Welche Geschäftsidee zwei Bergverrückte hatten

Sandra Grüner und Patrick Ladner sind die Gründer von Peak Freak.
Vandans Andere haben in den letzten zwei Coronajahren ein Buch geschrieben, Sandra Grüner und Patrick Ladner haben während Kurzarbeit und Lockdown die Firma Peak Freak gegründet. „Wir wollten etwas Eigenes machen“, erklärt Patrick. Die Richtung war schnell klar: In die Bekleidungs- und Bergsportbranche sollte es gehen. „Am Anfang haben wir keine Ahnung von Textilien gehabt. Wir haben uns viel selbst beigebracht.“

Die Druckvorlagen für die T-Shirts in Bio-Baumwolle mit OCS-Zertifizierung – Silhouetten der Drei Türme und des Piz Buin – haben sie selbst designt. Fotos dienten ihnen als Vorlage. „Wir wollen so viel wie möglich selbst produzieren, da dies schneller und günstiger ist“, erklärt Patrick, der im Broterwerb stellvertretender Betriebsleiter bei der Golmerbahn ist. Bedruckt werden die T-Shirts und Pullis im Siebdruckverfahren. „Wir haben viele Tage nur probiert und uns den Siebdruck durch YouTube-Videos beigebracht“, berichtet Patrick über die Anfänge von Peak Freak. Die Flachmänner, Trinkflaschen und Lunchboxen aus Holz zum Beispiel gravieren sie daheim selbst mit einem Laser.

„Wir haben ein Jahr gebraucht, bis wir die Produkte so haben, wie sie jetzt sind“, sagt Patrick, der viel Wert auf Regionalität und Nachhaltigkeit legt. Seine Mama strickt die Stirnbänder aus Merinowolle, die Lederlabels werden von Hand angenäht. Die Käppis werden in Altach bestickt. Ziel ist es auch, die T-Shirts in Österreich oder Deutschland nähen zu lassen. Sandra und Patrick wollen ein Anbieter für den gesamten Bergsportbereich werden und die Kunden von Kopf bis Fuß eindecken. Worauf es ankommt: Die Bekleidung muss stylisch, praktisch und qualitätsvoll sein.

Das Elternhaus als Produktionsstätte
Bis jetzt hat das Paar nur positives Feedback erhalten. Das liegt vielleicht auch daran, dass sie mehrere Ideen gesammelt und viele Bekannte und Verwandte befragt haben, was sie gut finden würden. Die Familie hat die T-Shirts, Pullis, Käppis und Stirnbänder vorab getestet. Mittlerweile haben Patrick und Sandra Kunden in ganz Österreich. Da sich die Firma noch im Wachstum befindet und das Paar im Moment im Elternhaus von Patrick produziert und dort auch seine Produkte lagert, hat Peak Freak zwar einen Onlineshop, aber keine eigene Verkaufsfläche. Mit Intersport, Rowdy und schös&guats haben Sandra und Patrick starke Verkaufspartner im Montafon gefunden, die ihre Produkte vermarkten.

Mittlerweile haben sie auch eine Kooperation mit dem Alpenverein Vorarlberg. Alpenvereins-Mitglieder bekommen dreimal jährlich 15 Prozent Rabatt auf die Produkte von Peak Freak. Und auch das nächste Projekt ist bereits auf Weg gebracht worden: Nächstes Jahr geht das Paar eine Kooperation mit dem Montafon Tourismus ein. „Ein großes Projekt zusammen mit dem Montafon Tourismus steht bevor, indem es um die 175-jährige Zimba-Erstbesteigung gehen wird“, verrät Patrick.
Begeisterte Bergmenschen
Patrick und Sandra sind selbst begeisterte Peak Freaks und haben schon sämtliche Berge in Vorarlberg erklommen, wie eben auch den Piz Buin und die Drei Türme. „Wir sind immer in den Bergen, wenn wir eine Pause brauchen“, so Sandra, die Mechatronik studiert. Daher wissen die beiden auch selbst am besten, was ein Peak Freak braucht. Sie verbinden ihre Leidenschaft zum Bergsport mit neuen Bergsportprodukten, die einen Bezug zum Ländle herstellen. Ein schönes Detail: Auf dem Etikett der Bekleidung steht ein QR-Code, mit dem man zur Wegbeschreibung der Tour des auf dem Shirt abgebildeten Berges gelangt.

Zur person
Sandra Grüner
Wohnhaft Bürs
Geboren 19. Oktober 2000
Beruf Studium Mechatronik in Innsbruck
Hobbys Skifahren, Skitouren, Bergsteigen, Klettern, Camping
Patrick Ladner
Wohnhaft Vandans
Geboren 4. Januar 2000
Beruf stv. Betriebsleiter bei der Golmerbahn
Hobbys Skifahren, Skitouren, Bergsteigen, Klettern, Camping