„Er stürzte blutüberströmt und halbnackt zu Boden“

Messerattacke am Bahnhof Dornbirn: Lokalaugenschein der VN am Tag danach.
Dornbirn „Foto von vorne? Nein. Von hinten? Ja“. Der Security-Mann der ÖBB möchte nicht erkannt werden. Als am Sonntag kurz vor 18 Uhr ein 32-jähriger Iraker von drei 15-jährigen Jugendlichen mit einem Messer attackiert und lebensbedrohlich verletzt wurde (vn.at berichtete), hatte er Dienst. Und wurde Zeuge eines entsetzlichen Anblicks.
Sofort die Rettung alarmiert
„Ich befand mich vorne auf dem Vorplatz des Bahnhofs. Da wankte ein schwer verletzter Mann aus der Unterführung herauf. Dann stürzte er blutüberströmt und halbnackt zu Boden. Ich rief sofort die Rettung und Polizei“, erzählt der Sicherheitsmann den VN.
Die Attacke selbst hatte er nicht wahrgenommen. „Die fand auf der anderen Seite hinter den Geleisen statt, gegenüber dem Kaplan Bonetti-Haus. Von dort flüchtete der Verletzte dann unter die Unterführung auf den Vorplatz“, schildert er weiter.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
“Vor zwei Jahren war es noch schlimmer”
Der ÖBB-Security und sein Kollege (insgesamt sind drei Wachbedienstete täglich vor Ort) sagen, dass so etwas am Bahnhof Dornbirn „selten“ vorkäme. „Vor zwei Jahren war es noch schlimmer. Jetzt gibt es aber immer noch Schlägereien, wobei ständig Alkohol im Spiel ist“, sagen sie unisono.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Louis, ein Landbus-Fahrer, passiert den Bahnhof Dornbirn vier bis fünf Mal am Tag. Vom Vorfall am frühen Sonntagabend bekam er nichts mit. Als Chauffeur fällt ihm jedoch immer wieder auf, dass an diesem „Hotspot“ sehr viel Alkohol konsumiert wird. Er spricht auch von viel Polizeipräsenz. Im Bus selbst herrsche jedoch Ruhe.
“Es ist unmöglich hier!”
Vollkommen anonym bleiben will eine Mitarbeiterin in einem Geschäftslokal vor Ort. „Ich will nicht, dass die dann in meinen Laden reinstürmen!“, begründet sie. Die Frau ist empört über die Zustände am Bahnhof Dornbirn. „Es ist einfach unmöglich, was sich hier abspielt! Da gibt es nichts schön zu schreiben . . .“

Das Opfer der Messerattacke war schwerstens verletzt worden, befindet sich aber im stabilen Zustand. Zwei der mutmaßlichen jugendlichen Täter waren noch am selben Abend von der Polizei im Dornbirner Innenstadtbereich gefasst worden, ihre Einvernahme war am Montag noch im Gange.
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.