In diesem Vorarlberger Rathaus stehen bald zwei Frauen an der Spitze

Bürgermeisterin soll bald Vizebürgermeisterin zur Seite bekommen.
Stadt- und Gemeindevertreterinnen sind heute zum Glück keine Seltenheit mehr, auch in Gemeindevorständen übernehmen Mandatarinnen häufig hohe politische Verantwortung. Vorbei sind die Jahrzehnte, in denen Gemeindeparlemente reine Herrenklubs waren. Im Bürgermeistersessel aber nehmen auch heute noch überwiegend Männer Platz. Und die Kombination aus Rathauschefin plus Stellvertreterin hat in Östereich besonderen Seltenheitswert.
Besondere Vereinbarung
Eine Vorarlberger Gemeinde dürfte jedoch mit einem rein weiblichen politischen Führungsduo ins neue Jahr und den Rest der Amtsperiode gehen, nämlich die Stadt Dornbirn.

Nach der Gemeindewahl 2020, bei der Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (VP) wiedergewählt wurde, schlossen dort nämlich SPÖ und Grüne eine Vereinbarung, wonach das Amt des Vizebürgermeisters nach der Hälfte der Amtsperiode von Markus Fäßler (SPÖ) auf Juliane Alton (Grüne) übergehen soll, auch Neos und FPÖ gaben ihr Okay. In der nächsten Stadtvertretungssitzung im Dezember soll der Wechsel vollzogen werden, wie Alton und Fäßler gegenüber VN.at bestätigten.
Zwei Frauen an der Spitze Dornbirns, „ich finde, das wäre ein schönes Zeichen“, erklärte Alton gegenüber VN.at. Sowohl Fäßler als auch Alton erwarten sich jedoch keine großen Veränderungen in der politischen Zusammenarbeit in Dornbirn, da die Stadtratsressorts die gleichen bleiben werden. Alton behält das Umweltreferat, Fäßler den Tiefbau.

„Ich bin ein Mensch, der zu seinem Wort steht“, kündigt Fäßleran , das Vize-Amt niederzulegen, sodass neu gewählt werden kann. Seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin müsse das Wohl Dornbirns wichtiger sein als parteipolitische Überlegungen. Auf das Erreichte der vergangenen gut zwei Jahre blickt er gern zurück.

Die fünfjährige Wahlperiode begann im Frühjahr 2020, seitdem sind zweieinhalb Jahre vergangen, auch wenn die Gemeindewahl wegen Corona auf Herbst 2020 verschoben wurde. Den Hinweis darauf, dass diese Rochade im Dezember stattfinden wird, gab übrigens Bürgermeisterin Andrea Kaufmann in der Stadtvertretungssitzung am Donnerstag. Darin erinnerte sie, dass alle Stadtvertreter zwingend persönlich in der Dezembersitzung anwesend sein müssen und nicht über das Internet zugeschaltet, da an diesem Tag Wahlen auf der Tagesordnung stehen.