Bald Übernachtung im Kloster möglich

VN / 30.01.2023 • 16:55 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Bald Übernachtung im Kloster möglich

In Kloster Mehrerau haben die Sanierungsarbeiten begonnen.

Bregenz Das Kloster Mehrerau wurde im Jahr 1097 von den Benediktinern begründet und ist für viele Vorarlberger mit Erinnerungen verbunden, sei es an die Schulzeit oder an diverse Festlichkeiten wie Hochzeiten oder Taufen. Um diesen Ort der Geschichte weiter zu pflegen, hat die Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau nun mit der Sanierung der Klosteranlage begonnen.

Im Kloster Mehrerau haben die Sanierungsarbeiten begonnen.
Im Kloster Mehrerau haben die Sanierungsarbeiten begonnen.

An den Bauwerken selbst wird sich dabei aber nichts verändern. “Von außen bleibt die Anlage so wie sie ist”, bestätigt auch Abt Vinzenz Wohlwend.

Abt Vinzenz Wohlwend. <span class="copyright">Paulitsch</span>
Abt Vinzenz Wohlwend. Paulitsch

Bereits Ende letzten Jahres hat der Umbau des seit einiger Zeit leerstehenden Osttraktes begonnen und somit auch der erste Bauabschnitt. “Dabei legen wir großen Wert darauf, die Bausubstanz zu erhalten”, betont Abt Vinzenz.

Der Osttrakt wird seit Herbst 2022 saniert.<span class="copyright"> paulitsch</span>
Der Osttrakt wird seit Herbst 2022 saniert. paulitsch
Die derzeitige Lage der Baustelle.<span class="copyright">Paulitsch</span>
Die derzeitige Lage der Baustelle.Paulitsch

Der zwischen 1892 und 1894 erbaute Osttrakt gilt seit Längerem als einsturzgefährdet. Aus diesem Grund wird er im Kern komplett erneuert. Außerdem entsteht dort eine neue Pflegestation für Mönche, auch aus umliegenden Klöstern. Hinzu kommt, dass der barrierefreie Zugang zum Lift direkt zum anliegenden Kapitalsaal führt, diesen nutzen die Mönche in den Winterzeiten als Gebetsraum. “Es war mir persönlich ein Anliegen, dass der Kapitelsaal rollstuhlgerecht ist. Für Menschen mit Handicap ist es wichtig, dabei zu sein.”

Der Kapitalsaal wird barrierefrei gemacht. <span class="copyright">Paulitsch</span>
Der Kapitalsaal wird barrierefrei gemacht. Paulitsch
Um den Kapitalsaal rollstuhlfähig zu machen, wird die Wand geöffnet und der Altar abgebaut. <span class="copyright">paulitsch</span>
Um den Kapitalsaal rollstuhlfähig zu machen, wird die Wand geöffnet und der Altar abgebaut. paulitsch

Restaurierung der Kirche

Die Abteikirche steht nach dem Ostflügel als Nächstes auf dem Plan. Seit dem Erbau 1962 wurde nicht viel gemacht. Deswegen wird die Akustikanlage ausgetauscht und die Beleuchtung auf den modernen Stand gebracht.

Renovierungsarbeiten im Kloster Mehrerau. Baustelle
Renovierungsarbeiten im Kloster Mehrerau. Baustelle

Ein wichtiges Thema ist ebenfalls die Beheizung der Kirche. “Nach einer Stunde Gebetszeit in der Früh wird es ziemlich kalt in der Kirche, man ist durchgefroren danach. Darum möchten wir das auch ausbauen und mit Infrarotstrahlung für Wärme sorgen”, erklärt Abt Vinzenz Wohlwend. Auch in der Kirche steht Barrierefreiheit im Mittelpunkt, daher wird das Chorgestühl rollstuhlgerecht gestaltet.

Das Chorgestühl wird ebenfalls barrierefrei umgebaut. <span class="copyright">paulitsch</span>
Das Chorgestühl wird ebenfalls barrierefrei umgebaut. paulitsch
Fundamente der 1125 geweihten romanischen Basilika erbauten Barockkirche unter der Abteilkirche. <span class="copyright">Paulitsch</span>
Fundamente der 1125 geweihten romanischen Basilika erbauten Barockkirche unter der Abteilkirche. Paulitsch

„Wir wollen unser Kloster als Ankerpunkt des Glaubens stärker festigen und noch mehr Gästen die Möglichkeit bieten, in der Mehrerau Gott näherzukommen. Deshalb werden neue Gästezimmer im Ostflügel, dem Verbindungstrakt, entstehen und die bestehenden modernisiert.” So werden nach der Sanierung 16 Gästezimmer zur Verfügung stehen. Auch das Angebot wird erweitert. Neben Einkehrtagen möchten die Mönche zukünftig ebenfalls Seminarräume ermöglichen. Des Weiteren wird die Küche umgebaut, da sie in die Jahre gekommen ist.

Der erste Altar, gefunden in den Fundamenten. <span class="copyright">Paulitsch</span>
Der erste Altar, gefunden in den Fundamenten. Paulitsch

Die Klostersanierung wird fünf Jahre dauern und soll bis zum 800-jährigen Ordensjubiläum 2027 abgeschlossen werden. Das Projekt kostet bis zu 35 Millionen Euro und wird durch Eigenmittel, Fördergelder des Landes Vorarlberg und des Denkmalschutzes sowie Spendengelder finanziert. Gelder aus Kirchenbeiträgen erhalte die Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrarau nicht, da sie direkt dem Vatikan untersteht und nicht der Diözese.

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