Beim Jubiläum fehlte der Zuckerguss

Liga-Derby der Ländle-Hochburgen endet mit leistungsgerechtem 23:23-Remis.
Hard War es letzten Endes ein gewonnener oder ein verlorenen Punkt? Eine passenden Antwort darauf fanden auch die Protagonisten des 100. Ländle-Derbys in der ZTE-HLA-Meisterliga nicht: Nach 60 spannungsgeladenen Spielminuten mit Höhen und Tiefen auf beiden Seiten endete die Jubiläumsauflage des Klassiker zwischen dem Alpla HC Hard und Bregenz Handball vor 2500 Zuschauern mit einem leistungsgerechten 23:23-Remis. Zwei Runden vor Ende des Grunddurchganges haben die Roten Teufel vom Bodensee als Vierter drei Zähler Rückstand auf die drittplatzierten Fivers, bei dem man kommenden Freitag gastiert. Für die weiter siebtplatzierten Festspielstädter ändert sich nichts an den Ausgangslage, da bekanntlich die Teams auf den Rängen fünf bis acht in der Best-of-three-Viertelfinale von den Top-4-Teams gepickt werden. Hinter den Kulissen wird schon eifrig spekuliert, ob es in der am 5. Mai beginnden K.-o.-Runde erneut zum ewig jungen Prestigeduell der beiden Ländle-Hochburgen kommt.
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Gelungenes Signal gesetzt
Die Möglichkeit, dem Jubiläumsduell die Krönung zu verpassen, hatten beiden Teams. Die als Außenseiter in die Partie gegangenen Bregenzer erwischten den besseren Start, lagen mit 8:5 (14.) und 13:8 (27.) vorne und konnten bis kurz nach der Pause den Vorsprung halten. Die Gastgeber, die zuletzt mit starken Leistungen in der EHF European League für Furore sorgten, hatten in der 40. Minute erstmals mit 17:16 die Nase vorne und lagen drei Minuten vor dem Ende mit 22:20 in Front, ehe Bregenz in der Schlussphase mit unbändigem Willen noch den am Ende verdienten 23:23-Gleichstand fixierte. „Natürlich war es der Plan von mir und meiner Mannschaft, zwei Punkte mitzunehmen. Die Jungs haben vor einer Superkulisse eine richtig starke Leistung abgeliefert und ein gelungenes Signal gesetzt“, betonte Marko Tanaskovic nach seinem ersten Derby als Bregenz-Cheftrainer stolz.




„Besonders in der ersten Hälfte haben wir so gespielt, wie wir es uns vorgenommen haben und es gab es nicht viel Dinge, die man bemängeln musste.“ Als einzige Manko analysierte Tanaskovic die Leistung seiner Mannschaft zu Beginn des zweiten Durchganges: „Es war damit zu rechnen, dass der Gegner nach dem Vier-Tore-Rückstand zu Pause nach Wiederbeginn alles nach vorne werfen wird. In dieser Phase hat uns etwas die Cleverness und Kaltschnäuzigkeit gefehlt. Vielleicht war es nach der langen Negativserie auch das fehlende Selbstvertrauen und der Glaube. Doch die Jungs haben Moral bewiesen, im Finish den Rückstand noch egalisiert, sich für den aufopferungsvollen Kampf belohnt. Nüchtern betrachtet geht das Remis in Ordnung, wenngleich auch der Zuckerguss möglich gewesen wäre. Auch jeden Fall hat man gesehen, welches Potenzial in der Mannschaft steckt. Doch ich weiß, wir können noch besser spielen und wollen schon im nächsten Spiel, besonders aber ab dem Viertelfinale. den nächsten Schritt setzen.“
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Konform mit der Kurzanalyse seiner Trainer zeigte sich auch Kapitän Lukas Frühstück: „Es ist immer schön, wenn man in Hard nicht als Verlierer aus der Halle geht. Diesmal wäre wahrscheinlich sogar mehr drin gewesen. Wenn man überlegt, wo wir vor zehn Tagen waren und wie wir uns präsentiert haben, war auf jeden Fall ein deutlichen Aufwärtstrend zu sehen. In Summe geht das Remis in Ordnung.“



Nicht glücklich zeigte sich dagegen Hard-Coach Hannes Jon Jonsson im Interview unmittelbar nach Spielende: „Ich bin nicht happy mit dem Unentschieden. Der Kampf war da, aber im Angriff hätte ich mir mehr Abgezockheit von den Führungsspielern erwartet.“
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Zwiegespalten trotz der ersten Torerfolge gegen seinen langjährigen Verein zeigte sich auch Nico Schnabl: „Wir sind kurz vor Schluss zwei Tore vorne und müssen eigentlich gewinnen. Daher tut es weh, am Ende nur einem Punkt geholt zu haben. Die Leistung nach dem Seitenwechsel hat gepasst und diese Leistung muss der Maßstab für die nächsten Spiele sein.“


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