So sieht es mit der Überwachung von Autobahn und Fußballstadien aus

VN / 13.04.2023 • 07:00 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Der Pfändertunnel ist mit knapp 200 Kameras überwacht. <span class="copyright">VN/Steurer</span>
Der Pfändertunnel ist mit knapp 200 Kameras überwacht. VN/Steurer

Kameraaufzeichnungen sollen im Zweifelsfall helfen.

Schwarzach Geht es um die am besten bewachten Orte in Vorarlberg, darf der Pfändertunnel auf keinen Fall fehlen. Kein Wunder: Immerhin durchfahren die zwei Röhren täglich um die 40.000 Fahrzeuge. Auch an den Vorarlberger Fußballstadien sind Überwachungskameras angebracht – wenn auch deutlich weniger.

Autobahn 14

Wenn es im Pfändertunnel kracht, muss es schnell gehen. Für die Rettungskräfte gilt jede Sekunde. Deshalb sind auf den vier Spuren des knapp sieben Kilometer langen Tunnels mit seinen zahlreichen Buchten 198 Überwachungskameras angebracht. So berichtet es die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft, kurz Asfinag.

Wenn es im Tunnel kracht, ist schnelle Hilfe gefragt. <span class="copyright">VN/Rauch</span>
Wenn es im Tunnel kracht, ist schnelle Hilfe gefragt. VN/Rauch

Demnach sind es auf der gesamten A 14 in Vorarlberg 395 Kameras. Zu den 198 aus dem Pfändertunnel kommen 110 im Ambergtunnel, 21 im Citytunnel, 54 an der Autobahn und zwölf auf Parkplätzen. Über 80 Prozent der Kameras sind also in den drei Tunnels verbaut. Laut Asfinag-Regionalleiter Dieter Steinkellner hat sich an der Gesamtzahl in den vergangenen Jahren wenig geändert. “Hauptsächlich kamen auf den Rastplätzen Kameras dazu.”

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Steinkellner erklärt: “Die Bilder können nur in den Tunnels aufgezeichnet werden. Das geschieht aber manuell – zum Beispiel bei einem Unfall oder nach Anforderung der Exekutive.” Dafür gibt es einen Ringspeicher, der die Bilder 72 Stunden speichert und dann automatisch überschreibt. Manuell gespeicherte Videos bleiben etwas länger.

Dashcams

Immer verbreiteter sind auf den Straßen auch sogenannte Dashcams, also Kameras, die fest an einem Fahrzeug angebracht sind. Für sie gelten strikte Regeln. Die Überwachung aus dem Auto heraus ist verboten. “Möglich ist natürlich, dass jemand einfach nur die schöne Landschaft oder eine Fahrt mit Auto, Motorrad oder Fahrrad dokumentieren möchte”, teilt der ÖAMTC mit.

“Wenn ein Video rein für private Zwecke aufgenommen wird, verstößt es auch dann nicht gegen den Datenschutz, wenn dabei andere Personen oder Kennzeichen erfasst werden.” Es dürfe sich aber eben nicht um eine systematische Überwachungstätigkeit oder um bewusstes Sammeln von möglichem Beweismaterial handeln.

Die sogenannten Dashcams sind im Fahrzeug installierte Kameras.  <span class="copyright">ÖAMTC</span>
Die sogenannten Dashcams sind im Fahrzeug installierte Kameras. ÖAMTC

Verboten ist zudem, die Videos weiterzuleiten oder ins Netz zu stellen. Selbst, wenn man eine Straftat gefilmt hat, darf man diese Aufnahmen laut ÖAMTC nicht an die Polizei übergeben. Bei Verstößen gegen die Gesetze drohen hohe Geldstrafen – von einigen Hundert bis hin zu 25.000 Euro.

Europaweit ist der Umgang mit Dashcams übrigens ganz unterschiedlich. In Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Norwegen, Schweden, Serbien und Spanien sind sie beispielweise zulässig. “In Belgien, Deutschland, Luxemburg, Portugal und in der Schweiz sollte aufgrund datenschutzrechtlicher Bedenken auf die Verwendung verzichtet werden”, so der ÖAMTC.

Fußballstadien

Nicht ganz so viel wie auf der Autobahn ist in den beiden Fußball-Bundesliga-Stadien in Vorarlberg los. Dafür geht es in Altach und Lustenau auf den Rängen mitunter ziemlich emotional zu. Vor allem im Derby wie am vorletzten Wochenende, das die Austria mit 1:0 gewann.

Im Derby zwischen Lustenau und Altach geht´s auch mal hitzig zu - auch auf den Rängen. <span class="copyright">Gepa</span>
Im Derby zwischen Lustenau und Altach geht´s auch mal hitzig zu - auch auf den Rängen. Gepa

Und wie ist es mit der Überwachung in den Stadien bestellt? Im Lustenauer Reichshofstadion gibt es zwei Überwachungskameras mit 360-Grad-Rundumblick. Eine ist im Heimsektor auf der Nordtribüne angebracht, eine im Bereich der Gästefans.

In der Cashpoint-Arena in Altach behält die Polizei gleich mit über fünf Kameras das Geschehen rundum im Blick. Zudem ist das Stadion damit auch an spielfreien Tagen unter Beobachtung. Für die Polizei gibt es extra Schulungen, um den Umgang mit den Kameras zu proben und an den Spieltagen optimal aufgestellt zu sein.

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Messepark

Im Messepark Dornbirn begrenzt sich die Videoüberwachung auf einige neuralgische Punkte der Allgemeinflächen und Parkplätze. “Es ist nicht jeder Winkel überwacht, da bräuchte es tausend Kameras”, erklärt Geschäftsführer Burkhard Dünser. Im Fokus habe man vor allem Haftungsfragen: “Etwa wenn jemand gestürzt ist, können wir nachschauen was die Ursache war.” Ansonsten gelten die üblichen Vorgaben: Das Material wird nur bei Bedarf gesichtet und automatisch nach wenigen Tagen gelöscht.

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