Bildhauer Werner Deutschmann mit Geburtstags-Ausstellung

VN / 15.03.2023 • 15:15 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Bildhauer Werner Deutschmann stellt seine Werke in der Villa Falkenhorst aus. <span class="copyright">Bilder: Andreas Gaßner</span>
Bildhauer Werner Deutschmann stellt seine Werke in der Villa Falkenhorst aus. Bilder: Andreas Gaßner

Ausstellung des Bildhauers Werner Deutschmann in der Villa Falkenhorst. Vernissage am Freitag, 17, März, um 19 Uhr.

Bludenz, Thüringen Es sind ganz besondere Werke, die der Bildhauer Werner Deutschmann in seiner Ausstellung ab Freitag, 17. März, um 19 Uhr in der Villa Falkenhorst präsentiert. Anlässlich seines 80. Geburtstags finden sich ausgewählte Exponate aus dem umfangreichen Oeuvre seines künstlerischen Schaffens. Der Künstler ist ausgebildeter Steinmetzmeister und Bildhauer. Die Liebe zum Stein fasst er folgendermaßen in Worte: „Wenn du die Kraft und Schönheit des Steins erfährst, wird dich dieser Zauber dein Leben lang begleiten.“ Stein ist für ihn mehr als nur ein Werkstoff: „In der Bearbeitung des Steins erfährt dieser oftmals seine wahre Bedeutung.“

Steinmetzmeister und Bildhauer

Werner Deutschmann war in dritter Generation selbstständig als Steinmetz tätig. Seine Werkstätte befand sich in unmittelbarer Nähe des Friedhofs, wo auch viele schöne Werke seiner Handwerkskunst zu finden sind. Der ruhig und ausgeglichen wirkende Bildhauer wohnt nach wie vor in seinem Elternhaus in der Rungelinerstraße. Schon im Eingangsbereich sind steinerne Kunstwerke zu sehen, das Haus bildet bis zum Dachboden eine Ausstellungsfläche – eine umfangreiche Werkschau seiner künstlerischen Arbeiten. Im Garten befindet sich zudem ein alter Schuppen, der zur Werkstätte umgebaut wurde. Während er früher nur während der Wintermonate Zeit für seine Leidenschaft, das Bildhauen, hatte, kann er sich nun seit seiner Pensionierung vor 18 Jahren ganz seiner Passion widmen. Ausschlaggebend für seinen künstlerischen Werdegang war sicherlich die Unterstützung seiner Frau Rita, die bereits vor 46 Jahren sein künstlerisches Potenzial erkannte, förderte und ihn motivierte, berufsbegleitend die Kunstgewerbeschule in Zürich in der Fachrichtung Akt zu besuchen. Trotz des Aufwands neben der schweren körperlichen Arbeit und den langen Arbeitszeiten war dieses Studium eine äußerst wertvolle Erfahrung, wie der Künstler betont. In Zürich entstanden auch viele Zeichnungen und Bronzefiguren, doch den Vorzug gab er immer dem Stein.

Inspiration durch Wanderungen

Mit seiner schöpferischen Kraft und seiner in die Wiege gelegten Beziehung zum Stein, bearbeitete er die Grabmale nach Vorgabe des Auftraggebers. Da übte er das Handwerk aus, das er liebt und beherrscht. Wenn er jedoch als Bildhauer arbeitet, ist das wie eine Art Kontaktaufnahme mit dem Stein: „Dann wird aus dem Material lebendiger Stein, geschaffen aus der Urkraft der Erde, ein nie seine Faszination verlierender Baustein der Schöpfung.“ Die Formen und Farben, die ihn zu einer Skulptur anregen, entdeckt Werner Deutschmann immer wieder bei gemeinsamen Wanderungen und Reisen mit seiner Frau Rita. Da gibt es den roten Kalkstein aus dem Arlberggebiet, die Flussfindlinge im Klostertal, oft mit interessanten Fossilieneinschlüssen, den schwarzen Marmor aus Bings, den weißen Marmor von Peccia aus dem oberen Maggiatal im Tessin, ferner natürlich auch Steine aus Carrara und Laas. Seine bisher größte Skulptur, die vor knapp zwanzig Jahren entstandene Skulptur des Hl. Johannes von Nepomuk, die in Thüringen steht, wurde aus Rorschacher Sandstein gefertigt.

Zwiesprache mit dem Stein

Zu seiner Arbeitsweise erklärt Werner Deutschmann: „In einer ersten Zwiesprache mit dem Stein nehme ich zunächst intensiv dessen Struktur, Form und Farbe auf. Was ich dann daraus mache, gewinnt für einen Beobachter zwar zusehends an Gestalt, aber nur ich selbst weiß am Ende, was für mich wirklich in diesem Stein gesteckt hat. Und erst nach einer letzten Bearbeitung der Struktur, nach dem Feinschliff oder der Politur steht fest, was Wirklichkeit werden sollte.“ Dann hat er es wieder einmal geschafft, dem Betrachter die Sprache des Steins, dessen Seele sozusagen, verständlich zu machen. Es ist, als webe Werner Deutschmann seinen Gedankenreichtum in jede Pore des Steins hinein – und lässt die Betrachter an der Schönheit und Kraft der von ihm geschaffenen Skulpturen teilhaben. BI

Werner Deutschmann
Werner Deutschmann

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