Mohrenbrauerei baut doch kein Hochregallager im Zentrum

Stadtvertretung nimmt Widmung zurück, nachdem Pläne sich zerschlugen.
Dornbirn Das Schreckgespenst Hochregallager in der Innenstadt ist abgewendet: Die Mohrenbrauerei möchte nun auf ihrem Areal offenbar doch kein Lagergebäude bauen, das möglicherweise um die 30 Meter hoch ausgefallen wäre.
Das erfuhren die Stadtvertreter in der jüngsten Sitzung des Gremiums von Stadtplanungsstadtrat Julian Fässler (VP). Eine entsprechende Widmung der Fläche hatte die Stadtvertretung im vergangenen Juli mehrheitlich beschlossen. Diese wurde nun zurückgenommen, da die Brauerei sich nun doch entschlossen habe, Lagerflächen im Äuele im Wallenmahd zu nutzen. Zudem wäre wegen der zentralen Lage eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema Lärm nötig, so der Vizebürgermeister.
Kritisch gegenüber hohem Lager
Schon damals waren die Stadtvertreter zwiegespalten, denn obwohl man dem Dornbirner Traditionsunternehmen gerne die Erweiterung um ein Lager ermöglicht hätte, war vielen ein Hochregallager so prominent im Stadtzentrum ein Dorn im Auge. Doch das Versprechen, mit der Widmung nicht auch gleichzeitig das äußerst hohe Gebäude zu genehmigen, ließ die Mehrheit der Stadtvertretung damals beruhigt zustimmen. Gebäudehöhen würden in einem Bebauungsplan festgelegt, „der Bebauungsplan liegt in unserer Hand, Flächenwidmung hat damit nichts zu tun“, versprach damals Bürgermeisterin Andrea Kaufmann.
FPÖ erleichtert
Besonders froh, dass dies nun hinfällig ist, zeigte sich die FPÖ, die schon der Flächenwidmung nicht zugestimmt hatte. „Da fällt uns etwas in den Schoß“, freute sich Hochbaustadtrat Christoph Waibel, der goutierte, dass die Mohrenbrauerei für den Lagerstandort im Äuele sogar Mehrkosten auf sich nehme. Er regte an, dass dort ein paar Quadratmeter Fläche noch gebraucht würden, um die Anfahrt der Lkw zu verbessern. Um die Anwohner nicht zu stark zu belästigen, würden die Fahrten dorthin mit leiseren E-Lkw bewerkstelligt, versprach zudem Julian Fässler.
Im Zuge der Diskussion regte Stadtvertreter Wolfgang Juen (Grüne) an, die vielfach nicht mehr zeitgemäßen Dornbirner Bebauungspläne proaktiv zu überarbeiten. Stadtplanungsreferent Fässler gab zwar zu, dass viele der Pläne veraltet seien, sich aber erst die Personalsituation in der Bauabteilung verbessern müsse, um solch eine große Aufgabe zu stemmen.
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