Oberhof soll zu Cordoba werden

Bei der Rodel-WM gelten die Deutschen als große Favoriten. Im Training domninierten jedoch die Österreicher.
Oberhof „Es ist ihre Heimbahn, die Deutschen werden extrem stark sein“, weiß Jonas Müller im Vorfeld der Rodelweltmeisterschaft, die morgen mit den Sprintrennen auf der Bahn in Thüringen beginnt. Dennoch hat sich der 25-Jährige für die Titelkämpfe viel vorgenommen. „Mein Ziel ist eindeutig eine Medaille“, gibt sich der Bludenzer selbstbewusst. Ob diese im heutigen Sprintbewerb oder am Sonntag im Einzel passiert, macht für Müller keinen großen Unterschied, wobei er doch zugibt, dass es „im olympischen Bewerb natürlich schöner wäre“, und das ist jenes Rennen, das am Sonntag in zwei Durchgängen ausgetragen wird.

Einen ersten Schritt zu einem Spitzenresultat hat der Sprintweltmeister von 2019 bereits gestern gemacht. Beim Vorlauf, der über die Startnummer beim Einzelbewerb entscheidet, stellte Müller die deutliche Bestzeit auf, im Pool der Top Ten der Welt, die ihren Startplatz sicher hatten, wäre Müller hinter seinem Teamkollegen David Gleirscher die zweitbeste Zeit gelungen.

Trotz der langsameren Trainingszeit bleiben die nördlichen Nachbarn für Müller die großen Favoriten: „Felix Loch und Max Langenhan haben noch Reserven, mit denen ist sicher zu rechnen.“ Doch so sehr der Heimvorteil den deutschen Rodlern in die Karten spielt, die Bahn in Oberhof zählt zu den Lieblingsstrecken des Bludenzers. „Die Bahn hat mir immer schon gut gefallen, hier konnte ich schon zwei Mal aufs Podest fahren.“

Zuletzt musste Müller die aus österreichischer Sicht wenig erfolgreichen Europameisterschaften in Sigulda wegen seines schweren Sturzes beim vorangegangenen Weltcupbewerb in Lettland auslassen. Nachwirkungen gibt es allerdings weder körperlich noch materiell. „Ich selbst hatte nicht einmal blaue Flecken“, sagt Müller, „und der Schlitten ist so gut wie davor.“
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Doppelte Bestzeit
Einen starken letzten Trainingstag erlebten auch Yannick Müller und Armin Frauscher, die den Vorlauf der Ungesetzten wie Jonas Müller im Einzel deutlich für sich entschieden, ebenso wie Thomas Steu und Lorenz Koller beim Training der gesetzten Herren. Doch auch bei den Doppelsitzern haben die favorisierten deutschen Duos Toni Eggert/Sascha Benecken und Tobias Wendl/Tobias Arlt als deutlich Langsamste ihres Laufes noch keine Karten aufgedeckt. „Wir haben den Anspruch, in jeder Disziplin um die Medaillen mitzufahren, wenn wir unsere Qualitäten ausspielen, sollten wir bei der Musik dabei sein“, gibt sich ÖRV-Cheftrainer Christian Eigentler zuversichtlich. Eine Fragezeichen steht jedoch hinter den Bedingungen, starker Nebel hatte in den vergangenen Tagen großen Einfluss auf die Zeiten.

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