„Es geht um mehr als die zwei Punkte“

100. Ligaderby der Ländle-Hochburgen steigt ab 20.25 Uhr in Hard. Sporthalle am See restlos ausverkauft.
Hard Die Handballfans im Ländle sind seit Tagen elektrisiert und der Umstand, dass es keine Karten mehr gibt, ist nichts Neues. Das Derby zwischen dem Alpla HC Hard und Bregenz Handball ist der Klassiker ohne Ablaufdatum im nationalen Männerhandball, ein Kassenschlager und Straßenfeger. So wie die Premiere vor unglaublichen 8953 Tagen, genau am 19. September 1998, wird knapp 25 Jahre später auch das 100. Ländle-Derby in der höchsten Spielklasse des Männerhandballs in Hard über die Bühne gehen.

Premiere an alter Wirkungsstätte
Ein Mann, der am Samstag (20.25 Uhr) in der Sporthalle am See ganz besonders im Rampenlicht stehen wird, ist Marko Tanaskovic. Nach der vorzeitigen Beförderung vor zwei Wochen möchte der 37-Jährige natürlich in seinem zweiten Spiel als Bregenz-Cheftrainer an seiner langjährigen Wirkungsstätte seine Erfolgsserie fortsetzen. Als Aktiver hat Tanaskovic in seinen acht Saisonen im Hard-Trikot in insgesamt 36 Derbys 19 Siege, drei Remis und 14 Niederlagen und dabei 114 Tore geworfen: „Ich habe mit einem Sieg 2010 begonnen und 2018 beendet, habe im Mai letzten Jahres im Cup-Halbfinale hier gewonnen und daran soll sich nichts ändern“, betont der Zwei-Metermann kämpferisch. „Die Rolle des Favoriten überlasse ich gerne Hard, ich will die zwei Punkte haben.“



Einen Tag nach der bestandenen Prüfung der Trainer-B-Lizenz blickt Tanaskovic seinem Derbydebüt an der Seitenlinie optimistisch entgegen: „Es geht in einem Derby um mehr, als nur die zwei Punkte. In diesem Spiel ist es egal, wo man in der Tabelle steht, man will gewinnen. Im Gegensatz zu Hard können wir uns nicht mehr verbessern und werden von einem der Top-4-Teams nach dem Grunddurchgang gewählt. Für uns geht es darum, nach den turbulenten letzten Wochen in Fahrt zu kommen und Selbstvertrauen für die anstehende Viertelfinalserie zu tanken. Ich habe in den wenigen gemeinsamen Trainings seit meiner Amtsübernahme versucht, das angeknackste Selbstbewusstsein zu beseitigen und den Kampfgeist zu wecken. Aus meiner Sicht ist ein Derby prädestiniert dafür, ein Zeichen zu setzen und zu zeigen, dass wir noch Leben sind und man uns nicht abschreiben sollte.“


Freude auf geiles Handballspiel
Keine Gedanken in Bezug auf Spannung und Motivation hatte auch Hannes Jon Jonsson. Der 43-jährige Isländer, der nach drei Ligaderbys eine ausgeglichene Bilanz von je einem Sieg, Remis und Niederlage zu Buche stehen hat: „Nach den erfreulichen Auftritten in der EHF European League arbeiten wir weiter intensiv an unserem Konzept und wollen in Topform sein, wenn die entscheidende Phase der Meisterschaft beginnt. Wir sind alle fit und motiviert bis in die Haarspitzen. Wir freuen uns auf ein geiles Handballspiel in einer ausverkauften Halle in Hard und wollen natürlich so wie in jedem anderen Spiel gewinnen.“
Während beim Gastgeber wieder alle Mann an Bord sind, steht aufseiten der Gäste hinter dem Einsatz von Goalgetter Mikhail Vinogradov nach seiner Augenoperation noch ein Fragezeichen.



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