Freie Bahn für schnelle Beine

VN / 09.10.2022 • 08:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Mit dem Roller ist Daniel Schützelhofer zu jeder Zeit einsatzbereit. <span class="copyright">VN/Steurer</span>
Mit dem Roller ist Daniel Schützelhofer zu jeder Zeit einsatzbereit. VN/Steurer

Als Streckenchef sorgt Daniel Schützelhofer beim Marathon für Sicherheit.

Bregenz Er läuft selbst für sein Leben gern, aber derzeit fehlt Daniel Schützelhofer die Zeit zum Trainieren. Beim Sparkasse-3-Länder-Marathon wird der 41-jährige Harder dennoch hautnah dabei sein. Als Streckenchef ist Schützelhofer für die Sicherheit der Läufer zwischen Lindau, St. Margreten und Bregenz verantwortlich. Er ist kein Neuling in diesem Geschäft und weiß, worauf es ankommt. Seit acht Jahren hat Daniel Schützelhofer diese verantwortungsvolle Position im OK-Team inne. „Kleinere Vorfälle“, erzählt er, „gab es immer wieder einmal.“ Er berichtet von Radlern, die trotz Sperre die Straße benützen, und Autofahrern, die das ebenfalls tun wollten. Mit seinem Motorrad, auf dem er zehn Minuten vor dem Start die Strecke nochmals abfährt, war er jedoch stets rechtzeitig zur Stelle, um für die Tausenden von Teilnehmern freie Bahn zu schaffen. Dem Anspruch möchte Daniel Schützelhofer auch morgen, Sonntag, gerecht werden.

Viele freiwillige Helfer

Hat der letzte der gut 5000 gemeldeten Läufer die Ziellinie überquert, geht für den Harder eine intensive Zeit zu Ende. Besonders in den vergangenen Wochen jagte eine Sitzung die andere. So galt es etwa, die Einsätze der Blaulichtorganisationen sowie der vielen freiwilligen Helfer aus drei Ländern zu koordinieren. „Ohne die wäre eine solche Marathon-Veranstaltung nicht möglich“, betont Daniel Schützelhofer. Insgesamt hat er fast 600 Helferinnen und Helfer bei der Hand. Ehrenamtliche für diese Arbeit zu finden, werde zwar immer schwieriger, aber: „Über die Jahre sind viele Freundschaften entstanden. Das hilft uns enorm bei der Rekrutierung von Helfern“, ist der Streckenchef dankbar für deren Treue.

Rund ein Jahr dauern die Vorbereitungen für eine Laufveranstaltung dieser Größenordnung. „Die beginnen meist schon am Montag danach“, verdeutlicht Schützelhofer den Aufwand. Eine Besprechung hier, eine Besprechung da. Bis zum Starttag verdichten sich die Termine. „Zum Schluss ist fast jeden Tag etwas.“ Fällt in Lindau der Startschuss, ist höchste Konzentration gefordert. Schließlich soll nach Möglichkeit alles reibungslos und vor allem unfallfrei verlaufen. Sind alle wohlbehalten durch, ist auch bei Daniel Schützelhofer die Erleichterung groß. „Das ist immer ein gutes Gefühl“, bekräftigt er. Den Tag, der um vier Uhr morgens beginnt, wird er mit einem Glas Wein ausklingen lassen und dabei vielleicht an sein persönliches Ziel, den Boston-Marathon, denken. Den will er 2024 angehen und unter 3:30 Stunden absolvieren.

Boston-Marathon fix gesetzt

Daniel Schützelhofer ist über die Firma Blum, wo er als Sicherheitsfachkraft arbeitet, zum Laufen gekommen. Dort gab es ein Laufteam, dem er sich angeschlossen hat. Er lief die Marathons in Hamburg und Frankfurt und unzählige Halbmarathons. Bis er angefragt wurde, ob er den Streckenchef beim Sparkasse-3-Länder-Marathon machen würde. Schützelhofer sagte zu. Es macht ihm Spaß, obwohl ihm die Aufgabe keine Zeit lässt, selbst Bewerbe zu laufen. Nur der Boston-Marathon ist fix gesetzt. „Den lasse ich nicht aus den Augen“, versichert der ehemalige Fußballer des FC Hard. Dort engagiert sich Daniel Schützelhofer im Vorstand und kickt bei den Altherren. „Das geht immer noch“, sagt er mit einem herzhaften Lachen.

Zur Person

Daniel Schützelhofer

Alter: 41

Beruf: Sicherheitsfachkraft

Wohnort: Hard

Familienstand: ledig