Gericht: Casinos durch Betrug erleichtert

Wie eine kriminelle Bande Spielbanken in Österreich und der Schweiz abzockte.
feldkirch Er ist nur einer der Betrüger: Der am Landesgericht Feldkirch angeklagte 65-jährige Georgier, ist spielsüchtig und bislang unbescholten. Es geht um insgesamt drei Angriffe auf Casinos im Jahr 2018 und 2019. Ein Angriff in Bregenz mit einem Schaden von 6225 Euro. Weitere in Wien mit einem Schaden von 26.000 Euro. Und ein letzter in Luzern, Schaden nochmals 32.000 Schweizer Franken. Was Wien betrifft, hatte die Staatsanwalt angenommen, dass der Georgier den Plan ausgeheckt und die Reise der Mitbetrüger organisiert hatte.
Abgekartete Tricks
Was Bregenz und Luzern betrifft, zeigt sich der Spielsüchtige bei der Verhandlung in Feldkirch geständig. Die Tricks waren raffiniert. Doch setzt es vermutlich einige Übung voraus, um so erfolgreich vorgehen zu können, wie es den ausländischen Betrügern gelang. Einer lenkte den Croupier ab und ließ 70 Euro auf den Boden fallen. Der Croupier machte den Gast darauf aufmerksam, dass ihm Geld runtergefallen war. Inzwischen legte der andere die Kugel auf die Zahl, auf die er gesetzt hatte.
Ein anderer Trick war, einen Magnet in das Roulette zu setzen. In der Hand hatte einer der Betrüger ebenfalls einen Magneten. Näherte sich die Hand dem Roulette, wurde dieses langsamer, weil die Magneten es bremsten. Letzteres verlangte einiges an Geschicklichkeit. Möglich war diese Vorgehensweise nur zu Zeiten, wo wenig Betrieb war. Ansonsten hätten andere Spieler die Trickbetrüger beobachten und verraten können. Der Vormittag war der optimale Zeitpunkt.
In Luzern geschnappt
In Luzern war dem Casinobetreiber allerdings aufgefallen, dass die Männer innerhalb kurzer Zeit enorme Gewinne machten. Die Überwachungskameras zeigen, wie einer ins Roulette greift. Eine Durchsuchung der Unterkunft förderte die 32.000 Schweizer Franken zu Tage, das Geld konnte noch rechtzeitig sichergestellt werden. Der Angeklagte in Feldkirch, der sich streckenweise naiv gibt, wird zu 18 Monaten Haft, zwölf davon bedingt, verurteilt. Weil er bereits einige Zeit in U-Haft sitzt, kann er nach der Verhandlung gehen, er hat seine Strafe verbüßt. Das Urteil ist rechtskräftig.