SARUV in der Türkei: Die Rückkehr kommt näher

Die Vorarlberger Rettungseinheit SARUV zwischen Erfolgserlebnissen und Dauerbelastung.
Kahramanmaras Seit Mittwoch kämpfen die Vorarlberger Helfer in der Türkei um Leben. Auch wenn die Freiwilligen von SARUV (Such- und Rettungseinheit Vorarlberg) einige Erfolge verbuchen konnten, sind immer mehr Menschen nur mehr tot aus den Trümmern zu bergen.

Das jüngste Erfolgserlebnis, über das sich die Vorarlberger Helfer freuen durften, war am Samstag die Rettung eines 15-jährigen Mädchens, das 110 Stunden unter Trümmern begraben ausharren musste. SARUV arbeitete gemeinsam mit Hilfsmannschaften aus der Türkei, Deutschland und Großbritannien. Geortet wurde das Mädchen durch die Vorarlberger Spürhunde, die Helfer gruben daraufhin einen Tunnel zu ihr, erklärt Einsatzleiter Markus Mayr am Samstag gegenüber dem ORF. Angesichts der langen Zeit und der winterlichen Temperaturen, gerade in der Nacht, sei diese Rettung ein reines Wunder.
Dem Mädchen gehe es den Umständen entsprechend gut und es sei auf dem Weg der Besserung. Eine Nachricht, die dem Team aus Samariterbundmitgliedern, Florianijüngern, Bergrettern und Hundeführern Zuversicht und Kraft gibt.

Es sind Wunder, die immer seltener werden. Zwar gelang SARUV in den vergangenen Tagen die Rettung mehrerer Menschen, doch es ist ein Rennen gegen die Zeit. Ohne Wasser sinken die Überlebenschancen der in den Trümmern eingeschlossenen Personen nach 72 Stunden rapide. Der Einsatz hinterlässt auch Spuren bei den Helfern vor Ort.

“Das Team spricht sehr viel untereinander und redet über das Erlebte”, erklärt Daniel Lampert vom SARUV-Team in Vorarlberg. Derzeit ist das Team aber noch stark gefordert, kommt also weder wriklich zur Ruhe noch zum Nachdenken. Umso größer ist die Gefahr, dass die Erlebnisse viele Helfer nach ihrer Rückkehr wieder einholen werden. Entsprechend wurde von den Daheimgebliebenen bereits eine Betreuung organisiert, die die Kolleginnen und Kollegen im Bedarfsfall auffangen kann.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von APA Livecenter angezeigt.
Hinzu kommt, dass der Hilfseinsatz von SARUV auf maximal sieben Tage ausgelegt ist. So lange reichen die mitbebrachten Ressourcen, mit sechs Tonnen Ausrüstung reisten die Vorarlberger am vergangenen Dienstag in das Katastrophengebiet ab. Dementsprechend laufen die Vorbereitungen für die Rückreise nach Vorarlberg bereits an. “Ich freue mich über den erfolgreichen Einsatz und dass alles bis jetzt positiv abgearbeitet werden konnte und auch vier Menschenleben gerettet werden konnten. Ziel ist es, die Einsatzmannschaft nun wohlbehalten und gesund wieder nach Hause zu bringen”, sagt Marco Visintainer, Leiter Homebase SARUV und stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Rankweil, voller Stolz auf die Mannschaft. Ihnen werden voraussichtlich Spezialisten für Wasseraufbereitung und die Versorgung der Überlebenden folgen.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von APA Livecenter angezeigt.
Noch sind die Teams der Einsatzmannschaft weiterhin im Trümmerfeld unterwegs, um ihren Teil beizutragen. Während das Team des Bundesheers aufgrund von Sicherheitsbedenken am Samstag die Arbeit ruhen lassen musste, blieb die Situation rund um Kahramanmaras ruhig. “Es ist sogar so, dass die Einsatzmannschaften von den Einwohnern und lokalen Einsatzkräften unterstützt werden”, betont Lampert.
Vorarlberg Hilft
Die VN-Spendenaktion “Vorarlberg Hilft” hat gemeinsam mit dem Land Vorarlberg, der Caritas und dem Roten Kreuz Konten eingerichtet:
Caritas (IBAN: AT32 3742 2000 0004 0006, Kennwort: „Erdbeben Syrien und Türkei“)
oder über das Rote Kreuz (AT84 3742 2000 0014 3248, Kennwort „Erdbeben Türkei, Syrien“ )

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Sonstige angezeigt.
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.