Pipeline auf der Zielgeraden

VN / 15.02.2023 • 16:15 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Das Bodenseeufer bei Lochau ist noch bis Mai eine Baustelle. VN/STeurer

Der dritte und letzte Baustellenabschnitt der Pipeline zwischen Bregenz und Lochau soll in den nächsten Monaten fertiggestellt werden, sofern der Wasserstand mitspielt.

Bregenz 9,2 Millionen Euro sind für den dritten und letzten Bauabschnitt der Pipeline-Neugestaltung zwischen Bregenz und Lochau veranschlagt. Eine Übergabe an die Bevölkerung soll im Mai 2023 erfolgen, so der ursprüngliche Plan der Bregenzer Stadtverwaltung.

Nahe dem Strandbad Lochau wird das Ufer aufgeschüttet, hier wird es auch Duschen geben. VN/STeurer

Dieses Versprechen werde man auch halten können, stellt Projektleiter Stefan Carotta (42) in Aussicht. Denn große Überraschungen erwartet man auf der etwa 900 Meter langen Baustelle nicht mehr. “Zwei Drittel vom Material sind bereits verbaut”, verweist er auf die Aufschüttungen zwischen dem letzten Badehaus und dem Strandbad Lochau.

Der Übergang zum Bauabschnitt 2 ist bereits so gut wie fertig, hier folgen kommende Woche die Sitzbänke. VN/STeurer

Hier fand vor allem Aushubmaterial von Baustellen wie jener des Hallenbads in Bregenz wie auch von einer in Hohenems Verwendung. Und auch die großen Gesteinsbrocken, die bislang die Errichtung der Spundwände am Steilufer beim Übergang zum zweiten Bauabschnitt vor den Naturgewalten schützten, werden überwiegend als Untergrund für die Aufschüttung Richtung Lochau Verwendung finden. “Das ist gutes Material und so halten wir auch die Zahl der Lkw-Fahrten abseits der Baustelle gering”, erklärt Carotta.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Während ein Bagger allein im seichten Wasser dafür sorgt, dass der Aufenthaltsbereich nahe dem bestehenden Standbad um bis zu 45 Meter in den See hinein verlängert wird, arbeitet Tone “Moses” Moosmann derzeit an den zahlreichen Bauminseln entlang der Pipeline, gut erkennbar an den dünkleren Färbung des dort für die Bäume extra angemischten Humus.

"Moses" bei der Arbeit an den Bauminseln entlang dem Ufer. VN/STeurer

Für den erfahrenen Baggerfahrer ist die Arbeit zwischen Land und Wasser nichts Besonderes. “Ich habe auch schon zwei Jahre an der Bregenzer Ach gearbeitet”, erklärt der Mitarbeiter von Höfle Bautruck. Und auch zuvor hat er Erfahrung entlang des Sees gesammelt. “Sie holen mich immer wieder.” Nun mischt er den Humus an, hebt die Bauminseln aus und füllt sie mit der Erdmischung routiniert auf.

Tone "Moses" Moosmann genießt es, sich für längere Zeit auf eine Baustelle konzentrieren zu können. <span class="copyright">VN/RAUch</span>
Tone "Moses" Moosmann genießt es, sich für längere Zeit auf eine Baustelle konzentrieren zu können. VN/RAUch

Was er an dieser Baustelle genießt, ist ihre Größe. “Hier bist eine Weile versorgt und am gleichen Ort”, erklärt er. Ansonsten müsse man sich oft im Wochenrhythmus auf eine neue Baustelle mit anderen Rahmenbedingungen einstellen. Ähnlich ist auch der Zugang von Moses und seinen Kollegen zu den verschiedenen Aufgaben auf der Baustelle: “Wir routieren mit den Aufgaben nicht wirklich durch – jeder hat seinen eigenen Ansatz, da müsste man dann dauernd nachfragen”, sieht Moses darin wenig Vorteile. Dies reiße jeden nur aus der Arbeit und Konzentration.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Arbeit ist genug da. Schlussendlich werden 130 Bäume auf den zahlreichen Bauminseln für Schatten sorgen. Hinzu kommen an die 1000 Sträucher, rechnet Carotta vor. “Da werden verschiedenste Wildsträucher zur Verwendung kommen, die auch unterschiedlich blühen”, erklärt der Projektverantwortliche. Bei der Auswahl der Pflanzen nehme man auch Rücksicht auf deren Bedürfnisse und Stellplatz. So werden Weiden näher zum Wasser rücken und Pappeln und Eichen eher Richtung der Gleise ihren Platz finden. “Dies wird eine starke ökologische Aufwertung darstellen.”

Stefan Carotta ist im Zeit- und Finanzplan. <span class="copyright">VN/RAuch</span>
Stefan Carotta ist im Zeit- und Finanzplan. VN/RAuch

Zuvor sind jedoch noch andere Arbeiten zu erledigen: Nächste Woche werden die Sitzbänke entlang der Spundwand aufgestellt werden, die Treppen warten bereits an Ort und Stelle auf die Badegäste. Parallel wird der Radweg planiert. Und auch die neue Wasserpipeline ist verlegt, diese wird im Lauf der nächsten Woche unter die Erde verschwinden.

Vom Badehaus bis zum Strandbad wird es ein flaches Ufer mit Liegewiese geben. VN/Steurer

Das Einzige, was hier noch für Verzögerungen sorgen könnte, wären starke Niederschläge oder Hochwasser, ist Carotta zuversichtlich. Der einzige Wermutstropfen sind die Schaulustigen, die sich trotz aller Absperrungen auf die Baustelle wagen. “Die Menschen unterschätzen die Gefahren einer Baustelle”, warnt Carotta. “Außerdem hätten sie vom Gehsteig entlang der Landesstraße einen ebenso guten Blick auf die Baustelle”, wundert er sich über die Risikobereitschaft der uneingeladenen Besucher.

Der letzte Bauabschnitt der Pipeline ist auch finanziell im Plan, trotz Teuerung. VN/Steurer

Eine gute Nachricht gibt es aber noch für die Verantwortlichen und die Stadtkassa: Trotz der Teuerung liegt die Umgestaltung des letzten von drei Pipelineabschnitten im beschlossenen Budgetrahmen.

Livecam Pipeline Bregenz

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Sonstige angezeigt.

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.