So wurde Dornbirns Faschingsurgestein Hugo Nussbaumer zum “Schnorrowagglar”

VN / 01.02.2023 • 18:03 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Hugo Nussbaumer führt durch das Narrenabendprogramm.
Hugo Nussbaumer führt durch das Narrenabendprogramm.

Vom Schottar-Clown zum Schnorrowagglar.

Dornbirn Vergangenen Samstag ging der vierte Narrenabend in diesem Jahr über die Bühne. Das Publikum ist heuer so begeistert, dass die Dornbirner Fasnatzunft kurzerhand beschloss, zu den bereits angekündigten fünf Narrenabenden noch eine Zusatzvorstellung zu geben. Durch den Abend führt in bewährter Manier „Schnorrowagglar“ Hugo Nussbaumer. Die VN-Heimat traf den begeisterten „Maschgerer“ hinter der Bühne zum Interview.

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Die Narrenabende haben heuer ja einen ganz besonderen Stellenwert, nach so langer Faschingspause. Wie fällt die Bilanz des „Schnorrowagglars“ bisher aus?

Die Resonanz des Publikums, die vielen Lacher und der Applaus haben uns allen rechtgegeben – der „Narraobad isch hür d´ Hammar“. An Inspiration für die Texte hat es nach so langer Zeit nicht gefehlt und es ging mir eigentlich wie allen anderen, wir wollten einfach endlich wieder auf die Bühne. Bei der Generalprobe, die immer Anfang Dezember stattfindet, wusste ich, das wird heuer ein echter Kracher.

Hugo Nussbaumer in einem Sketch.
Hugo Nussbaumer in einem Sketch.

Wie sind Sie zum Fasching beziehungsweise zu den Narrenabenden gekommen und seit wann begeistern Sie sich für die fünfte Jahreszeit?

Durch Freunde bin ich mit 16 Jahren zum Fasching gekommen. Ich war damals sehr stolz, als ich das erste Mal das Kostüm der Schottar Zunft tragen durfte – ein echter Schottar Clown! Drei Jahre später wurde ich von Karl Idl sozusagen bei einer Feier, bei der viel gesungen und gelacht wurde, entdeckt. Ich wurde daraufhin für die Dornbirner Dreckspatzen engagiert und somit stand ich mit 19 Jahren das erste Mal in der Stadthalle auf der Narrenabendbühne.

Hugo Nussbaumer ist seit Jahrzehnten faschingsbegeistert.
Hugo Nussbaumer ist seit Jahrzehnten faschingsbegeistert.

2015 haben Sie als Schnorrowagglar die Nachfolge des renommierten „Stiefelma“ Helmut Lecher angetreten. Wie kam es dazu und was bedeutete es Ihnen, in so große Fußstapfen zu treten?

Helmut Lecher wollte sich in die verdiente Narrenpension verabschieden und hat mich daraufhin gefragt, ob ich das Amt übernehmen möchte. Er kannte mich ja bereits, da ich über die Jahre beim Narrenabend in verschiedenen Rollen aufgetreten bin. Ich musste nicht lange überlegen und habe gleich zugesagt, wobei bei meinem ersten Auftritt bin ich dann doch vor lauter Lampenfieber fast gestorben. Das war dann doch noch einmal eine besondere Sache. Mir war aber wichtig, dass ich eine neue Figur schaffe und so wurde der Schnorrowagglar ins Leben gerufen.

Ein buntes Programm ist auf der Kulturhausbühne zu sehen.
Ein buntes Programm ist auf der Kulturhausbühne zu sehen.

Was macht für Sie die Faszination Fasching aus und woher nehmen Sie die Motivation für das doch zeitintensive Engagement?

Die fünfte Jahreszeit ist einfach etwas ganz Besonderes. Ich finde, man kann im Fasching mit den Menschen viel offener reden. Dabei fällt mir spontan ein Gespräch mit einem Politiker ein, der einmal meinte, wie schön es ist, sich einmal über andere Dinge zu unterhalten als alltägliche, oft banale Probleme. Fasnat bedeutet für mich kurz gesagt: Es ist einfach alles nicht so streng.

Die Narrenabende wollen jedem etwas Lustiges bieten.
Die Narrenabende wollen jedem etwas Lustiges bieten.

Zieht Ihre Familie bei Ihrer Begeisterung für den Fasching mit, oder gibt es da auch einmal Stress, wenn Sie in der fünften Jahreszeit so eingedeckt sind?

Also mit Stress ist für mich die Fasnat nie verbunden, denn alles, was man gerne tut, macht keinen Stress. Meine Tochter Andrea ist auch seit vier Jahren auf der Narrenabendbühne, das erklärt wohl alles und ich denke somit wird es mit den Nussbaumers beim Maschgra witor go!.

Schon die Kleinsten machen mit.
Schon die Kleinsten machen mit.

Abschließend noch die Frage, was das Format der Narrenabende seit fast 50 Jahren nun schon so erfolgreich macht?

Ich denke, es ist einfach das große Ganze. Angefangen vom fünfjährigen Gardemädchen bis zum alten Hasen, der eine Sprechnummer macht, stehen alle mit so viel Freude auf der Bühne und das ist für das Publikum ansteckend. Wir sind auch stolz, dass wir immer wieder neue Leute für Auftritte beim Narrenabend begeistern können, dementsprechend wächst bzw. ändert sich auch das Publikum. Kommenden Freitag, 3. Februar und am Samstag, 4. Februar bei der Zusatz-Veranstaltung für den guten Zweck gibt es noch einmal die Gelegenheit, unser diesjähriges Programm zu erleben. CTH

Weitere Impressionen vom Narrenabend 2023.
Weitere Impressionen vom Narrenabend 2023.
Weitere Impressionen vom Narrenabend 2023.
Weitere Impressionen vom Narrenabend 2023.
Weitere Impressionen vom Narrenabend 2023.
Weitere Impressionen vom Narrenabend 2023.
Weitere Impressionen vom Narrenabend 2023.
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