Welche Geschäftsidee zwei Bergverrückte hatten

VN / 30.10.2022 • 09:30 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Patrick Ladner und Sandra Grüner haben Peak Freak gegründet. Auch Brotboxen und Trinkflaschen bedrucken sie selbst.<span class="copyright">VN/JUN</span>
Patrick Ladner und Sandra Grüner haben Peak Freak gegründet. Auch Brotboxen und Trinkflaschen bedrucken sie selbst.VN/JUN

Sandra Grüner und Patrick Ladner sind die Gründer von Peak Freak.

Vandans Andere haben in den letzten zwei Coronajahren ein Buch geschrieben, Sandra Grüner und Patrick Ladner haben während Kurzarbeit und Lockdown die Firma Peak Freak gegründet. „Wir wollten etwas Eigenes machen“, erklärt Patrick. Die Richtung war schnell klar: In die Bekleidungs- und Bergsportbranche sollte es gehen. „Am Anfang haben wir keine Ahnung von Textilien gehabt. Wir haben uns viel selbst beigebracht.“

Auch privat sind die beiden viel in den Bergen unterwegs. <span class="copyright">privat</span>
Auch privat sind die beiden viel in den Bergen unterwegs. privat

Die Druckvorlagen für die T-Shirts in Bio-Baumwolle mit OCS-Zertifizierung – Silhouetten der Drei Türme und des Piz Buin – haben sie selbst designt. Fotos dienten ihnen als Vorlage. „Wir wollen so viel wie möglich selbst produzieren, da dies schneller und günstiger ist“, erklärt Patrick, der im Broterwerb stellvertretender Betriebsleiter bei der Golmerbahn ist. Bedruckt werden die T-Shirts und Pullis im Siebdruckverfahren. „Wir haben viele Tage nur probiert und uns den Siebdruck durch YouTube-Videos beigebracht“, berichtet Patrick über die Anfänge von Peak Freak. Die Flachmänner, Trinkflaschen und Lunchboxen aus Holz zum Beispiel gravieren sie daheim selbst mit einem Laser.

Im ehemaligen Kinderzimmer bedruckt Patrick Ladner im Siebdruckverfahren die T-Shirts. <span class="copyright">VN/JUN</span>
Im ehemaligen Kinderzimmer bedruckt Patrick Ladner im Siebdruckverfahren die T-Shirts. VN/JUN

„Wir haben ein Jahr gebraucht, bis wir die Produkte so haben, wie sie jetzt sind“, sagt Patrick, der viel Wert auf Regionalität und Nachhaltigkeit legt. Seine Mama strickt die Stirnbänder aus Merinowolle, die Lederlabels werden von Hand angenäht. Die Käppis werden in Altach bestickt. Ziel ist es auch, die T-Shirts in Österreich oder Deutschland nähen zu lassen. Sandra und Patrick wollen ein Anbieter für den gesamten Bergsportbereich werden und die Kunden von Kopf bis Fuß eindecken. Worauf es ankommt: Die Bekleidung muss stylisch, praktisch und qualitätsvoll sein.

Eines ihrer Hobbys sind Skitouren. <span class="copyright">Privat</span>
Eines ihrer Hobbys sind Skitouren. Privat

Das Elternhaus als Produktionsstätte

Bis jetzt hat das Paar nur positives Feedback erhalten. Das liegt vielleicht auch daran, dass sie mehrere Ideen gesammelt und viele Bekannte und Verwandte befragt haben, was sie gut finden würden. Die Familie hat die T-Shirts, Pullis, Käppis und Stirnbänder vorab getestet. Mittlerweile haben Patrick und Sandra Kunden in ganz Österreich. Da sich die Firma noch im Wachstum befindet und das Paar im Moment im Elternhaus von Patrick produziert und dort auch seine Produkte lagert, hat Peak Freak zwar einen Onlineshop, aber keine eigene Verkaufsfläche. Mit Intersport, Rowdy und schös&guats haben Sandra und Patrick starke Verkaufspartner im Montafon gefunden, die ihre Produkte vermarkten.

Im Hintergrund die Drei Türme, eines der Motive für ihre T-Shirts. <span class="copyright">privat</span>
Im Hintergrund die Drei Türme, eines der Motive für ihre T-Shirts. privat

Mittlerweile haben sie auch eine Kooperation mit dem Alpenverein Vorarlberg. Alpenvereins-Mitglieder bekommen dreimal jährlich 15 Prozent Rabatt auf die Produkte von Peak Freak. Und auch das nächste Projekt ist bereits auf Weg gebracht worden: Nächstes Jahr geht das Paar eine Kooperation mit dem Montafon Tourismus ein. „Ein großes Projekt zusammen mit dem Montafon Tourismus steht bevor, indem es um die 175-jährige Zimba-Erstbesteigung gehen wird“, verrät Patrick.

Begeisterte Bergmenschen

Patrick und Sandra sind selbst begeisterte Peak Freaks und haben schon sämtliche Berge in Vorarlberg erklommen, wie eben auch den Piz Buin und die Drei Türme. „Wir sind immer in den Bergen, wenn wir eine Pause brauchen“, so Sandra, die Mechatronik studiert. Daher wissen die beiden auch selbst am besten, was ein Peak Freak braucht. Sie verbinden ihre Leidenschaft zum Bergsport mit neuen Bergsportprodukten, die einen Bezug zum Ländle herstellen. Ein schönes Detail: Auf dem Etikett der Bekleidung steht ein QR-Code, mit dem man zur Wegbeschreibung der Tour des auf dem Shirt abgebildeten Berges gelangt.

Als Bergverrückte wissen die beiden genau, was ein Bergsteiger braucht. <span class="copyright">privat</span>
Als Bergverrückte wissen die beiden genau, was ein Bergsteiger braucht. privat

Zur person

Sandra Grüner

Wohnhaft Bürs

Geboren 19. Oktober 2000

Beruf Studium Mechatronik in Innsbruck

Hobbys Skifahren, Skitouren, Bergsteigen, Klettern, Camping

Patrick Ladner

Wohnhaft Vandans

Geboren 4. Januar 2000

Beruf stv. Betriebsleiter bei der Golmerbahn

Hobbys Skifahren, Skitouren, Bergsteigen, Klettern, Camping