Staffelübergabe bei den Vorarlberger Neos

Politik / 24.10.2022 • 10:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Staffelübergabe bei den Vorarlberger Neos
Im VN-Sommergespräch sagte Scheffknecht noch, dass sie sich vorstellen könnte, Landeshauptfrau zu werden. APA/EXPA/JFK, VN/Paulitsch

Sabine Scheffknecht will Klubobfrau bleiben, aber an der Spitze der Partei Platz machen. Ihre Nachfolge wird im Jänner gewählt.

Schwarzach Im Sommer dachte Sabine Scheffknecht noch nicht an Rückzug – zumindest nicht offiziell. Jetzt ist es doch so weit. Die Neos-Chefin nimmt den Hut und will im Jänner die Führung der Pinken in Vorarlberg einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin übergeben.

Sabine Scheffknecht erklärte sich am Montagvormittag. <span class="copyright">VN/Entner-Gerhold</span>
Sabine Scheffknecht erklärte sich am Montagvormittag. VN/Entner-Gerhold

Wer das wird, ist bislang unklar. An Personal mangelt es den Neos aber nicht. Als Grund für den Rückzug der 44-Jährigen spielt unter anderem die Begrenzung der Amtszeit eine Rolle. Laut Statuten der Partei dürfen Regierungsmitglieder maximal zwei Perioden bleiben, Abgeordnete drei. Scheffknecht absolviert gerade die zweite Runde im Landtag.

<span class="copyright">VN/PAulitsch</span>Scheffknecht absolviert gerade ihre zweite Amtszeit im Landtag.
VN/PAulitschScheffknecht absolviert gerade ihre zweite Amtszeit im Landtag.

Im Vorfeld der Wahl 2014 übernahm sie den Posten der Neos-Obfrau, ehe sie als Mandatarin und Klubobfrau in den Landtag einzog. 2019 trat die Unternehmerin erneut als Spitzenkandidatin an. Die – planmäßig 2024 stattfindende –Wahl will sie nicht mehr als Obfrau bestreiten.

Sabine Scheffknecht 2014: Damals erreichte die junge Partei bei deren ersten Landtagswahl direkt zwei Sitze im Landtag und verpasste damit zwar den Klubstatus, etablierte sich damit aber auch außerhalb der Bundespolitik. <span class="copyright">VN/Hartinger</span>
Sabine Scheffknecht 2014: Damals erreichte die junge Partei bei deren ersten Landtagswahl direkt zwei Sitze im Landtag und verpasste damit zwar den Klubstatus, etablierte sich damit aber auch außerhalb der Bundespolitik. VN/Hartinger

Bis zum nächsten Wahltermin bleibt Scheffknecht Klubobfrau. Den Chefposten in der Partei wird sie mit der Mitgliederversammlung im Jänner abgeben, wo über ihre Nachfolge abgestimmt wird. Bei den Neos spricht man von einer Weichenstellung und geordneten Staffelübergabe. Ein Kandidat oder eine Kandidatin werde sich sicher bewerben, das stehe bereits fest. Wer das ist, wolle man nicht verraten, heißt es.

Die möglichen Kandidatinnen

Abgeordnete Claudia Gamon am Samstag, 25. Juli 2020, im Rahmen einer Landesmitgliederversammlung der NEOS Wien. <span class="copyright">APA/GEORG HOCHMUTH</span>
Abgeordnete Claudia Gamon am Samstag, 25. Juli 2020, im Rahmen einer Landesmitgliederversammlung der NEOS Wien. APA/GEORG HOCHMUTH

Etablierte pinke Vorarlbergerinnen und Vorarlberger gibt es jedenfalls einige. Zu den Bekanntesten zählt die EU-Abgeordnete Claudia Gamon, die bis 2024 sicherlich im Europaparlament bleiben wird. Scheffknecht hatte Gamon im VN-Sommergespräch als sehr gut Kandidatin „in Richtung 2024“ genannt, was eine mögliche Regierungsbeteiligung im Land angeht.

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Garry Thür sitzt für die Neos im Vorarlberger Landtag. Moosbrugger

Ebenfalls fiel dabei der Name Garry Thür, der für die Neos als Abgeordneter im Landtag vertreten ist. Äußerst bekannt ist auch Nationalratsmandatar Gerald Loacker, der bereits die dritte Periode im Nationalrat arbeitet, wobei die Übernahme der Partei durch den Abgeordneten wegen seiner oft strikten Positionen durchaus umstritten sein könnte.

Gerald Loacker (NEOS) am Mittwoch, 1. Juni 2022, anl. des ÖVP-Korruptions-U-Ausschusses im Camineum der Nationalbibliothek in Wien. <span class="copyright"></span>Er zählt zu den sichtbarsten Nationalratsabgeordneten, nicht nur seiner Partei. <span class="copyright">APA/Fohringer</span>
Gerald Loacker (NEOS) am Mittwoch, 1. Juni 2022, anl. des ÖVP-Korruptions-U-Ausschusses im Camineum der Nationalbibliothek in Wien. Er zählt zu den sichtbarsten Nationalratsabgeordneten, nicht nur seiner Partei. APA/Fohringer

Bleibt noch die Feldkircherin Fabienne Lackner, die bei der vergangenen Landtagswahl fast den Einzug in den Landtag geschafft, aber für Thür Platz gemacht hatte.

Fabienne Lackner zählt zu den jungen Zukunftshoffnungen der Partei. <span class="copyright">Neos/Sturn</span>
Fabienne Lackner zählt zu den jungen Zukunftshoffnungen der Partei. Neos/Sturn

„Ich kann diejenigen noch nicht outen, die momentan in Unternehmen oder Interessenvertretungen sehr aktiv sind, aber das werde ich tun, wenn es Richtung Wahl geht“, sagte Scheffknecht zudem im Sommergespräch. Sie selbst meinte damals auf die Frage, wie lange sie Abgeordnete sein möchte: „Darf ich das ein bisschen humorvoll beantworten? Ich wollte als Kind immer schon Landeshauptfrau werden. (…) Ich glaube, ich könnte auch das.“