Darum schrumpft bei der Polizei das Personal
Die Vorarlberger Landespolizeidirektion hat mit einem steten Schwund an Beamten zu kämpfen. symbol/vol/Mayer
Welche Faktoren laut Gewerkschafter Sandro Wehinger für Abgänge in der Exekutive sorgen.
Bregenz Personalmangel bei der Vorarlberger Polizei gilt schon lange als ein Problemfaktor. Allein seit Jänner dieses Jahres quittierten 40 Polizeibeamte ihren Dienst. Sandro Wehinger, Landesvorsitzender der Vorarlberger Polizeigewerkschaft, führt gegenüber den VN mehrere Gründe dafür an: „Am prägnantesten ist die Stundenbelastung.“ Laut Information des Innenministeriums mussten die rund tausend Vorarlberger Exekutivbeamte im ersten Halbjahr 65.000 Überstunden leisten.
30 Pensionierungen
„Unzufriedenheit mit dem Gehalt steht erst an dritter oder vierter Stelle bei den Gründen für den Austritt“, informiert Wehinger weiter. Zudem stünden bis Ende des Jahres 30 Pensionierungen an, das bedeute mit den restlichen Dienstaustritten bis Jänner 2023 mindestens 70 Beamte weniger.
Weitere große Sorge des Gewerkschafters: „Überall herrscht Mangel an Personal und Fachkräften, vor allem bei den Bezirkshauptmannschaften und den Kommunen.“ Aus diesen Bereichen würde ein besonders großer Sog auf exekutives Personal wirken.
Neue Planstellen
Dem herrschenden Polizeimangel soll mit der Bereitstellung von 1100 neuen Planstellen bis spätestens 2025 entgegengewirkt werden. Ende vergangenen Jahres waren 957 Planstellen besetzt. Jährlich finden in der Feldkircher Sicherheitsakademie drei Kurse mit jeweils 30 Polizeianwärtern statt.
Doch um das anvisierte Planziel zu erreichen, bedarf es mehr als nur der Bereitstellung der Mittel. Es müssen auch Anwärter gefunden werden, was Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher unter anderem mit weiterer intensiver Werbung für den Polizeiberuf bewerkstelligen will.
