Versöhnlicher Auftakt zur Variantensuche bei Bahnausbau

Anrainergemeinden orten einen guten Schritt in die richtige Richtung.
Bregenz Der Unmut war groß. Noch vor der Auftaktveranstaltung zur Bestvariantensuche für den Bahnausbau im Unteren Rheintal sprachen Unterflurbefürworter wie die Genossenschaft mehramsee von einem Feigenblatt. Deren Vorsitzender Pius Schlachter nannte die Vorgehensweise des Landes “eigenartig”. Stein des Anstoßes war die Auswahl der Studien, die den Bürgermeistern der Anrainergemeinden, Gemeinde- und Stadtvertretern sowie Landtagsabgeordneten am Montag bei einer ersten Dialogveranstaltung präsentiert wurden. Eine von der Stadt Bregenz beauftragte Studie, die sowohl die Machbarkeit als auch Finanzierbarkeit einer Unterflurtrasse bestätigt hatte, fand hingegen keine Berücksichtigung. Die VN berichteten.
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“Wenn man das Ganze völlig transparent angeht, dann gehört auch diese Studie präsentiert”, findet Lauterachs Bürgermeister Elmar Rhomberg als Sprecher der fünf Anraingermeinden. Gleizeitig beschreibt er die Auftaktveranstaltung als einen guten Schritt mit vielen positiven Signalen. Es gelte jetzt entsprechend dem Landtagsbeschluss die Aufnahme in den Zielnetz-2040-Prozess des Bundes zu schaffen. Danach starte der ergebnisoffene Prozess zur Bestvariantensuche. “Einen großflächigen oberirdischen Ausbau der Bahn können wir uns aber weiter nicht vorstellen”, so Rhomberg. Begrüßt wird von den Bürgermeistern, dass es einen gemeinsamen Prozess gebe und die Gemeinden nicht nur als Trittbrettfahrer dabei sind.

Rund 100 Mandatare aller Fraktionen der fünf Anrainergemeinden und interessierte Landtagsabgeordnete waren am Montag im Landhaus anwesend. Man hoffe, eine erste gemeinsame Faktenbasis geschaffen zu haben, so die zuständigen Landesrate Daniel Zadra (Grüne) und Marco Tittler (ÖVP). Beide sprechen von Entschlossenheit und Geschlossenheit des Landes. “Der Bahnausbau im Unteren Rheintal im Rahmen des Zielnetzes 2040 des Bundes ist für die Entwicklung des gesamten Bundeslandes, die exportierende Wirtschaft sowie für den Klimaschutz von zentraler Bedeutung”, so die Landesräte in einer gemeinsamen Aussendung.

Für die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden geht es um mehr als nur um Bahnschienen. Es geht um den Lebensraum. Elmar Rhomberg beschreibt einen versöhnlichen Auftakt und spricht von einem Schulterschluss. “Die Gemeinden haben signalisiert, dass wir uns positiv einbringen, wenn wir ernst genommen werden”. Jetzt sollten auch die Wirtschaft und Initiativen wie mehramsee für den Prozess an Bord geholt werden.
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