Ortsentwicklung nimmt Gestalt an

VN / 27.06.2022 • 15:08 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Heiß diskutiert wurde ein mögliches Projekt im Zentrum: Der Abbruch des Raiffeisengebäudes. <span class="copyright">VN/TK</span>
Heiß diskutiert wurde ein mögliches Projekt im Zentrum: Der Abbruch des Raiffeisengebäudes. VN/TK

Marktgemeinde Rankweil informierte über aktuellen Planungsstand.

Rankweil Gut besucht war die Informationsveranstaltung der Marktgemeinde Rankweil im Vereinshaus über den aktuellen Stand des Ortsentwicklungsprozesses. Wie Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall im Rahmen der Veranstaltung berichtete, stehen in den nächsten Jahren mindestens zwanzig zum Teil größere bauliche Maßnahmen um eine bessere Zukunft in allen Bereichen bieten zu können. „Die vielen verschiedenen Projekte erfordern eine intensive Vorarbeit, darum geht es oftmals auch länger als angenommen. Doch schon bald werden in Rankweil die ersten Bagger auffahren“, so das Gemeindeoberhaupt.

Abbruch wirft Fragen auf

Für viel Zündstoff sorgte das Bekanntwerden, dass das Gebäude der Raiffeisenbank Rankweil im Ortszentrum wohl bald abgerissen wird. Die Eigentümer der Raiffeisenbank und des benachbarten Grundstücks (Häusle) haben sich auf ein gemeinsames Projekt geeinigt. Wie und wann dieses genau umgesetzt wird, ist derzeit noch Inhalt von Gesprächen. Klar ist allerdings, dass es sich dabei um ein Privatprojekt handelt, welches von der Marktgemeinde vor allem aus Sicht einer gesamthaften Ortskernentwicklung begleitet wird. „Das wird aber ein Meilenstein im neuen Konzept“, erklärt dazu Architekt Wolfgang Ritsch. Bei einem Abbruch der Raika könnten auch Tiefgaragen entstehen.

Kritik im Falle eines Abbruch der Raiffeisenbank kommt vom grünen Gemeindevertreter Christoph Metzler: „Wir haben keine Informationen zu den Überlegungen bezüglich des Raika Areals. Sämtliche Konzepte mit Tiefgaragen müssen dann über den Haufen geworfen werden.“ Die Gesamtgestaltung werfe also noch viele Fragen auf. So brauche es eine verkehrsberuhigte Ortsdurchfahrt und hier seien auch die Bürger mit Ideen gefordert. Im Zentrum braucht es laut den Politikern, Architekten und den zuständigen Fachplanern unbedingt auch eine Nahversorgung.

"Die vielen verschiedenen Projekte erfordern eine intensive Vorarbeit, darum geht es oftmals auch länger als angenommen", so die Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall.<p class="caption"><p class="caption">
"Die vielen verschiedenen Projekte erfordern eine intensive Vorarbeit, darum geht es oftmals auch länger als angenommen", so die Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall.

In Umsetzung

Schon längst in der Umsetzungsphase ist der Neubau der Kleinkinderbetreuung des Kindergarten Markt. „Es wird ein ein Schmuckstück werden“, sind sich die Verantwortlichen einig. Der Baustart soll noch im nächsten Jahr erfolgen. Ebenso steht der Baubeginn der Häusle Villa unmittelbar bevor. Die Baupläne sind fertig, die Nutzung ist festgelegt und alle Vorbereitungen sind bereits getroffen worden, informiert die Gemeinde. Damit kann nun die Umsetzung der ersten Projekte Schritt für Schritt begonnen werden. Bereits gewerkelt wird indes in der Langgasse. Durch die Verlegung der Straße soll dort die Verkehrssicherheit insbesondere von Fußgängern und Radfahrern deutlich erhöht werden.

Konkreter werden auch die Pläne für den Liebfrauenberg. Sitzungen der Marktgemeinde und der Pfarre Rankweil haben bereits erste Früchte getragen. Die Gestaltung von attraktiven Wegen zur Basilika soll vorangetrieben werden. Das große Ziel ist es zunächt, Nebenwege zum Liebfrauenberg zu erstellen. Diese dienen dann als Grundlage nach entsprechender baulicher historischer Untersuchung zur Erschließung des Rankweiler Hausberges. Weiters soll in der Montfortstraße noch heuer mit den Arbeiten einer Fahrradstraße begonnen werden.

Die Bürger nutzten den Infoabend, um sich einzubringen.
Die Bürger nutzten den Infoabend, um sich einzubringen.

Pläne für Brederis

Doch nicht nur im Rankweiler Zentrum sind Maßnahmen vorgesehen. Im Zuge einer Ortsteilentwicklung wurde auch Brederis in den Fokus genommen. Die drei zentralen Ziele sind dabei die Mitte in Brederis zu beleben, Paspels von einem Betriebsstandort zu einem lebenswerten Ortsteil zu machen und die großen Freiflächen im Weitried langfristig zu sichern. Für die Landwirtschaft sollen Entwicklungsperspektiven entstehen, während auch Erholungssuchende ihren Platz finden sollen. Biodiversität und Ökologie werden als Chance gesehen. Die ersten konkreten Projekte wie Fußwegverbindungen zwischen der Bundesstraße und Brederis Dorf bzw. allgemein Verkehrslösungen für Brederis, sind bereits in Planung.

Erlebnis Rankweil Geschäftsführerin Carolin Frei führte durch die Veranstaltung. Neben Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall waren auch Gemeinderat Helmut Jenny (ÖVP), Gemeindevertreter Christoph Metzler, Johannes Herburger (beide Grünes Forum) und Werner Nesensohn (SPÖ), Pfarrer Walter Juen und Unternehmer Richard Fischer vor Ort. Vorträge zu den wichtigen Themen der künfitgen Entwicklung der Marktgemeinde gab es neben Regio Vorderland Geschäftsführer Christoph Kirchengast und Martin Strele (Kairos OG) auch von den Architekten Gudrun Sturn und Wolfgang Ritsch. VN-TK

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