Vorarlberger SPÖ verbucht vor Abstimmung Mitgliederplus

Politik / 24.03.2023 • 15:25 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) nach der Sitzung des SPÖ-Präsidiums zur Umsetzung der Mitgliederbefragung am Donnerstagabend. <span class="copyright">APA/EVA MANHART</span>
Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) nach der Sitzung des SPÖ-Präsidiums zur Umsetzung der Mitgliederbefragung am Donnerstagabend. APA/EVA MANHART

Die Mitgliederbefragung sorgt für viele Parteieintritte. Andreas Babler kandidiert nun ebenfalls für den Vorsitz.

Wien, Schwarzach Rund 50 weitere Personen sind bis Freitagvormittag in Vorarlberg in die SPÖ eingetreten. Das verriet SPÖ-Vorsitzende Gabriele Sprickler-Falschlunger auf VN-Nachfrage. Das Plus, das in ganz Österreich zu verzeichnen ist, lässt sich hauptsächlich auf die Mitgliederbefragung ab 24. April zurückführen. Dann wird basisdemokratisch über den weiteren Parteivorsitz befragt. Donnerstagabend kandidierte nun auch noch Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler, der vor allem in Asylfragen immer wieder Standpunkte konträr zur ÖVP vertritt.

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Es tue Babler weh, “was wir da in den letzten Monaten mit dieser Partei aufgeführt haben – und damit bin ich nicht alleine”. Eine prozentuelle Einschätzung seiner Chancen im Rennen um den Bundesparteivorsitz wollte der niederösterreichische Politiker noch nicht treffen. Die Entscheidung für die Kandidatur habe er sich nicht einfach gemacht, auch aus privater Sicht. Im Ö1-Morgenjournal erwähnte er in diesem Zusammenhang auch seine achtjährige Tochter. Generell stehe er für eine Politik mit “weniger Taktik” und “weniger Strategie”: “Ich paktiere nicht im Hinterzimmer, ich halte mein Wort.”

Dafür zog Nikolaus Kowall seine Kandidatur zurück, wie er Freitagfrüh auf Twitter verkündete: „Mein Credo war, wenn wer Gewichtigerer als Alternative zu Pam und Dosko in den Ring steigt, dann lasse ich der Person den Vortritt. Ich stehe zu meinem Wort und ziehe meine Kandidatur zurück. Die Stimmen sollen sich nicht zwischen Andi Babler und mir aufsplitten.“

Lage zwischen Doskozil und Rendi-Wagner eskalierte

Von 24. April bis 10. Mai können SPÖ-Mitglieder über die Parteiführung abstimmen. Die endgültige Entscheidung soll ein Sonderparteitag am 3. Juni bringen. Dem vorangegangen waren schon seit Längerem andauernde Querelen zwischen Parteichefin Rendi-Wagner und Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Endgültig eskaliert war die Lage nach den Stimmeneinbußen der SPÖ bei der Kärntner Landtagswahl.

Erste Kandidaten von außen

Prinzipiell ist die Kandidatur für alle offen, die der Partie beitreten, die VN berichteten. Diese Chance nutzte nun auch BZÖ-Politiker Gerald Grosz für Aufmerksamkeit. Bei der Bundespräsidentenwahl im vergangenen Jahr hatte er mit einem polarisierenden Wahlkampf 5,57 Prozent der Stimmen einfahren können. Zuletzt war er Redner beim “politischen Aschermittwoch” der rechtspopulistischen “Alternative für Deutschland” (AfD). Nun wendet er sich aber einer anderen Partei zu: “Ich bin mit heutigem Tag, 24.3.2022, Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Österreichs geworden und darf hiermit mitteilen, dass ich mich um das Amt des Bundesparteivorsitzenden der SPÖ bewerbe!”

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