In Lustenau hat ein altes Spiel viele junge Fans

VN / 23.03.2023 • 15:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Im Schachklub Lustenau werden Schachzüge gemeinsam besprochen.<span class="copyright"> BVS</span>
Im Schachklub Lustenau werden Schachzüge gemeinsam besprochen. BVS

Beim wöchentlichen Jugendtraining des Schachklubs Lustenau lernen bereits die jüngsten Spieler, worauf es beim Schachspielen ankommt.

Lustenau „Kann Spieler Weiß ein Schach setzen?“, fragt Jugendtrainer Gerhard Fröwis die vielen jungen Schachspieler, die am Dienstagabend zum Training in die Mittelschule Rheindorf gekommen sind. Konzentriert betrachten die Kinder das Schachbrett, und schon zeigen sie ihrem Jugendtrainer, wo genau ein Schach möglich ist. „Sehr gut“, sagt Fröwis. Nachdem er den Kindern die Theorie beigebracht hat, geht es los. Es werden kleine Turniere abgehalten. Wer gegen wen spielt, hat Trainer Erich Peterlunger bereits festgelegt.

Gerhard Fröwis zeigt Laurent und Sophie ein paar Tricks am Schachbrett.
Gerhard Fröwis zeigt Laurent und Sophie ein paar Tricks am Schachbrett.

Spannende Partien

Zwischen 15 und 20 Kinder kommen jede Woche zum Schachtraining. Die kleinsten sind sechs Jahre alt, das älteste im Moment 13 Jahre. Trainer Alexander Winter hat bereits verschiedene Schachszenarien vorbereitet. „Schachspielen macht einfach richtig viel Spaß“, erklärt die siebenjährige Zümra Sükün. Sie hat mit ihrem Bruder Aziz Ömer (9) am Sonntag gerade am Josefiturnier in Dornbirn teilgenommen und den zweiten Platz gemacht.

Zümra Sükün (7) und Aziz Ömer Sükün (9) haben bereits einen Pokal bei einem Turnier erspielt.
Zümra Sükün (7) und Aziz Ömer Sükün (9) haben bereits einen Pokal bei einem Turnier erspielt.

„Unser Vater hat uns das Schachspielen gezeigt. Seitdem kommen mein Bruder und ich immer ins Training und lernen von Gerhard das Schachspielen“, sagt Zümra Sükün. Wie spannend so eine Schachpartie sein kann, zeigen die Kinder, die gegeneinander antreten. „Du hast verloren, denn du hast schon den zweiten Fehlzug“, informiert der sechsjährige Enrico Gemmi seinen Gegenspieler.

Beim Schachklub Lustenau lernen schon die Kleinsten das Strategiespiel.
Beim Schachklub Lustenau lernen schon die Kleinsten das Strategiespiel.

Glücksgefühle beim Spielen

„Das Glücksgefühl beim Spielen ist toll. Beim Jugendtraining sieht man schnell, welche Fortschritte die Kinder machen“, so Gerhard Fröwis. Dass bei dem berühmten Strategiespiel viel Nervenkitzel mitspielt, kann er – wie auch einige Kinder, die bereits an Turnieren mitgespielt haben – bezeugen. „Wir lernen beim Schach die wichtigsten Regeln und üben jedes Mal ein bisschen Theorie“, sagt Aziz Ömer.

Oskar Blaser und Raphael Sutterlütti (10) spielen zwischendurch gerne eine Partie am Handy.
Oskar Blaser und Raphael Sutterlütti (10) spielen zwischendurch gerne eine Partie am Handy.

Doch damit nicht genug. Während die einen ihre Partie zu Ende spielen, machen die Größeren am Handy noch einen Schachdurchgang. „Ich spiele sicher schon sechs Jahre hier im Verein Schach“, erklärt Oskar Blaser (13).

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Schachregeln lernen

Am Tisch nebenan hört man, wie Gerhard Fröwis eine alte Schachregel wiedergibt: „Wer nicht rochiert, verliert.“ Er zeigt gerade den neuen Schachspielern Sophie und Laurent, wie sie Figuren schlagen können. „Ich habe meinen eigenen Kindern das Schachspielen beigebracht und nicht mehr damit aufgehört. Mittlerweile zeige ich vielen interessierten Kindern, wie dieses Spiel gespielt wird. Es ist ein tolles Hobby“, lächelt er und hat dabei die Spielzüge von Laurent und Sophie fest im Blick.

Egshiglen Gantomor (11) findet Schachspielen toll.
Egshiglen Gantomor (11) findet Schachspielen toll.

Am Ende des Trainings wird alles fein säuberlich verpackt und in der Schule verstaut. „Im Moment haben wir kein Klubheim mehr. Wir sind allerdings froh, dass wir in der Mittelschule Rheindorf spielen dürfen“, erklärt Peterlunger. Der Traum der Verantwortlichen wäre es, wieder in einem eigenen Klubheim spielen zu können. „Unser Vereinsleben kommt ohne Homebase etwas zu kurz“, sagt Peterlunger. BVS

Gespannt beobachten die Kinder den nächsten Spielzug.
Gespannt beobachten die Kinder den nächsten Spielzug.
Wöchentlich kommen viele Kinder in die Mittelschule Rheindorf, um dort das Schachspielen zu lernen.
Wöchentlich kommen viele Kinder in die Mittelschule Rheindorf, um dort das Schachspielen zu lernen.
Schachspielen kommt auch bei Kindern gut an.
Schachspielen kommt auch bei Kindern gut an.
Die Strategie des Gegners zu antizipieren, ist eine Herausforderung.
Die Strategie des Gegners zu antizipieren, ist eine Herausforderung.
Eine Partie zu beobachten, ist spannend und lehrreich zugleich.
Eine Partie zu beobachten, ist spannend und lehrreich zugleich.

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