Der Brazer Bahnhof ziert die Wände im Bludenzer Rathaus

VN / 01.03.2023 • 16:10 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
V. l: Willi Lorünser, Erich Vonbank, Referent Emmerich Auer, Fotograf Andreas Gaßner,<br>Peter Batlogg und Markus Netzer. <span class="copyright">Alle Bilder: SCO</span>
V. l: Willi Lorünser, Erich Vonbank, Referent Emmerich Auer, Fotograf Andreas Gaßner,
Peter Batlogg und Markus Netzer. Alle Bilder: SCO

Im Rathaus Bludenz gab es vor Kurzem eine Vernissage von Andreas Gaßner, der Fotos vom Brazer Bahnhof ausstellt, sowie einen Vortrag von Emmerich Auer über den E-Lok Stützpunkt in Bludenz.

bludenz Seit wenigen Tagen lädt der Geschichtsverein Region Bludenz ins Rathaus der Stadt zur Fotoausstellung von Andreas Gaßner über den Bahnhof Braz. An der Arlberg-Westrampe, zwischen Langen am Arlberg und Bludenz, war der Bahnhof Braz das letzte Gebäude dieser Art, welches mit Personal besetzt war.

V.l.: Fotograf Andreas Gaßner mit dem ehemaligen Eisenbahner Arthur Wolf, Tochter<br>Kordula Ritsch und Hansjörg Wolf.
V.l.: Fotograf Andreas Gaßner mit dem ehemaligen Eisenbahner Arthur Wolf, Tochter
Kordula Ritsch und Hansjörg Wolf.
Stefan Pecina freute sich mit Emmerich Auer über die gelungene Vernissage.
Stefan Pecina freute sich mit Emmerich Auer über die gelungene Vernissage.

Bei der Vernissage referierte Emmerich Auer über den E-Lok Stützpunkt Bludenz in den 1920er- und 1930er-Jahren. Gerade nach dem Zusammenbruch der Monarchie entstand durch den Kohlemangel eine noch nie gekannte Verkehrsnot. Die Bahn begann deswegen ein Elektrifizierungsprogramm, das diesen Ausbau in den nächsten zehn bis 15 Jahren vorsah. Die Arlbergbahn wurde dabei in vier Abschnitten in den Jahren 1923 bis 1925 elektrifiziert. Dabei mussten Entscheidungen über die Stromart und folglich auch über die Lokomotiven getroffen werden. Die Einführung von neuen Lokomotiven erfolgte erst nach zahlreichen Tests; dabei eignete sich der Standort Bludenz im Gegensatz zu Innsbruck besonders, da auf der kürzeren Seite der Arlberg-Bergstrecke die Steigung höher und die Entfernung geringer ist. Auer präsentierte mit einem Querschnitt die technischen Details, die Antriebsarten, Achs- und Motorbau sowie schließlich die verschiedenen Lokomotiven, die in den 1920er- und 1930er-Jahren zum Einsatz kamen. Zwei der Lokomotiven sind auch heute noch fahrtüchtig und werden als Museumsloks u.a. für Nostalgiefahrten verwendet.

Marianne Kasper mit ihrer Tochter LAbg. Nadine Kasper.
Marianne Kasper mit ihrer Tochter LAbg. Nadine Kasper.
Unter den Besuchern befanden sich unter anderem auch Kordula Ritsch und Stadtrat Cenk Dogan.
Unter den Besuchern befanden sich unter anderem auch Kordula Ritsch und Stadtrat Cenk Dogan.

Die Begrüßung der Vernissagebesucher übernahm „Hausherr“ Simon Tschann. Der Obmann des Museumsverein Klostertal, Christof Thöny, freute sich, mit diesem Projekt zum Bahnhof Braz im Rathaus Bludenz Gast sein zu dürfen. „Dem Museumsverein Klostertal ist der Bahnhof Braz und die Arlbergbahnstrecke ein großes Anliegen. Das Klostertal Museum trägt den Untertitel ‚Heimat und Verkehr‘, weil dieses Tal in seiner Besiedelung stark vom Verkehr geprägt ist“, sagte Thöny. Ein wichtiger Bestandteil der Dauerausstellung im Dachboden dieses alten Hauses in Wald am Arlberg ist die Geschichte der Arlbergbahn, wie der Historiker weiter ausführte. Eröffnet wurde die Bahn in den Jahren 1880 bis 1884. Die Bahnstrecke veränderte das Leben der Menschen in diesem Tal auf unfassbare Art. „Ich glaube, dass wir uns das heute gar nicht mehr vorstellen können, welche radikalen Veränderungen nicht nur im Landschaftsbild, sondern auch im sozialen Gefüge dieser Bau der Arlbergbahn mit sich gebracht hat“, so Thöny. SCO

Arzt Günter Tschohl, Bgm. Simon Tschann und Werner Schwarz besuchten die Ausstellung.
Arzt Günter Tschohl, Bgm. Simon Tschann und Werner Schwarz besuchten die Ausstellung.
Die Vernissage im Rathaus Bludenz war gut besucht.
Die Vernissage im Rathaus Bludenz war gut besucht.

Öffnungszeiten

Die Ausstellung ist bis 30. März während der Öffnungszeiten des Rathauses Bludenz zu besichtigen.

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.