
Mit neuer Takelage eine Schippe drauflegen
49er-Duo Bildstein/Hussl hat auf Lanzerote die Kampagne für Sommerspiele 2024 gestartet.
Lanzerote Sommerurlaub im Winter mit angenehmen Wassertemperaturen, angenehmen 22 Grad Lufttemperatur und jede Menge Sonnenstunden. Was für viele Menschen die Traumdestination ist, um Eis, Schnee und Kälte zu Hause zu entkommen, ist für das Segelduo Benjamin Bildstein und David Hussl mit beschwerlicher Arbeit verbunden. Doch die beiden Profisegler wissen, warum sie seit Jänner auf Lanzerote ihr Trainingsquartier bezogen haben und bis zu zehn Stunden täglich auf dem Wasser verbringen. „Natürlich genießen wir die angenehmen Temperaturen, doch dies ist in keiner Weise der Grund, warum wir hier sind“, betont Benjamin Bildstein.
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Der 31-jährige Wolfurter und sein um 38 Tage jüngerer Vorschoter aus Terfens in Tirol, bereiten sich auf der Kanarischen Insel auf ihre zweite Olympiateilnahme vor. Nach Rang zehn bei der Premiere im Zeichen der fünf Ringe 2021 in Tokio will das Duo der YC Bregenz in 16 Monaten bei den in Marseille stattfindenden Segelbewerben der 2024er Sommerspiele im Kampf um die Medaillen mitmischen.





Der Schwerpunkt der ersten beiden Trainingsblöcke mit je drei Wochen lag auf der Findung des neuen Materials. „Nachdem wir über viele Jahre hinweg das- selbe Material verwendet haben und lediglich punktuell Nachjustierungen vorgenommen wurden, haben wir eine komplette Neuerung der Takelage vorgenommen“, erklärt Bildstein.
„Wir gehören zur Weltspitze, wollen aber
Benjamin Bildstein, 49er-Steuermann
jetzt noch eine Schippe drauflegen.“
„Dies ist einerseits den vom Weltverband ISAF veränderten Vorschriften geschuldet. Um weiter konkurrenzfähig zu sein, haben wir vom Mast über die Segeltücher bis hin zum Tauwerk Veränderungen vorgenommen. Dank der unterschiedlichen Bedingungen auf Lanzerote konnten wir bereits die ersten wichtigen Schritte setzen und bereits einen neuen Mast und die Tücher finden. Jetzt gilt es noch, die letzten Feinheiten auszutüfteln, um mit perfekten Rahmenbedingungen in die Regattasaison starten zu können.“
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Bereits in drei Wochen steht mit der Trofeo Princesa Sofia vor Palma de Mallorca der erste Härtetest auf dem Programm. „Da abgesehen von der europäischen Elite auch die Neuseeländer und Amerikaner auf Lanzerote ihre Saisonvorbereitung absolvieren, erhielten wir bei einer Testregatta Mitte Februar schon wichtige Erkenntnisse, wie das neue Material unter Wettkampfbedingungen funktioniert. Jetzt gilt es noch beim Setup die letzten Euzerl zu finden.“

Paul Brotherton neuer Coach
Eine weitere Neuerungen gab es bei der direkten Betreuung. Während der bisherige Coach Ivan Bulaja als ausgewiesener Datenanalytiker seine Aktivitäten auf die Visualisierung der akribisch gemessenen Daten von Strömungs- und Windstärken beschränkt, hat Paul Brotherton die Betreuung auf dem Wasser übernommen. Der 56-jährige Brite war selbst Olympiateilnehmer, hat bei Welt- und Europameistrschaften Medaillen gewonnen, feierte als Coach einen Olympiasieg und trainierte zuletzt die Kroaten Sime und Mihovil Fantella. „Paul verwendet eine Reihe von Telemetrie- und Messgeräten, um die Leistung einer Crew bis ins kleinste Detail zu analysieren und versteht es, die Lernkurve für Verbesserungen zu beschleunigen. Die Zusammenarbeit mit ihm ist enorm lehrreich und soll ein weiterer Mosaikstein für eine Leistungssteigerung sein.“


WM 2023 als erstes Etappenziel
Nach der Princesa Sofia startet Ende April der Weltcup vor Hyeres (Fra). Weitere Regatten sind die Regatta vor Almere (Ned) Ende Mai, die Kieler Woche und die Olympiatestregatta vom 7. bis 16. Juli vor Marseille. Bei der Weltmeisterschaft vom 10. bis 20. August vor Den Haag geht es um die ersten 14 von insgeamt 20 Startplätzen im 49er für die Sommerspiele 2024. „Mit Olympia haben wir defintiv eine offene Rechnung. Rang zehn in Tokio war nicht wirklich schlecht, aber nicht ganz jenes Resultat, das wir uns erwartet haben. Wir gehören zur Weltspitze, wollen aber noch ein Schäufelchen drauflegen und spätestens bei den Spielen im August 2024 den Lohn für die harte Arbeit ernten“, so Bildstein.
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