Der Funken steht wieder!

VN / 05.03.2022 • 15:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Der Funken steht wieder!
Zwölf Helfer bauten den Funkenturm mit auf. Gekrönt wurde er von einer 16 Meter hohen Tanne. Die Hexe fehlte am Donnerstag noch. VN/JUN

Funkenzunft Gantschier lädt heute zum Funkenfeuer ein.

Gantschier Heute Abend werden zahlreiche Funken im Ländle angezündet, um den Winter auszutreiben. Gleichzeitig ist heute der erste Tag fast ohne Corona-Maßnahmen. Ein Grund mehr, zu feiern. Viele Funkenzünfte halten an dem Brauchtum fest und stapelten in den letzten zwei Tagen fleißig die Holzbalken aufeinander, so auch die Funkenzunft Gantschier.
Bereits am Mittwoch fällten die Zunftmitglieder die 16 Meter hohe Tanne aus einem Waldstück bei Vandans. Am Donnerstag um 8.30 Uhr begannen die Funkenbauer mit dem Aufbau des 14 Meter hohen Holzstapels, der auf acht Aposteln (Pfähle) steht. Die Hexe, die mit Schießpulver vollgestopft ist, wurde erst am Freitag auf den Funken gesetzt. Ziel eines jeden Funkenabbrennens ist, dass die Hexe am Ende explodiert.

Simon Wachter und Walter Sadjak packten fleißig mit an.
Simon Wachter und Walter Sadjak packten fleißig mit an.

Hexentanz ums Feuer

Doch nicht nur oben auf dem Funken gibt es eine Hexe, sondern auch unten um den Funken herum werden (echte) Hexen tanzen. Das Hexentreiben der Gantschierner Häxa gehört zum Brauchtum dazu. Dabei führen die 16 Gantschierner Häxa in neuer, authentischer Kleidung einen Tanz auf. Beginn ist heute um 19 Uhr mit Bewirtung. Um 19.30 Uhr startet der Fackelzug zum neuen Funkenplatz. Während früher der Funken beim Fischteich aufgebaut und niedergebrannt wurde, findet der Funken heuer neben dem Poly auf der Wiese statt. Um genau 20.02 Uhr wird der Funken dann entzündet. Eine Allee aus Fackeln weist zum Funken hin.

Präsident der Funkenzunft, Martin Sadjak, freut sich auf das Funkenabbrennen.
Präsident der Funkenzunft, Martin Sadjak, freut sich auf das Funkenabbrennen.

Neuer Funkenplatz

Wichtig beim Abbrennen des Funkens ist der Funkenflug. Während es beim Aufbau noch gestürmt hat, ist sich Funkenmeister Erich Juen sicher, dass der Wind abends dreht und von den Bergen in Richtung Tal strömt. Denn auch beim neuen Funkenplatz, der mehr Platz bietet als der alte, grenzen Häuser an, die nicht zu Schaden kommen sollen. Zur Sicherheit aller wird das Holz aber zusammengenagelt, damit er bei Wind nicht so leicht umstürzen kann.
„Zuerst war da ein großes Fragezeichen, ob wir überhaupt einen Funken machen können. Wir mussten kurzfristig viel organisieren, den Baum kriegen. Das war knapp geworden“, sagt Martin Sadjak, Präsident der Funkenzunft Gantschier. „Noch dazu gibt es einige Ausfälle durch Corona“, ergänzt Erich Juen. Aufgrund von Corona ist der Funken heuer kleiner als sonst.

Das Funkenabbrennen findet mit Bewirtung statt.
Das Funkenabbrennen findet mit Bewirtung statt.

Der 12-jährige Simon Wachter half wie jedes Jahr beim Aufbau mit. Auch Altfunkenmeister Peter Schnetzer, Walter Sadjak, Elmar Köberle und Hauptverantwortlicher der Funkenwache, Rene Scheibenstock, zählten zu den insgesamt zwölf Helfern. Denn neben dem Funken musste auch noch das Festzelt aufgebaut werden. Die frisch gebackenen Funken-Küachli dürfen bei einem Funken natürlich auch nicht fehlen. Damit auch die Kinder auf ihre Kosten kommen, durften sie gestern ihren eigenen Kinderfunken, auch Trätzfunken genannt, bauen. Dieser wird heute bereits um 19.30 Uhr angezündet. Abgesagt wurde der Funken aufgrund von Schlechtwetter übrigens noch nie. Und auch dieses Jahr haben die Funkenbauer Glück mit dem Wetter. VN-JUN

Einmal in den Funken geklettert.
Einmal in den Funken geklettert.