Missbrauchsvorwurf in Lech: Laufende Ermittlungen bei dünner Beweislage

Zwei Monate nach dem Aufkommen von Missbrauchsvorwürfen gibt es wenig Handfestes vorzuweisen.
Feldkirch, Lech, Wien “Die Ermittlungen sind noch im Gange”, bestätigt die Staatsanwaltschaft Feldkirch gegenüber den Vorarlberger Nachrichten. Die Vorwürfe gegen einen Betreuer einer Kinderbetreuungseinrichtung in Lech wurden Anfang Februar bekannt, zuletzt kehrte jedoch Ruhe ein.
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Hinter den Vorwürfen gegen den Betreuer steht ein Wiener Kindsvater eines in der Einrichtung betreuten Dreijährigen. Vertreten wird er von einem Wiener Anwalt und dem Bündnis Kinderschutz. Mit diesem Verein war er bereits vor der Vorwürfe in Kontakt, dieser ging offensiv an die Öffentlichkeit. Doch bereits Ende Februar ruderte dieser zurück: Die vermuteten Zeugen gebe es nicht, rechnete der Anwalt des Kindsvaters mit der Einstellung des Verfahrens. Soweit ist es jedoch noch nicht, wie die Staatsanwaltschaft Feldkirch bestätigt. Tiefer lässt sie sich jedoch nicht in die Karten blicken.
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Keine weiteren Betroffene
Roberto D’Atri, Obmann des Vereins Kinderschutz, muss ebenfalls einräumen, dass keine weiteren Eltern die Vorwürfe mittragen. Der Gastronom erklärte im Februar, dass auch Familien aus Australien und der Schweiz Befürchtungen haben, dass es zu Übergriffen gekommen sein könnte. Dies hat sich jedoch verlaufen. Die Ergebnisse einer Untersuchung der DNA, die auf der Bekleidung des Kindes sichergestellt worden sei, erwartet D’Atri wiederum erst in etwa einem Monat.
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“Derzeit steht das Wort eines Kindes gegen das Wort eines erwachsenen Betreuers”, räumt D’Atri die dünne Beweislage ein. Er geht daher davon aus, dass eher dem Betreuer geglaubt werden wird. Das Kind werde derweil immer noch psychologisch begleitet und sei aus Sicht der Eltern und des Vereins traumatisiert. D’Atri hat daher keinen Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Vorwürfe und fordert Kameraüberwachung in Kinderbetreuungseinrichtungen. “Wenn wir der Stimme eines Kindes nicht glauben, müssen wir es anders schützen können”, ist der Vereinsobmann und Gastronom überzeugt.
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