Ein „Licht in der Nacht“ im Spital

VN / 24.02.2023 • 14:20 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Roland Haas‘ Kunstwerk „Funka“ hängt im Empfangsbereich der großen Halle des Spitals, am Stiegenaufgang zum 1. Stock. <span class="copyright">Roland Haas</span>
Roland Haas‘ Kunstwerk „Funka“ hängt im Empfangsbereich der großen Halle des Spitals, am Stiegenaufgang zum 1. Stock. Roland Haas

Vor 40 Jahren schuf Künstler Roland Haas sein LKH-Werk „Funka“. Warum sich Roland Haas für den Funken als Motiv entschieden hat und was er persönlich mit dem Funkenabbrennen verbindet.

Bludenz, Tschagguns 290 mal 290 Zentimeter groß ist das im Landeskrankenhaus Bludenz vielbestaunte Kunstwerk „Funka“ – Acryl auf Papier, mit Seidenpapier kaschiert – des bekannten akademischen Künstlers Roland Haas. Geschaffen hat es der Pädagoge und Leiter des Kunstforums Montafon in Schruns im Jahr 1983. Haas hatte damals den zweiteiligen „Kunst am Bau“-Wettbewerb gewonnen und die beiden Aufträge für den Ambulanzbereich und das Restaurant erhalten.

Künstler Roland Haas  im Kunstforum Montafon. <span class="copyright">SCO</span>
Künstler Roland Haas im Kunstforum Montafon. SCO

„Kunst am Bau“ war ein regionaler Wettbewerb, zu dem ungefähr zwölf Künstlerinnen und Künstler eingeladen waren. Für das Motiv des Tschaggunser Funkens im Spitalsrestaurant entschied er sich aus verschiedenen Gründen, wie er erzählt: „Einmal, weil für mich das Funkenabbrennen immer ein Höhepunkt des Winters war: Wir – zwischen 40 und 60 Personen – sind mit der Skischule Tschagguns und dem WSV Tschagguns von Grabs mit Fackeln abgefahren und haben das Feuer für den Funken gebracht. Der ‚Trätzfunka‘ (ein kleiner Funken, Anm. d. Red.) brannte schon, als wir ankamen. Bei unserem Eintreffen spielte immer die Harmoniemusik auf. Mit der Fackel des ersten Skilehrers wurde dann der große Funken vom Funkenmeister angezündet. Das war jedes Mal ein ganz besonders intensives Erlebnis, einschließlich des anschließenden Fackelschwingens.“

Der Tschaggunser Funken vor dem Abbrennen. <span class="copyright">SCO </span>
Der Tschaggunser Funken vor dem Abbrennen. SCO

Der Funken bedeutet für den 65-Jährigen „ein Freudenfeuer und ein Symbol für das Ende einer harten und schweren Zeit, als der Winter eben noch ein solcher war mit großer Kälte, viel Schnee, wenig Nahrung für die vorwiegend landwirtschaftlich orientierte Bevölkerung und ohne Tourismus“. Der Funken war das „Licht in der Nacht für den suchenden, traurigen und leidenden Menschen“.
Der Künstler habe sich immer vorgestellt, wie das Krankenhauspersonal ins Restaurant kommt, nach einer Operation oder Ähnlichem, und durch die Kunst aufgemuntert wird. Bis zum Umbau des Spitals zum Landeskrankenhaus hing die Arbeit über 30 Jahre im Restaurant, wo sie hunderttausende Blicke auf sich zog.

Kunstwerk „Funka“ von Roland Haas.<span class="copyright"> Roland Haas</span>
Kunstwerk „Funka“ von Roland Haas. Roland Haas

Wie Haas hofft, haben die Besucher und Betrachter des Kunstwerks im Restaurant damals durch das Licht bzw. das Feuer des Funkens Freude und Zuversicht erfahren und neue Kraft für die kommenden Aufgaben und Herausforderungen geschöpft. Seinen „neuen“ Platz hat der Funka im Empfangsbereich der großen Halle, am Stiegenaufgang zum 1. Stock, gefunden. SCO

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.