Altachs tiefer Absturz geht weiter

Sport / 12.03.2023 • 19:48 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Mike Bähre erzielte den ersten Altacher Treffer im Jahr 2023. <span class="copyright">gepa</span>
Mike Bähre erzielte den ersten Altacher Treffer im Jahr 2023. gepa

Erster Treffer im Jahr 2023, dennoch wurde das Heimspiel gegen die SV Ried verloren. Da nützte Altach auch eine 1:0-Führung nichts. Die Klose-Elf wirkte ideen- und konzeptlos und fiel durch die 1:2-Pleite auf den letzten Tabellenplatz zurück.

Altach Mit der Hereinnahme von Manuel Thurnwald überraschte Cheftrainer Miroslav Klose. Dass er ihn in einem 4-2-3-1-System mit der Zehnerposition betraute, erinnerte an die Saison 2021/22, als der 24-Jährige schon einmal im zentralen Mittelfeld aufgeboten wurde. Dass allerdings die Hereinnahme von Marko Lazetic in die Startelf so gar nicht funktionierte, sollte dann doch schon in den Startminuten für einige Probleme in der Defensive sorgen. Zuviel, wie sich am Ende herausstellen sollte, denn mit 1:2 blieb man im achten Spiel in Folge ohne Sieg.

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Für den ersten Höhepunkt sorgte in einer Partie, in der beide Mannschaften ihre Defensivschwächen aufzeigten, Comebackmann Thurnwald. Nach einem Steilpass von Mike Bähre tauchte er allein vor Ried-Goalie Jonas Wendlinger auf, scheiterte jedoch (2.). Damit war ein Spiel eröffnet, dass von den Fehlern in der Defensive lebte und so viele Chancen offenbarte. Etwa für Rieds Leo Mikic (4.), dessen Abschluss von SCRA-Goalie Andreas Jungdal entschärft werden konnte. Nur wenig später jubelte Altach erstmals über einen Torerfolg im Jahr 2023. Nach 531 Minuten war es dann Altachs Bester Mike Bähre, der nach einem in die Mitte abgewehrten Ball von Wendlinger einen Gegner umspielte und mit links einschoss (7.). Es sollte aus SCRA-Sicht jedoch das Highlight der ersten 45 Minuten bleiben. Am Platz übernahm Ried immer mehr das Kommando. Die Innviertler wirkten homogener, eingespielter und zielstrebiger. Der Druck auf das Altacher Tor wurde stärker – und nach 34 Minuten war es passiert: Bei einem Freistoß von Stefan Nutz wurde Matthias Gragger vergessen und der Verteidiger stellte per Kopf auf 1:1.

Die Fans hatten den Spielern und den Betreuern einiges zu sagen.
Die Fans hatten den Spielern und den Betreuern einiges zu sagen.

Admiral Bundesliga

21. Spieltag

Cashpoint SCR Altach vs SV Ried 1:2 (1:1)

Altach, Cashpoint Arena, 4271 Zuschauer, SR Arnes Talic (S)

Torfolge: 7. 1:0 Bähre, 34. 1:1 Gragger (Kopfball), 76. 1:2 Monschein

Gelbe Karten: 85. Jäger (Altach/SR-Kritik), 90./+ 2 Nuhiu (Altach/Foulspiel)

Cashpoint SCR Altach (4-2-3-1) Jungdal – Jan Jurcec (75. Aigner), Strauss, Haudum (61. Nelson), Herold – Bähre, Jäger – Bischof (79. Bukta), Thurnwald (75. Abdijanovic), Lazetic (61. Balic) – Nuhiu

SV Ried (4-3-3) Wendlinger – Gragger, Lackner (61. Turi), Plavotic, Jurisic – Lutovac (61. Madritsch), Kingsley Michael (61. Kronberger), Pomer – Lang (71. Monschein), Nutz, Mikic (71. Beganovic)

David Herold kam auf der linken Abwehrseite zum Einsatz. <span class="copyright">gepa</span>
David Herold kam auf der linken Abwehrseite zum Einsatz. gepa
Manuel Thurnwald stand erstmals seit dem zehnten Spieltag und dem 3:2-Sieg gegen Ried wieder in der Startformation. <span class="copyright">gepa</span>
Manuel Thurnwald stand erstmals seit dem zehnten Spieltag und dem 3:2-Sieg gegen Ried wieder in der Startformation. gepa

Keine Umstellungen zur Pause

Dass Klose zur Pause nicht reagierte und weiter Geduld mit Lazetic zeigte, verwunderte doch einigermaßen. Denn die 19-jährige Leihgabe des AC Milan wirkte wie ein Fremdkörper und offenbarte Schwächen sowohl im Spiel nach vorne als auch in der Defensive. Erst nach einem vermeintlichen Treffer von Nuhiu, der bei einem Kopfball von Lazetic, den Wendlinger an den Pfosten lenkte, aus Abseitsposition (59.) traf, war Schluss für den jungen Serben. Und weil sich Abwehrchef Stefan Haudum einige Minuten zuvor am linken Schienbein verletzte, wurde auch er ausgewechselt. Mit dem eingewechselten Husein Balic sollte frischer Schwung in die Angriffsbemühungen der Hausherren kommen. Allein die spielerische Note ließ weiter zu wünschen übrig. Und so bezog die Partie die Spannung weiter aus den Unzulänglichkeiten der Spieler beider Mannschaften.

Markus Lackner wirft sich in den Abschlussversucht von Atdhe Nuhiu. <span class="copyright">gepa</span>
Markus Lackner wirft sich in den Abschlussversucht von Atdhe Nuhiu. gepa
Andreas Jungdal gegen Roko Jurisic. <span class="copyright">gepa</span>
Andreas Jungdal gegen Roko Jurisic. gepa

Genützt wurde dies aber nur von den Gästen. Und das ganz simpel: Einwurf der Rieder, der eingewechselte Christoph Monschein wurde zweimal allein gelassen. Der Ex-Altacher bestrafte die Nachlässigkeit mit einem herrlichen Schlenzer ins lange Eck zum Führungstreffer für die Innviertler. Ein Treffer, der das ganze Dilemma der SCRA-Spielanlage aufzeigte. Trotz Überzahl in der Defensive gelingt es den Gegnern immer wieder leicht, Lücken aufzureißen und Tore zu erzielen. Dass ausgerechnet ein ehemaliger Spieler den Rheindörflern die Rote Laterne als Schlusslicht in der Tabelle in die Hand drückte, ist bezeichnend für die Situation. Nicht nur spielerisch hinkt man den Gegnern hinterher, auch der Glaube, einen Sieg einfahren zu können, ist abhanden gekommen. Dafür gab es nach dem Spiel Schelte von den Fans, die mit den Spielern minutenlang hart ins Gericht gingen – ehe wieder die Anfeuerungsrufe erschallten.

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Die Anzeigetafel zeigt, warum die Fans so sauer waren.
Die Anzeigetafel zeigt, warum die Fans so sauer waren.
Ein Bild mit Symbolwert: Mike Bähre am Boden. <span class="copyright">gepa</span>
Ein Bild mit Symbolwert: Mike Bähre am Boden. gepa

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