Welcher soziale Verein im Fohrencenter Jubiläum feierte

Der Verein “do it yourself” feierte seinen 30. Geburtstag. In den Saal des Fohrencenters kamen viele Gäste.
Bludenz Fröhlich war die Stimmung bei der Feier des Vereins „do it yourself“, der sein 30-Jahr-Jubiläum im Saal des Fohrencenters, das mit Blumen der Familie Schallert geschmückt war, zelebrierte.
Albert Schallert (1958-1996) war der Gründer und Ehrenvorsitzende des Vereins, der soziale Unterstützung, Krisenhilfe und Suchtberatung anbietet. „Viele Menschen haben von dieser Einrichtung profitiert, vieles hat sich weiter entwickelt und das wollen wir feiern“, sagte Moderatorin Heike Montiperle, direkt nachdem die Band „Fierobad Jazz“ mit Michael Ess, Antonio Della Rossa, Niklas Lenk und Christian Sonderegger die Festgäste musikalisch empfangen hatte.

Der Dank der Obfrau des Vereins, Karin Pfister, galt allen, die sich im „do it yourself“ in den vergangenen drei Jahrzehnten in irgendeiner Weise eingebracht, es unterstützt und zu dem gemacht haben, was es heute ist. „Es ist toll zu sehen, wie dieser Verein sich entwickelt hat“, sagte Heino Stöver, Professor für sozialwissenschaftliche Suchtforschung an der Universität in Frankfurt. Er engagiert sich u. a. in der Suchtkrankenhilfe und Prävention sowie im Bereich HIV/Aids, Hepatitis C und Drogenkonsum.

Beim Jubiläum rückte er das Notfallmedikament Naloxon in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. In seinem Jahresbericht 2021 machte er auf das „do it yourself“ aufmerksam: „Mit Markteinführung des Naloxon Nasensprays, der bei einer Opiatüberdosierung angewendet wird, gibt es nun ein wirksames, leicht verabreichbares Medikament. Um auch unseren Klientinnen und Klienten Zugang zu dieser lebensrettenden Maßnahme zu gewähren, will das ‘do it yourself’ in Zukunft als Ausgabestelle für Naloxon-KITs fungieren und auch die notwendigen Schulungen dazu anbieten.“

Platz in der Gesellschaft
Unter den Ehrengästen der Feier befand sich auch der Landtagsabgeordnete Christoph Thoma. Er gratulierte dem Team der Beratungsstelle, dem Vorstand und allen Mitarbeitenden: „Was ihr leistet, ist großartig.“ Zugleich überbrachte er die Glückwünsche der Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher; jene des Bludenzer Bürgermeisters Simon Tschann richtete Stadträtin Andrea Mallitsch aus. „Es ist wichtig, dass wir eine niederschwellige Einrichtung haben, wo jeder kommen darf. Die bestehenden Chancen werden dort wieder aufgezeigt, damit jeder Mensch seinen Platz in unserer Gesellschaft findet“, betonte Mallitsch. Der Leiter des Fachbereichs Chancengleichheit beim Land Vorarlberg, Thomas Neubacher, freute sich im Gespräch mit Heike Montiperle, „dass sich in den vergangenen 30 Jahren viel verbessert hat und die gesundheitliche Situation und soziale Integration deutlich besser geworden sind. Das ‚do it yourself‘ ist ein ganz wichtiger Partner für uns“. Einen speziellen Dank richtete Neubacher an Elmar Sturm, der jahrzehntelang im „do it yourself“ tätig war, davon 16 Jahre als Obmann.

Die Süße des Lebens
Dem jubilierenden Verein streute auch Stadträtin Catherine Muther Rosen: „Bei euch fühlt man sich willkommen. Ihr gewährt Anerkennung, Sicherheit, Schutz und ein respektvolles Miteinander.“ Im Namen der Stadt Bludenz überraschte sie Obfrau Karin Pfister mit einem Geburtstagskuchen für den ganzen Verein, „denn ihr schenkt die Süße des Lebens weiter an Menschen, die es schwer haben“, ergänzte Muther. Nach der Feier hob Elmar Sturm im Gespräch hervor: „Im Gesundheits- und Sozialbereich sind viele Angebote und Leistungen speziell fürs Unterland. Man darf das Oberland nicht vergessen. In der Region Bludenz, im Klostertal, Montafon, Brandnertal und Walgau werden wir oft vernachlässigt und treten in den Hintergrund. Da müssen wir zusammenhalten, das Netzwerk stärken und eine Lobby bilden für eine gute Versorgung.“ SCO
