Aus Begeisterung für das Familienunternehmen wieder zurück in Vorarlberg

Florian Sutterlüty (30) hat im Jänner den Vertrieb im Familienunternehmen übernommen.
Dornbirn, Egg Florian Sutterlüty war viele Jahre im Ausland, studierte Volkswirtschaft und Finanzen in Holland, arbeitete bei namhaften Händlern weltweit. Danach war er im Retail Consulting und zuletzt als Rewe International Projektleiter Strategie tätig. Seit Jänner 2023 ist der Wahl-Dornbirner im Familienunternehmen als Vertriebsleiter beschäftigt.
Sie waren zum Studieren und zum Arbeiten viele Jahre im Ausland: War es für Sie klar, dass sie wieder nach Vorarlberg zurückkommen?
An all den Orten, an denen ich gelebt habe – und das waren doch einige – habe ich mich recht schnell sehr wohlgefühlt. Aber wenn ich ehrlich bin, hatte ich doch immer den Gedanken im Kopf, dass ich in Zukunft wieder im Ländle leben möchte. In all den Jahren im Ausland und auch während meiner Zeit in Wien, habe ich nie den Kontakt nach Vorarlberg verloren und ich war oft zu Besuch. Ich liebe einfach die Berge im Sommer und Winter. Ausschlaggebend für meine Entscheidung waren aber am Ende die beruflichen Möglichkeiten und meine Begeisterung für unser Familienunternehmen.
War es selbstverständlich, dass Sie in das Familienunternehmen einsteigen?
Nein. Ich habe immer versucht meinen Interessen nachzugehen und diese haben sich natürlich im Laufe der Zeit auch geändert. Das Interesse für unser Unternehmen war aber schon immer da. Schon seit meiner Jugend haben mein Vater und ich uns regelmäßig über das Geschäft ausgetauscht. Durch meinen Job in der Strategieberatung in Wien haben sich dann die Gedanken zum Einstieg ins Familienunternehmen mehr und mehr gefestigt. Während dieser Zeit habe ich viele nationale und internationale Unternehmen, insbesondere im Retail und Food Bereich, auf Projekten begleiten dürfen. Das war sehr spannend.
Sie haben gerade die Verantwortung für den Vertrieb übernommen: Haben Sie schon Pläne?
Natürlich gibt es unzählige Dinge und Projektideen, die ich angehen möchte. Aktuell bin ich dabei mir einen guten Überblick zu verschaffen, die Teams in den Märkten und deren Herausforderungen besser kennenzulernen, um dann sukzessive meine Ideen einfließen zu lassen. Wie viele andere Unternehmen auch befinden wir uns aktuell in einer recht herausfordernden Zeit. Im Vertrieb beschäftigen wir uns besonders mit Themen wie New Work und der Strukturveränderung auf dem Arbeitsmarkt. Da sehen wir uns bei Sutterlüty gefordert, Lösungen zu entwickeln, um unseren Kundinnen und Kunden auch weiterhin die gewohnt hohe Servicequalität bieten zu können.
Wie gehen Sie mit der Erwartungshaltung um?
Welche Erwartungen? Spaß beiseite, die gibt es sicherlich. Meine Herangehensweise ist es, mich stark an den Bedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden, an unseren regionalen Partnern und nicht zuletzt an unseren Teammitgliedern zu orientieren. Sie sind das zentrale Herzstück all unseres Tuns. Wir sehen uns bei Sutterlüty in erster Linie als Plattform für Vernetzung und Austausch in der Region – sowohl für die Produzenten untereinander als auch für alle Vorarlbergerinnen und Vorarlberger, denen die regionale Genusskultur am Herzen liegt. Mit dieser Wertehaltung sehe ich möglichen Erwartungen optimistisch entgegen.
Gibt es einen Bereich, bei dem Sutterlüty noch von Rewe lernen könnte? Gibt es einen Bereich, bei dem Rewe von Sutterlüty lernen könnte?
Eine gute Frage. Rewe ist ein großer Konzern bei dem Systeme, Prozesse und Strukturen stark ausgeprägt sind. Diesbezüglich können wir als mittelständisches Unternehmen sicherlich das eine oder andere lernen. Im Gegenzug sind unser Fokus auf Regionalität und die partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit unseren regionalen Partnern sowie die Geschwindigkeit, mit der wir Themen umsetzen, sicher ein „Learning“ für große Unternehmen. Man lernt bekanntlich nie aus und in der jetzigen Zeit sollte man keine Angst vor Veränderung und Weiterentwicklung haben.
Worüber freuen Sie sich in Ihrer Heimat?
Ganz klar über das Skifahren und den enormen Freizeitwert mit den Bergen und dem See vor der Haustüre. Die Menschen im Ländle und über den großen Vorrat an Bregenzerwälder Bergkäse im Kühlschrank – der hat mir schon oft gefehlt.
Was werden Sie am Ausland vermissen?
Ich habe sehr viele gute Freunde im Ausland, die ich leider nicht so oft sehe, wie ich es gerne hätte. Aber gute Freundschaften bleiben auch auf Distanz bestehen und ich freue mich auf alles Neue, was mich hier in Vorarlberg erwartet.
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Ich bin ein begeisterter Sportler – vor allem in den Bergen. Da bin ich hier natürlich am idealen Ort. Ansonsten reise ich sehr gerne und lese viel.
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