Glanzloser Sieg im Spitzenspiel

Altacher Juniors knöpfen Rotenberg drei Punkte ab. Damian Maksimovic traf doppelt und führte die Rheindörfler zum 2:0-Erfolg. Beim Gegner sorgte der Kader der Altacher für Unmut. Highlights im Video.
Altach Jürgen Maccani ist zornig. Kurz nach dem Abpfiff des Gastspiels seines FC Rotenberg bei den Juniors den SCR Altach, lässt der Trainer seinen Emotionen freien Lauf. Zu tun hat das nicht nur mit der 0:2-Auswärtsniederlage seiner Mannschaft, sondern vor allem mit dem Kader des Gegners: Acht Spieler, die auch im Aufgebot für die Bundesliga gemeldet sind, stehen an diesem Samstagabend in der Startformation der Altacher. „Mit acht Kaderspielern aufzulaufen, ist für mich schon fragwürdig. Einmal kommen sie mit drei von oben, einmal mit acht Profis. Sich darauf einzustellen, ist extrem schwierig“, meint Maccani und kritisiert im VN-Gespräch das Ligaformat: „Das hat nichts mit einem Wettbewerb zu tun, dann passt für eine Mannschaft mit acht Profis die Liga nicht.“ Deshalb wirft er eine Änderung der Bestimmungen in den Raum: „Dann muss es eine Regel geben, dass Profis bei den Juniors spielen dürfen, aber eben nur drei und immer nur drei, nicht unterschiedlich viele.“
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Netzer beschwichtigt
Auf der anderen Seite betont der Co-Trainer der Altacher Juniors, Philipp Netzer, wie wichtig die Profispieler für die Wettbewerbsfähigkeit seiner Mannschaft sind: „In den letzten Wochen hätten wir es ohne die Spieler von oben gar nicht geschafft, eine Mannschaft aufzustellen.“ Es seien dann aber immer Mannschaften gewesen, die sich zuerst aufeinander einstellen mussten, betont Netzer: „Man stellt es sich immer einfach vor. In Wahrheit kommen die Profis aber einfach zum Spiel, wir haben mit ihnen keinen Tag trainiert und sollen plötzlich das umsetzen, was wir uns vorstellen und ihnen vorgeben. Das ist nicht einfach.“
Dennoch fuhr das Heimteam einen souveränen 2:0-Heimsieg ein, vor allem dank des doppelten Torschützen Damian Maksimovic: „Er hat überragend gespielt und ist für sein Alter extrem weit“, lobte Netzer dem 17-Jährigen. Zunächst schob er nach schönem Spielaufbau – ausgehend von Bakary Nimaga – gekonnt ein (16.), in der Rotenberger Abwehr herrschte Ärger über das unaufmerksame Spiel. Und das 1:0 sollte dann auch bis kurz vor Spielende auf der Anzeigetafel stehen bleiben, erst in der 2. Minute der Nachspielzeit fixierte Maksimovic die drei Punkte endgültig. Das sei auch der einzige Vorwurf, den sich seine Mannschaft machen müsse, bilanzierte Netzer („Wir müssen die Chancen, die wir uns erarbeitet haben, nützen. Sonst wird es eben zu so einer Zitterpartie bis zum Schluss.“) und lobte die Gäste: „Dass Rotenberg eine eingespielte Truppe ist, haben wir gewusst. Dass sie defensiv kompakt stehen und viel mit langen Bällen Chancen erarbeiten, haben sie gut gemacht.“
“Super Fußball gespielt”
Lobende Worte hatte im Gegenzug auch Rotenberg-Trainer Maccani für die Altacher übrig, ganz abseits der Kaderzusammenstellung: „In der ersten Halbzeit waren sie klar besser, darüber müssen wir nicht reden. Sie haben einfach einen super Fußball gespielt“ Dennoch habe sich seine Mannschaft erfolgreich gewehrt, auch dank Torhüter Martin Kobras, Rekordspieler der Altacher Bundesliga-Mannschaft, der nach seinem Wechsel zu Rotenberg erstmals wieder in der Cashpoint-Arena auflief: „Er hat ein paar super Bälle rausgeholt.“ Dann sei man auch immer besser ins Spiel gekommen: „In der zweiten Hälfte waren wir dominierend.“ Nur eben an der Chancenverwertung müsse man weiterarbeiten. MAX
VN.at-Eliteliga, 8. runde
Cashpoint SCR Altach Juniors – FC Rotenberg 2:0 (1:0)
Cashpoint-Arena, Altach, 300 Zuschauer, SR Iskin
Torfolge: 16. 1:0 Damian Maksimovic, 90./+2 2:0 Damian Maksimovic
Gelbe Karten: 46. Koci (Foulspiel), 61. Baldauf (beide Altach/Unsportlichkeit), 78. Nussbaumer, 87. Inama (beide Rotenberg/beide Foulspiel)
Altach Juniors (4-4-2): Gremsl; Mischitz, Koci, Bumberger, Prokop; Rikal, Muslioski (74. Frick), (46. Sylaj), Baldauf; (46. Fischer), Maksimovic
FC Rotenberg (4-4-2): Kobras; Rakic, Inama, Fink (83. Nußbaumer), Silva De Mesquita; Gurschler, Rodrigues De Souza, Nussbaumer, Maldoner; Steurer, Bentele (79. Fehn)