So sieht das neue Marktkonzept in Bludenz aus

VN / 23.03.2023 • 17:05 Uhr / 6 Minuten Lesezeit
Natascha Arzberger auf dem Stadt- &amp; Landmarkt in der Bludenzer Altstadt beim Stand von Sylvie‘s Geschenkideen. <span class="copyright">Stadtmarketing</span>
Natascha Arzberger auf dem Stadt- & Landmarkt in der Bludenzer Altstadt beim Stand von Sylvie‘s Geschenkideen. Stadtmarketing

Natascha Arzberger (Geschäftsführerin des Stadtmarketings) erklärt, was es mit dem neuen Marktkonzept auf sich hat.

Bludenz Das Stadtmarketing Bludenz unter der Leitung von Natascha Arzberger war über den Winter nicht inaktiv. So geht ab diesen Frühling das neue Marktkonzept an den Start. Neue Gastronomiebetriebe und Pop-up-Stores sollen die Bludenzer Altstadt weiter beleben.

Bludenz ist eine traditionsreiche Marktstadt, wie historische Dokumente aus dem Jahr 1250 belegen, und auch heute gehören die unterschiedlichsten Marktaktivitäten fix zum Bludenzer Wirtschaftsleben dazu. Wie hat sich das Marktgeschehen in den letzten Jahren verändert?
Arzberger Die letzten Jahre haben einige Veränderungen bewirkt: Geförderte Hofläden und wenig Nachwuchs bei den Marktfahrern machen die Organisation von Märkten nicht einfach. Das spüren wir auch in Bludenz. Trotzdem hat das Marktamt gemeinsam mit dem Stadtmarketing im letzten Jahr ein Konzept rund um die Märkte 2023 ausgearbeitet, das das Marktgeschehen wieder beleben soll.

Wie sieht das neue Marktkonzept aus?
Arzberger Wir versuchen, die Marktaktivitäten zu konzentrieren. Das bedeutet, dass die Stadt- & Land-Frischemärkte am Samstag immer wieder mit einem Sonderthema „angereichert“ werden. Gedacht sind drei bis vier Stände, die verschiedene thematische Schwerpunkte abdecken, wie zum Beispiel Garten und Pflanzen oder Selbstgemachtes. Auch der Flohmarkt im Stadtsaal kann zeitgleich mit dem Herbstmarkt stattfinden. So werden die Besucher mit zwei Themenevents in die Stadt gelockt und zum längeren Verweilen animiert. Die Entscheidung, die Jahresmärkte eintägig zu veranstalten, spiegelt die neuen Entwicklungen wider. Das ist sicher für die Marktbesucher wie auch für die Marktfahrer eine Veränderung, an die sich alle gewöhnen müssen. Diese Neuerungen sollen uns nach zwei Jahren genügend Informationen und Fakten bringen, sodass weitere Entwicklungen zum Marktwesen vorangetrieben werden können. Veränderung bedeutet hier die Chance zur Erneuerung und zum Neustart von Kernangeboten der Alpenstadt Bludenz.

Der Wochenmarkt
Der Wochenmarkt

Mit welchem Markt beginnt die Saison?
Arzberger Die Saison beginnt mit dem österlichen Kreativmarkt (31. März bis 1. April), der in diesem Jahr durchgehend vom Josef-Wolf-Platz bis in die untere Werdenbergerstraße geht. Deko, Papierkreationen, Gartenobjekte, aber auch Gestricktes, Gehäkeltes oder Upgecyceltes, alles rund ums Thema Ostern wird unter den grün-weißen Marktständen feilgeboten. Beim anschließenden Stadt- & Landmarkt werden Frischeprodukte, Waren des täglichen Gebrauchs und Kulinarisches aus verschiedenen Regionen angeboten.

Wohin soll sich Bludenz in den nächsten zehn Jahren entwickeln?
Arzberger Unser Team im Stadtmarketing ist fokussiert darauf, den Charakter als Marktstadt zu stärken und den neuen Anforderungen anzupassen. Ein erster Erfolg wäre, wenn Bludenz sich im Marktbereich wieder etablieren würde als Präsentationsplattform der umliegenden Täler, sozusagen das Schaufenster des Vorarlberger Oberlandes für Einheimische und Gäste.

Kleiner Schwenk zur Gastronomieszene in Bludenz: Wird Bludenz als Standort für Gastronomen beliebter?
Arzberger Bludenz durfte bereits 2022 neue Gastronomen begrüßen, darunter im „Das Alte Rathaus“, „Das Tschofen“ und „LaNoi“. In 2023 geht diese Entwicklung weiter, schon im April werden die Bludenzer mit asiatischen Gaumenfreuden verwöhnt und in den Startlöchern stehen auch weitere Interessierte, denn in den letzten Monaten haben sich verstärkt Gastronomieanbieter bei uns im Stadtmarketing gemeldet, die geeignete Lokale suchen.

Ein Highlight im Jahr: der Klostermarkt.
Ein Highlight im Jahr: der Klostermarkt.

Welche Rolle werden die Pop-up-Stores in Bludenz in Zukunft spielen?
Arzberger Unsere Pop-up-Initiative ist eine wohl gewählte Zwischenlösung. Immobilienbesitzer stellen uns die leeren Räumlichkeiten zur Verfügung und wir dürfen diese für ein bis zwei Wochen weitervermitteln. Ziel ist es, Interessierte vom Bludenzer Standort zu überzeugen, ihnen ihre mögliche Wirkungsstätte als Handelsbetrieb, Dienstleister oder Gastronom unter möglichst realen Bedingungen zu zeigen. Manche Initiativen finden sich ausschließlich für die Pop-up-Zeit, danach gehen die EPUs oder Kunstschaffenden wieder eigene Wege. So ein Beispiel findet man in der Wichnerstraße 6 beim ehemaligen Gummi Kühne, wo Andrea Pürmair mit ihren Freunden unter dem Namen „Zum Quadrat“ ab 31. März um 18 Uhr ihre Produkte und Kreationen vorstellt.

Woran arbeitet das Stadtmarketing sonst noch intensiv?
Arzberger Sehr intensiv wird derzeit an verschiedenen Präsentationen der Bludenzer Arbeitswelt für die Jungen gearbeitet. Wir versuchen hier im Wirtschaftsraum Bludenz eine Koordinationsstelle zu sein, die interessante Initiativen wie up2work und Girl’s Day auf eine breitere Basis stellt. Mehrere Betriebe sind schon angemeldet und so hoffen wir, dass auch mit der Veranstaltung „Chancentag“ im November 2023 weitere Betriebe teilnehmen werden. Die MINT-Initiative werden wir nun auch als Schwerpunkt in der Ferienbetreuung der Stadt Bludenz verankern.

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