Virtuose Kontrabässe zur Mittagszeit

Von Barock bis Tango: Kontrabassklasse Francisco Obieta begeisterte im Montforthaus.
Feldkirch Die Kontrabassklasse von Francisco Obieta, seit über 30 Jahren Professor für Kontrabass, Kammermusik und Komposition am Vorarlberger Landeskonservatorium, sorgte am Dienstag beim Konzert am Mittag im Montforthaus für Furore und viel Applaus. Dabei spannten die Schüler einen weiten Bogen von Barock bis Neuer Musik und Tango.
Zur Eröffnung präsentierte Obieta gemeinsam mit Darius Grimmel und Nazar Kocherga ein Werk des englischen Komponisten James Cook, der ein umfangreiches Oeuvre an Kammermusik hinterlassen hat. Das eigentlich für Blockflöten geschriebene Stück in drei Sätzen wurde spontan einstudiert und von den Kontrabassisten gefühlvoll interpretiert.

Sinnliche Suite
Nach dem Eröffnungsstück zeigten nun die einzelnen Schüler solo ihre große Virtuosität. Grimmel präsentierte zwei moderne selbstgeschriebene Stücke. „Ein Herbstblatt im Bach“ und „Silhouettes of Oblivion“ vermittelten einen Eindruck der vielseitigen Spielweise und Ausdruckskraft des Kontrabasses, die Grimmel schon als Musikschullehrer vermittelt.
Auf Grimmel folgte der große Auftritt des Nazar Kocherga, der in der Ukraine geboren ist. Sein „sinnlich slawisch dramatischer Geist“, wie Obieta treffend formulierte, offenbarte sich in der „Suite im Alten Stil“ des österreichischen Kontrabass-Virtuosen Hans Fryba, die, im Stile Johann Sebastian Bachs komponiert, eine tänzerische Gigue enthält.

Große Meister
Den Solo-Reigen vervollständigte die überaus talentierte Léanne von Sury, die in ihren jungen Jahren eine erstaunliche Fingerfertigkeit auf ihrem Instrument besitzt. Das Allegro moderato aus dem Concerto in A des Venezianers Domenico Dragonetti, der als erster Kontrabass-Virtuose von internationalem Rang gilt, wurde brillant aufgeführt. HE