Zu Besuch beim Kindertraining des ULC Bludenz

Der ULC Bludenz bietet neuerdings ein Hallentraining für Kinder in Bings an. Die VN waren dabei.
Bings Am vergangenen Montag hat es am frühen Abend beim Eingang der Volksschule Bings vor gelben Flecken in der Dunkelheit gewimmelt.
Beim Näherkommen wurde ersichtlich, dass es sich dabei um Kinder im gelben Dress des ULC Bludenz handelte. Alle sind aufgeregt, rennen herum und wirken ausgelassen und fröhlich. Julia Föger-Hirzinger, Nachwuchstrainerin beim ULC Bludenz, begrüßt alle Kinder und die begleitenden Eltern mit einem Händedruck. Gemeinsam geht es in die Garderobe der Turnhalle. Schon beim Umziehen werden die wichtigsten Neuigkeiten untereinander ausgetauscht, anschließend wird in die Halle gestürmt.

Motivation pur
„Mein Sohn Noah war heute eigentlich sehr müde, weil er auch am Nachmittag im Kindergarten war. Als ich ihm gesagt habe, dass beim Training Julia dabei ist, gab es kein Halten mehr“, zeigt sich ein Vater, der das Training von der Seitenbank aus beobachtet, begeistert. Die Kinder können den Start des Trainings nicht mehr erwarten. Julia und ihr Co-Trainer Michael Anselm lassen alle für fünf Runden rund um die Halle flitzen. Die Kinder sind hoch motiviert und rennen gleich in vollem Tempo los. Mit hochrotem Kopf sagt eine Teilnehmerin stolz, sie sei sogar 13 Runden gerannt. Beim nachfolgenden ABC-Training werden alle Kinder integriert. „Wo spürt ihr die Spannung?“ fragt Julia bei einer Übung. „Im Oberschenkel“, erfolgt unisono die Antwort. Aber auch Fragen wie „Was ist für das Sprunggelenk wichtig?“ können von den jungen Sportlern beantwortet werden. Der kleine Noah hüpft immer wieder in den Kreis, während sich die anderen brav bei einer Übung strecken. Aber es stört nicht, denn es wird auf alle Kinder ganz individuell eingegangen.

Disziplin, aber auch Spaß
Für den Parcours werden unterschiedliche Stationen aufgebaut. Der Ablauf wird genau erklärt. Michael ist zwischen genötigt, ganz laut „Ruhe“ zu rufen, damit die Konzentration wiedergegeben ist. Jede einzelne Übung wird sorgfältig erklärt und die jeweiligen Bewegungsabläufe kontrolliert und verbessert. Beim Parcours kommt Wettkampfgeist auf, die Kinder feuern sich gegenseitig an. Es ist auffallend, wie die Kinder sich gegenseitig motivieren und bei den einzelnen Übungen unterstützen. Bei so manch einem Jungsportler überschlägt sich sogar die Stimme vor lauter Aufregung.

„Für das Kindertraining sind 22 Kinder angemeldet, die meisten kommen immer“, erklärt Michael. Das Training dauert eineinhalb Stunden, Julia ruft in der Halbzeit zu einer Trinkpause auf. Ihre liebevolle, aber doch sehr klare Art kommt gut an: „In unserer Gruppe haben wir Kinder von fünf bis zehn Jahren. Es ist eine Herausforderung, jeder Altersgruppe gerecht zu werden. Glücklicherweise habe ich Unterstützung von zwei Mädchen aus unserer Jugendgruppe.“ Die Arbeit mit den Kindern bereite ihr Freude: „Sie sind so offen und erzählen einfach alles, was sie bewegt. Außerdem sehe ich an ihren strahlenden Gesichtern, wie viel Freude ihnen das Training bereitet.“ Es sei ihr dennoch wichtig, eine gewisse Disziplin einzuhalten, denn nur dadurch könne im Sport etwas erreicht werden. Jede Übung enthalte jedoch einen Spaßfaktor.

Ideale Turnhalle
Nach der Trinkpause ist auch Richard Föger, Obmann des ULC Bludenz, diesmal ein wenig verspätet, eingetroffen. Er wird von den Kindern fröhlich mit „Hallo Richi“ begrüßt. Michael wird von ihnen wegen seines Nachnamens einfach „Amsel“ genannt, was er humorvoll zur Kenntnis nimmt. „Ich bin seit über 20 Jahren beim ULC, es ist das erste Mal, dass ein Training in der Halle angeboten wird. Aber die Nachfrage der Eltern hat für uns den Ausschlag gegeben“, erläutert Richi. Bei der Suche nach einer Halle sei die Stadt Bludenz behilflich gewesen, die Turnhalle in Bings sei wegen dem angebotenen Termin um 17.30 Uhr gewählt worden. „Die Halle ist für uns ideal“, betont der Obmann.
Inzwischen ist Seilhüpfen an der Reihe. Während ein kleines Grüppchen damit nicht aufhören will und mit Richi weitermacht, wird von Julia das Spiel „Feuer, Wasser, Erde“ angeboten. Alle Kinder bewegen sich im Saal, wenn „Feuer“ gerufen wird, müssen alle auf die Sprossenwand klettern, bei „Wasser“ auf eine blaue Linie treten und bei „Erde“ sich auf den Boden knien. Auch hier sind alle mit Feuereifer dabei. Beim Trainingsende bewegen sich die meisten nur widerwillig in Richtung Ausgang. BI
