis zu respektieren.
Dem Antrag wird Folge gegeben. „Es geht in diesem Prozess um nichts anderes als um Bank- und Firmendaten“, so die Vorsitzende. Erst das Urteil muss als Abschluss des Prozesses öffentlich verkündet werden. Davon kann nicht abgegangen werden. Bis dahin haben die Beteiligten einen anstrengenden Prozess vor sich.