Feuer und Flamme für Wasser und Welle

Seit sie zehn Jahre alt war, ist Katharina Maier fleißiges Mitglied der Wasserrettung Vorarlberg.
Lustenau Die TV-Serie Baywatch ist wahrscheinlich jedem bekannt. Pamela Anderson und Co. springen in roten Badeanzügen und -hosen ins Wasser, um Badegäste zu retten. Ganz so wie in der Serie ist das wirkliche Leben aber nicht, dass weiß Katharina Maier genau.

Die 22-Jährige ist seit ihrem zehnten Lebensjahr bei der Vorarlberger Wasserrettung. Auf die Idee kam sie durch ihren Opa, der Ehrenpräsident des Vereins war. “Er dachte sich, das würde seinen Mädels gefallen”, erzählt Katharina. Den Fahrtenschwimmer hatte sie damals gleich in der Tasche. Eine Ausbildung nach der anderen wurde abgehakt. Den Retterschein legte Katharina mit 16 Jahren ab, die Ausbildung zum Lifesaver mit 17. Seit 2018 ist sie bei der Einsatzmannschaft der Vorarlberger Wasserrettung und springt ins kühle Nass, um anderen das Leben zu retten.

Prägende Erlebnisse
Bei einem ihrer ersten Einsätze musste sie in der Nacht ausrücken. Im Frühjahr waren zwei Männer mit Kanus in die Bregenzer Ach gegangen. “Einer der beiden ging weg und konnte seinen Kollegen nicht mehr erreichen, so wurden wir zu Hilfe gerufen. Wir konnten allerdings auch nicht unmittelbar helfen. Zudem stieg der Wasserpegel, es war dunkel und kalt. Wir mussten zwei Kilometer ins Tal laufen, damit wir zusteigen konnten”, erzählt die 22-Jährige von dem prägenden, aber interessanten Einsatz. 2020 barg die Lustenauerin ihre erste Leiche aus dem Alten Rhein. “So einen Einsatz vergisst man nicht “, reflektiert Katharina.

“Wenn der Piepser klingelt, ist der Esstisch auf einmal leer.”
Katharina Maier, Rettungsschwimmerin
“Ohne Training fehlt etwas”
Seit 2018 ist die Lustenauerin im Nationalteam der Rettungsschwimmer und nimmt an Wettkämpfen teil. Erst kürzlich konnte sie zwei österreichische Rekorde abräumen und qualifizierte sich für die Rettungsschwimm-WM in Italien.

Für solche Leistungen trainiert die 22-Jährige achtmal wöchentlich. “Vor der Uni ziehe ich meine Bahnen, gehe dann in die Vorlesungen, kurz nach Hause zum Essen und Lernen und abends wieder ins Training oder zur Arbeit”, erzählt die Rettungsschwimmerin. Neben zwei Bachelor-Studien sei das nicht immer so einfach. Ihr fehle aber etwas, wenn sie nicht trainiert.
Gemeinsam stark
Katharinas große Erfolge sind auch für ihren Partner Stefan Wurzer ein Ansporn. “Sie motiviert mich. Ich schwimme wieder mehr und trainiere regelmäßig mit Katharina”, erzählt er. Kennengelernt haben sich die beiden bei der europäischen Meisterschaft, bereits seit zwei Jahren sind sie ein Paar.

Der ganze Maier-Bund, angefangen von den Großeltern bis hin zur jüngsten Tochter sei im totalen Blaulichtfieber, so die Lustenauerin. “Meine ganze Familie ist entweder bei der Polizei, Feuerwehr oder Rettung”, erzählt die Rettungsschwimmerin und fügt hinzu: “Wenn der Piepser klingelt, ist der Esstisch leer.”
Katharina maier
Geboren 4. Juni 2000
Wohnort Lustenau/Wien
Ausbildung Studiert Chemie und Biologie an der Uni Wien
Familie Beziehung mit Stefan Wurzer
Hobbys Schwimmen, Krafttraining, Feuerwehr Lustenau
Lebensmotto “Ho’ bei Gott, ma richts” (Ist egal, man richtet’s irgendwie)
Lieblingsgewässer Alter Rhein in Lustenau