Altachs Lebensversicherung heißt Atdhe Nuhiu

Sport / 16.10.2022 • 17:06 Uhr / 6 Minuten Lesezeit
Atdhe Nuhiu wollte den Elfer schießen, am Ende aber war es dann ein Tor aus dem Spiel heraus, das Altach den Sieg schenkte. <span class="copyright">gepa</span>
Atdhe Nuhiu wollte den Elfer schießen, am Ende aber war es dann ein Tor aus dem Spiel heraus, das Altach den Sieg schenkte. gepa

Später Siegtreffer in einer hochemotionalen Partie gegen Hartberg. Wieder sorgten VAR-Entscheidungen für großen Unmut. Zumindest ein Elfmeter wäre zu geben gewesen. Dennoch: Altach schaffte auch so den Sieg (1:0) und gab somit die Rote Laterne an die Steirer ab.

Altach Die Trainer sorgten vor Spielbeginn für Diskussionsstoff. Weil Altachs Miroslav Klose erstmals in dieser Saison auf dieselbe Aufstellung aus der Vorwoche vertraute, sein Gegenüber Klaus Schmidt hingegen Kapitän und dessen Stellvertreter aus dem Kader strich. Weil Torhüter Rene Swete (32) und Jürgen Heil (26) ein Training verschliefen haben, so war zu hören, schienen die Beiden nicht im Spieltagskader gegen Altach auf. Doch es lag nicht am Fehlen des Duos, dass in der ersten Halbzeit nichts zusammenlief. Kein Tempo, keine Torchancen – beide Mannschaften neutralisierten sich. Nur einmal schafften die Altacher den Ansatz einer Torgefahr, als Amankwah Forson mit einem schönen Lupfer in den Strafraum Noah Bischof freispielte. Doch der 19-Jährige kam einen Schritt zu spät, erwischte den Ball kaum. Ansonsten fehlte im Duell Letzter gegen Vorletzter die Brisanz und beide Klubs agierten ihrem Tabellenstand entsprechend vor allem auf Sicherheit bedacht.

Admiral Bundesliga

12. Spieltag

Cashpoint SC Altach vs TSV Hartberg 1:0 (0:0)

Altach, Cashpoint Arena, 4677 Zuschauer, SR Achim Untergasser (OÖ)
Tor: 90./+ 2 1:0 Nuhiu

Gelbe Karten: 45./1 Tibidi (Altach), 55. Fadinger (Hartberg), 63. Edokpolor (Altach), 69. Matija Horvat, 82. Ejupi (beide Hartberg), 90. Jäger (Altach/alle Foulspiel)

Cashpoint SCR Altach (3-4-3) Casali – Strauss, Zwischenbrugger, Edokpolor – Jurcec (74. Thurnwald), Nimaga, Jäger, Forson (83. Schreiner) – Bischof (64. Tartarotti), Nuhiu, Tibidi (83. Bukta)

TSV Hartberg (3-4-1-2) Sallinger – Matija Horvat, Sonnleitner, Karamarko – Frieser, Fadinger, Tobias Kainz (64. Ejupi), Providence – Aydin (77. Knollmüller) – Kriwak (64. Paintsil), Tadic (77. Mario Kröpfl)

Bakary Nimaga gegen Lukas Fadinger. <span class="copyright">gepa</span>
Bakary Nimaga gegen Lukas Fadinger. gepa
Ein Vorbild in Sachen Zweikampfstärke: Atdhe Nuhiu. <span class="copyright">gepa</span>
Ein Vorbild in Sachen Zweikampfstärke: Atdhe Nuhiu. gepa

Altach und der VAR

Gerade mal 20 Sekunden waren in Halbzeit zwei gespielt, da zeigte sich wieder einmal, dass Altach und der VAR auf “Kriegsfuß” sind. Denn nach einem Angriff über rechts und einer schlecht abgewehrten Flanke von Jan Jurcec war es ein Schuss von Lukas Jäger, der den Video Assistent Referee zum Einschreiten brachte. Schiedsrichter Achim Untergasser, der sein erstes Bundesligaspiel pfiff, entschied nach einem Handspiel von Tobias Krainz auf Elfmeter. Als er dann nach Kommunikation mit dem VAR die Bilder selbst ansah, revidierte er seine Meinung auf ein “nicht strafbares Handspiel”. Sehr zum Unmut der SCRA-Fans. Andererseits kam die Stimmung zurück, nachdem die Lautstärke auf den Tribünen in der ersten Halbzeit überschaubar war. Was allerdings auch an der Leistung der Klose-Schützlinge lag.

Trainer Miroslav Klose herzt Csaba Bukta. <span class="copyright">gepa</span>
Trainer Miroslav Klose herzt Csaba Bukta. gepa

“Csaba muss man ein Kompliment machen. Er nützt jede Minute Spielzeit, die er bekommt. Super Dribbling und super Flanke.”

Miroslav Klose über Csaba Bukta, der den Siegtreffer mit einer Einzelaktion einleitete.
Altacher Torjubel. <span class="copyright">gepa</span>
Altacher Torjubel. gepa

Später Siegtreffer von Nuhiu

Die Partie wurde nun munterer, auch weil die Rheindörfler offensiv mehr Akzente setzten. Allein sie taten sich weiter schwer in den Abschluss zu gelangen. Wie etwa nach 73 Minuten, als Forson aus guter Position abzog, der Ball aber zur Ecke abgefälscht wurde. Näher an einem Torerfolg waren da die lange Zeit harmlosen Hartberger. Nach 80 Minuten jedoch strich ein Kopfball von Matija Horvat nach einem Eckball nur denkbar knapp am langen Eck ins Aus. Eine Szene, die einmal mehr beweist, wie fragil das SCRA-Gebilde doch ist. Noch fehlt das absolute Vertrauen ins eigene Angriffsspiel. Und auch in die Schiedsrichter. Kein Wunder, denn Untergasser checkte einige Minuten noch einmal ein Handspiel im Strafraum, als Mario Sonnleitner klar einen Flankenball von Csaba Bukta blockte. Doch selbst nach langer Überprüfung entschied der Unparteiische wieder auf “kein Elfmeter” (85.). Das wirft natürlich Fragen auf: Etwa, warum der ÖFB ausgerechnet eine Woche nach dem Torskandal von Altach einen “Frischling” in die Cashpoint Arena schickte. Der 34-Jährige war jedenfalls im Umgang mit dem VAR überfordert und auch in vielen anderen Situationen alles andere als sicher. Nur gut, dass die Altacher die Antwort auf dem Platz gaben – und zwar in Person von Atdhe Nuhui und in der Nachspielzeit. Denn nach einem Flankenlauf von Bukta und einer schönen Flanke des Ungarn, nahm der 33-Jährige den Ball im Fünfter mit der Brust herunter und spitzelte ihn an Goalie Raphael Sallinger vorbei zum Siegtreffer ins Netz (92.).

“Wir haben auch schon gut gespielt in dieser Saison und verloren. Letztendlich war es ein Drecksspiel von beiden Seiten. Umso mehr freue ich mich, dass wir den Sieg über die Bühne gebracht haben.”

Atdhe Nuhiu, Siegtorschütze der Altacher
Felix Strauss in Aktion. <span class="copyright">gepa</span>
Felix Strauss in Aktion. gepa
Schiedsrichter Achim Untergasser und Alexis Tibidi. <span class="copyright">gepa</span>
Schiedsrichter Achim Untergasser und Alexis Tibidi. gepa