“So tief hat mich dieses Erlebnis berührt”

Monika Sturn lädt am Pfingstwochenende zum Yoga in Bad Rothenbrunnen. BI
Wie Monika Sturn im Yoga Entspannung findet und diese weitergeben möchte.
RANKWEIL Für Monika Sturn gehört Bewegung zum Alltag. Die vielseitige Werbefachfrau ist viel unterwegs, ob bei teilweise waghalsigen Klettertouren in den Bergen oder als Wanderführerin beim Alpenverein Vorarlberg. Zudem hat sie Yoga für sich entdeckt und eine Ausbildung zur Yogalehrerin absolviert. Sie ist von der wohltuenden Kraft der Übungen überzeugt. Am Pfingstwochenende bietet sie nun in der herrlichen Umgebung von Bad Rothenbrunnen ein Wochenende mit Yoga an.
Wie wichtig ist Ihnen Bewegung in Ihrem Alltag?
STURN Bewegung im Alltag ist für mich sehr wichtig. Auch ich spüre, wenn ich mich nur wenig bewege und eine Zeit lang nicht mehr in die Berge komme, wie sehr mein Körper und auch meine Psyche Bewegung brauchen.
Sie sind auch als Wanderführerin für den Alpenverein Vorarlberg unterwegs. Wie kam es zu dieser Ausbildung?
STURN Meinen Entschluss für eine Ausbildung als Wanderführerin traf ich vor einigen Jahren. Es war mein Wunsch, auch anderen Menschen die Schönheit unserer Bergwelt näherzubringen, das Erlebnis in der Natur, aber auch das Gesellige in der Gruppe.
Seit wann praktizieren Sie Yoga und was war der Anlass dafür?
STURN Ich praktiziere nun seit rund zehn Jahren selbst Yoga. Ausschlaggebend dafür war ein Tief, das ich in dieser Zeit durchlebte. Als alleinerziehende Mutter von drei Söhnen hatte ich mit vielerlei Herausforderungen zu kämpfen. Dabei eine Balance zu finden, um physisch und psychisch leistungsfähig zu bleiben, ist nicht immer einfach. Zu diesem Zeitpunkt probierte ich es das erste Mal mit Yoga. In meiner ersten Stunde, bei der Endentspannung, dem Shavasana, musste ich weinen. So tief hat mich dieses Erlebnis in der Entspannung berührt. Von da an konnte ich nicht mehr längere Zeit auf Yoga verzichten.
Wo haben Sie Ihre Ausbildung zur Yogalehrerin absolviert? War dies aufwendig?
STURN Meine Ausbildung zur Yogalehrerin machte ich von 2020 bis 2021 im Studio „The Power of Yoga“ bei Teresa Summer. Es ist eine Ausbildung über traditionelles Yogawissen und natürlich mit viel Praxis. Es ist eine ganzheitliche, persönlich-spirituelle Schulung. Man verändert sich durch diese Ausbildung auch innerlich. Aufwendig war die Ausbildung nicht, aber eine Herausforderung, da mitten in den Kursen ein erneuter Lockdown stattfand und wir einen Teil online durchführen mussten.
Vielfach haben die Leute die Vorstellung, dass Yoga nur etwas für schlanke und bewegliche Menschen ist. Das stimmt so aber nicht …
STURN Diese Aussage höre ich sehr oft. Gefördert wird das auch durch die Bilder in den Medien, auf denen man gern gelenkige Praktizierende sieht, die tolle Yogaposen machen. Aber selbst ich kann einen großen Teil dieser Übungen nicht oder nur mit Hilfsmitteln. Das Ziel von Yoga ist, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen – und das ist nicht nur ein rein körperlicher Aspekt. Bei mir schließen die Schüler meist die Augen, hören meine Stimme und gehen fast meditativ in die Positionen, atmen in die Bewegung und genießen das reine Tun und Sein. Dadurch wird die Energie im Körper aktiviert und kommt ins Fließen. Es ist nicht wichtig, wie tief man in die Position kommt. Jeder kommt so weit und so tief wie er kann, was der eigene Körper eben zulässt. Das Spüren des eigenen Körpers ist sehr wichtig – das Wiedererkennen, was ich bin und was mir gut tut.
Neben dem physischen Aspekt – einer besseren Beweglichkeit des Körpers – bietet Yoga auch einen positiven psychischen Effekt. Wie sieht dieser aus?
STURN Wie bereits erwähnt, ist Yoga eine wunderbare Methode, um psychischen Stress abzubauen, Angstzustände zu verringern und Depressionen günstig zu beeinflussen und noch vieles mehr.
Aus welchem Grund haben Sie Bad Rothenbrunnen als Kursort für das Pfingstwochenende gewählt?
STURN Bad Rothenbrunnen ist, so finde ich, ein magischer Ort, eingebettet in die Natur und die Kraft des Wassers. Das Element Wasser wird die Teilnehmer der Yogakurse auch in diesen Tagen begleiten. Das Gasthaus hat eine alte Tradition, die Zimmer sind in ihrem früheren Zustand erhalten geblieben. Das versetzt die Besucher in vergangene Zeiten zurück. Es ist, als ob die Zeit stehengeblieben ist. Beim Yogawochenende möchten wir versuchen, die Zeit für uns selbst anzuhalten, innezuhalten und den gegenwärtigen Moment zu genießen.
Sie bieten außerdem noch in verschiedenen Tourismusdestinationen, aber auch in Schwimmbädern Yoga-Stunden an?
STURN Ja, das mache ich nicht zuletzt deshalb, damit viele Menschen über einen niederschwelligen Zugang Yoga für sich entdecken können. Ab 7. Juni biete ich vormittags in vier Schwimmbädern im Bezirk Feldkirch Yoga-Stunden an. Nämlich jeden Dienstag im Waldbad Feldkirch von 9.30 bis 10.20 Uhr und im Schwimmbad Felsenau von 11 bis 11.50 Uhr. Außerdem bin ich jeden Donnerstag im Erlebnisbad Frutzau in Sulz von 9.30 Uhr bis 10.15 Uhr und im Naturbad Untere Au in Frastanz von 11 bis 11.50 Uhr. BI