Sara Postai: „Lebe meinen Traum“

Rankweil Sara Postai isst den Honig nicht nur morgens zum Frühstück auf einem Brot, nein, sie schmiert sich den Honig auch auf jede Schramme oder auf Ausschlag. Gegen Sonnenbrand oder als After-Sun gibt’s frisch geerntete Aloe vera auf die rote Haut.

„Wir sollten diese Naturprodukte, diese Hausmittelchen wieder mehr zu schätzen wissen. Honig wirkt entzündungshemmend, desinfizierend und heilend. Aloe vera wirkt beruhigend, regenerierend und feuchtigkeitsspendend. Das nimmt kaum jemand mehr wahr“, sagt die Rankweilerin. Aus diesen beiden Hauptinhaltsstoffen bestehen nun auch die Kosmetikprodukte der Jungunternehmerin. Die Idee einer eigenen Naturkosmetik-Linie kam Sara allerdings eher zufällig.

„Ein Adrenalinjunkie“

Seit 2017 ist das Downhill fahren Postais liebste Freizeitaktivität. Nach einem kurzen Versuch auf ihrer Weltreise 2017 wollte sie dieses Hobby zu Hause unbedingt weiterführen. „Nun wusste ich endlich, was mein Bruder da so treibt. In Bolivien auf der ‚Todesstraße‘ hatte ich dieses Hobby für mich entdeckt“, schwärmt sie von ihren Erinnerungen. Kaum zu Hause angekommen, ging die Rankweilerin mit einem engen Freund der Familie zum Downhill fahren.

Mittlerweile ist der Bikepark Brandnertal wie ein zweites Wohnzimmer für sie und ihre „T-Gang“, was soviel wie „Tschengla Gruppe“ bedeuten soll. „Ich bin ein richtiger Adrenalinjunkie. Da gibt es auch ab und an mal eine Schürfwunde oder einen Sonnenbrand“, erzählt die 27-Jährige. „Dann schmier’ ich mir Honig oder Aloe vera auf die betroffene Stelle und es hilft.“ So kam sie auf den Gedanken, dass die beiden Mittelchen auch bei Akne oder anderen Hautunreinheiten helfen könnten. Sie selbst litt sehr unter den vielen Pickelchen, die sie damals hatte. „Ich sah aus wie ein Kaktus“, beschreibt die 27-Jährige ihr Aussehen von damals humorvoll.

Die Rankweilerin versuchte sich im Extrahieren von Aloe vera und der Herstellung von Cremes. Nach einem intensiven Gespräch mit Ingo Metzler, Geschäftsführer von Metzler Käse-Molke, gelang es der gelernten Kosmetikerin, ihre selbst konzipierte Gesichtscreme herzustellen. Anschließend kündigte Sara im November 2021 ihren Job, mitten in der Corona-Pandemie, und machte sich mit „Postai Skin Care“ selbstständig. Ein mutiger Schritt, der auch von einigen bekrittelt wurde. „Mein Glück war, dass Weihnachten vor der Tür stand und viele nicht wussten, was sie ihren Liebsten schenken sollten“, schwelgt die 27-Jährige in Erinnerungen.

„Wir sollten diese Naturprodukte, diese Hausmittelchen wieder mehr zu schätzen wissen.“

Sara Postai, Kosmetikerin

Zwei große Stützen für Sara sind ihr Freund Elias und ihre kleine Schwester Hanna. „Sie sind meine Felsen in der Brandung, ohne die beiden könnte ich meinen Traum nicht leben“, zeigt sich Sara dankbar für ihre Liebsten.