Staffelübergabe bei den Vorarlberger Neos

Sabine Scheffknecht will Klubobfrau bleiben, aber an der Spitze der Partei Platz machen. Ihre Nachfolge wird im Jänner gewählt.
Schwarzach Im Sommer dachte Sabine Scheffknecht noch nicht an Rückzug – zumindest nicht offiziell. Jetzt ist es doch so weit. Die Neos-Chefin nimmt den Hut und will im Jänner die Führung der Pinken in Vorarlberg einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin übergeben.

Wer das wird, ist bislang unklar. An Personal mangelt es den Neos aber nicht. Als Grund für den Rückzug der 44-Jährigen spielt unter anderem die Begrenzung der Amtszeit eine Rolle. Laut Statuten der Partei dürfen Regierungsmitglieder maximal zwei Perioden bleiben, Abgeordnete drei. Scheffknecht absolviert gerade die zweite Runde im Landtag.

Im Vorfeld der Wahl 2014 übernahm sie den Posten der Neos-Obfrau, ehe sie als Mandatarin und Klubobfrau in den Landtag einzog. 2019 trat die Unternehmerin erneut als Spitzenkandidatin an. Die – planmäßig 2024 stattfindende –Wahl will sie nicht mehr als Obfrau bestreiten.

Bis zum nächsten Wahltermin bleibt Scheffknecht Klubobfrau. Den Chefposten in der Partei wird sie mit der Mitgliederversammlung im Jänner abgeben, wo über ihre Nachfolge abgestimmt wird. Bei den Neos spricht man von einer Weichenstellung und geordneten Staffelübergabe. Ein Kandidat oder eine Kandidatin werde sich sicher bewerben, das stehe bereits fest. Wer das ist, wolle man nicht verraten, heißt es.
Die möglichen Kandidatinnen

Etablierte pinke Vorarlbergerinnen und Vorarlberger gibt es jedenfalls einige. Zu den Bekanntesten zählt die EU-Abgeordnete Claudia Gamon, die bis 2024 sicherlich im Europaparlament bleiben wird. Scheffknecht hatte Gamon im VN-Sommergespräch als sehr gut Kandidatin „in Richtung 2024“ genannt, was eine mögliche Regierungsbeteiligung im Land angeht.

Garry Thür sitzt für die Neos im Vorarlberger Landtag. Moosbrugger
Ebenfalls fiel dabei der Name Garry Thür, der für die Neos als Abgeordneter im Landtag vertreten ist. Äußerst bekannt ist auch Nationalratsmandatar Gerald Loacker, der bereits die dritte Periode im Nationalrat arbeitet, wobei die Übernahme der Partei durch den Abgeordneten wegen seiner oft strikten Positionen durchaus umstritten sein könnte.

Bleibt noch die Feldkircherin Fabienne Lackner, die bei der vergangenen Landtagswahl fast den Einzug in den Landtag geschafft, aber für Thür Platz gemacht hatte.

„Ich kann diejenigen noch nicht outen, die momentan in Unternehmen oder Interessenvertretungen sehr aktiv sind, aber das werde ich tun, wenn es Richtung Wahl geht“, sagte Scheffknecht zudem im Sommergespräch. Sie selbst meinte damals auf die Frage, wie lange sie Abgeordnete sein möchte: „Darf ich das ein bisschen humorvoll beantworten? Ich wollte als Kind immer schon Landeshauptfrau werden. (…) Ich glaube, ich könnte auch das.“