Netzwerken am frühen Morgen

Stadtmarketing Bludenz lud zum ersten Stadtfrühstück in diesem Jahr in die Remise.
Bludenz Die Termine für das Stadtfrühstück Bludenz zählen schon seit einigen Jahren bei Unternehmern und Politikern zum Fixpunkt des Stadtgeschehens in Bludenz. Am vergangenen Dienstag war es wieder soweit, das erste Stadtfrühstück dieses Jahres fand im Veranstaltungssaal der Remise in Bludenz statt. „Mit 7.30 Uhr ist unser Frühstückstermin sehr früh angesetzt. Außer vielleicht für Hanno Fuchs, als Bäckermeister muss er ja noch viel früher aufstehen“, erklärte Bürgermeister Simon Tschann humorvoll bei seiner Begrüßung. „Unsere Innenstadt verfügt über einen unglaublichen Charme, der einzigartig ist. Dadurch ist uns ein enormes Potenzial zur Weiterentwicklung der Stadt vorgegeben, welches wir auch entsprechend nützen wollen“, führte er weiter aus.

Kaufverhalten analysiert
In der nachfolgenden Präsentation zur Entwicklung der Kaufstrom- und Einzelhandelsstrukturanalyse 2022 standen folgende Fragen zentral: Wie wettbewerbsfähig ist der Einzelhandel im Großraum Bludenz-Bürs? Und: Wie regional kaufen Vorarlberger ein? Referent Roland Murauer von der Beratungsfirma Cima präsentierte einige wichtige Kennzahlen zur Kaufkraft im Einkaufsraum Bludenz-Bürs, der schlechte soziodemografische Rahmenbedingungen aufweise, da die Bevölkerung nicht so stark wächst wie beispielsweise im Rheintal. Während der Pandemie kauften glücklicherweise nur ein Drittel der heimischen Kunden im Internet ein, während 63 Prozent den Lockdown abgewartet haben, um im stationären Handel einzukaufen. Murauer lobte darüber hinaus die „hervorragende Einkaufstreue“ der eigenen Bürger und der Umlandbevölkerung zum Einkaufsraum Bludenz-Bürs.

Er sagte aber auch, dass gerade in den Marktrandzonen die Attraktivität des Einkaufsraums Bludenz-Bürs sowie auch die Kaufkrafteigenbindung abnehme – und das in allen Bereichen von Drogerie bis Elektroartikel, denn der Online-Handel nehme weiter zu und sei der stärkste Hauptkonkurrent für den Einzelhandel. Mittlerweile gehen zehn Prozent (10,9 Millionen Euro) des Kaufkraftvolumens des Einkaufsraums Bludenz-Bürs an den Online-Handel. Seit 2015 haben sich die Umsätze und Flächenproduktivitäten, insbesondere in der Bludenzer Innenstadt, negativ entwickelt. Bis 2030 prognostiziert Murauer strukturverträgliche Ansiedlungspotenziale von 600 bis 1450 Quadratmeter Verkaufsfläche in der Region Walgau.

Er empfiehlt für den Einkaufsraum Bludenz-Bürs ein Update der Strategie 2020. Die Innenstadt soll sich als „Chancenraum für einen neuen City-Unternehmer-Typus“ positionieren und eine „immobilienwirtschaftliche Potenzialanalyse“ durchführen. Die Marketingpräsenz im Bereich Tourismus soll ausgebaut und eine Standort-Serviceagenda aufgebaut werden, indem man städtische und einzelbetriebliche Serviceleistungen bündelt.

Unter den Gästen befanden sich unter anderem der Landtagsabgeordnete und Geschäftsführer des Wirtschaftsbunds Vorarlberg, Christoph Thoma, Kulturstadtrat Cenk Dogan, Wiebke Meyer und Silvia Plangg (beide Alpenregion Bludenz), Innenarchitekt Patrick Dür, Galeristin Sigi Fritsche mit Tochter Michaela Çifçi (Apotheke Bludenz Stadt), Laurens Burtscher (Walch bewegt), Gudrun Berger (ABZ Austria), Thomas Schreiber und Wolfgang Eichler (Vorstandsdirektoren der Sparkasse Bludenz), Gastronom Hansi Bandl, Christoph Marcabruni (Weinpunkt Bludenz), Biljana Antijevic (Darnai Immobilien), Carmen Müller (Atelier feinsein), Adriane und Thomas Vonbank (WOHNwerkstatt), die beiden Bäckermeister Wilfried Begle und Hanno Fuchs, Pädagogin Elisabeth Schwald sowie Natascha Arzberger und Veronika Grüner vom Stadtmarketing Bludenz. BI, VN-JUN

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