Alexander Berthold macht der „wilden Henne“ Mut

Katharina Liensberger bekommt ihren ehemaligen Jugendtrainer als neuen Coach.
Gargellen Alexander Berthold ist der neue Techniktrainer der österreichischen Alpin-Damen. Und damit bekommt Katharina Liensberger eine Vertrauensperson an die Seite gestellt, mit der die Zusammenarbeit bereits im Nachwuchs sehr gut funktionierte. „Sie ist eine wilde Henne“, hatte der 53-jährige Skitrainer aus Gargellen die Göfnerin einmal beschrieben. Wie kann sie nach einer verkorksten Skisaison wieder zur wilden Henne werden? „Da fehlt nicht so viel“, macht Berthold Liensberger Mut. „Wir machen jetzt eine Standortbestimmung mit ihr, auch auf Schnee, und gehen dann in die Praxis.“
„Sie ist ein 100-Prozent-Meiggi“
Berthold hat sich mit Liensberger bereits ausgetauscht. „Ich konnte mir ein Bild machen. Grundsätzlich: Katharina kann Ski fahren. Sie ist ein 100-Prozent-Meiggi, das immer das Optimum herausholen will. Ich bin überzeugt, dass Kathi wieder auf den richtigen Weg zurückfinden wird.“
Die Krisensaison mit Trainer Livio Margoni hat Berthold „von außen“ beobachtet. „Man kann sich gewisse Vorstellungen machen, warum es zuletzt nicht gepasst hat. Es fehlte am Vertrauen, sie war verunsichert. Am Schwungansatz fehlte die letzte Konsequenz. Wenn sie weiß, dass es funktioniert und das Vertrauen da ist, dann drückt sie an.“
Mit seinem Bruder Mathias, den Liensberger als Mentalcoach verpflichtete, wird sich Berthold zusammensetzen: „Mathias tut ihr gut. Er hat die Erfahrung aus dem Weltcup, kann sich mit Kathi zu vielen Themen austauschen. Mathias möchte mit dem Skitraining nichts zu tun haben, aber mentale Hilfe sein. Wir werden in einigen Dingen, immer mit Zustimmung von Katharina, in Absprache sein.“

Katharina Liensberger soll unter den Fittichen von Alex Berthold zu alter Stärke zurückfinden. GEPA
“Man muss mit dem Damenteam das Gefühl aufbauen, dass sie gut betreut sind.“
Alexander Berthold
Trainer der ÖSV-Technikdamen
Das Vertrauen gewinnen
Das österreichische Technik-Damenteam habe kein gutes Jahr gehabt, sagt Berthold. „Aber ich bin der Meinung, dass sie nicht so schlecht sind, wie sie sich letzte Saison präsentiert haben. Man muss Einigkeit und Linie hineinbringen, das Vertrauen der Läuferinnen gewinnen, das ist ein wichtiger Punkt. Wir Trainer müssen ihnen das Gefühl geben, dass sie gut betreut sind. Es gilt ein Umfeld zu schaffen, in dem sie gut trainieren können.“ Berthold fehlt im Technikteam noch ein Trainer. „Wenn der bestellt ist, werden wir das Team zusammenbringen und besprechen, was wir vorhaben.“
Berthold ist Absolvent der Bundessportakademie Innsbruck und diplomierter Skilehrer. Er leitete während mehr als acht Jahren die Sportmittelschule Schruns, war im ÖSV als Trainer im Nachwuchs im Einsatz und zuletzt beim Schweizer Skiverband als Gruppentrainer im Nachwuchsleistungszentrum in Davos engagiert.
Für die kommende Saison richtet Damen-Rennsportleiter Roland Assinger vier statt drei Gruppen ein. Sie werden neben Berthold von bereits bekannten Gesichtern wie Christoph Alster (WC Speed W), David Fill (WC Speed O), Karlheinz Pichler (WC3) und Klaus Mayrhofer (WC Tech) geleitet werden. Wieder zum ÖSV zurückgekehrt ist der Feldkircher Christian Huber, der an der Seite des Bregenzerwälders Christoph Alster sein Know-how einbringen wird.
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