Preisdeckel: Neuer günstiger Stromtarif ab Juli 2023

Der Preis wird um 20 Prozent sinken, dafür ist ab Juni eine aktive Umstellung des Stromprodukts notwendig.
Bregenz Blickt man derzeit auf den Preismonitor der Regulierungsbehörde E-Control Austria, bewegen sich die meisten Angebote der illwerke vkw beim Preis für Bestandskunden inzwischen eher im Mittelfeld. Ein neues Angebot des landeseigenen Energieanbieters soll dies nun ändern.
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Mit 1. April passten die illwerke vkw die Preise für Privatkunden an. Grundsätzlich notwendig wurden diese Anpassungen, da man im Heimatmarkt Vorarlberg grundsätzlich negativ wirtschaftete, die Gewinne erwirtschaften die illwerke vkw mit dem Stromhandel auf dem deutschen Markt. Im März bereits versprachen die Vorstandsmitglieder Helmut Mennel und Christof Germann bereits zwei Dinge: Mehr Transparenz gegenüber dem Kunden und eine Preissenkung, sobald es der Markt erlaubt.
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Am Montag war es dann soweit: Aufgrund der Preisentspannung auf den Energiebörsen traten das Land als Eigentümer, die Arbeiterkammer Vorarlberg und der Vorstand über das Wochenende zusammen. Mit 1. Juli 2023 werden die illwerke vkw ein neues Produkt mit einem neuen Höchst-Kilowattpreis von 18,7 Cent pro Kilowattstunde (KWh) anbieten. Diesen Preis werde man bis zum 31. März 2025 garantieren. Das Ergebnis richtet sich an Haushalte und Kleingewerbe mit einem Energieverbrauch von bis zu 100.000 KWh. Der Strompreisrabatt des Landes von drei Cent pro verbrauchte Kilowattstunde wird auch für diesen Tarif gelten, selbiges gilt für die Strompreisbremse des Bundes.
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Preis könnte weiter sinken
“Damit sind wir der günstigste Landesenergieversorger in Österreich”, betont Vorstandsmitglied Christoph Germann. Sein Vorstandskollege Helmut Mennel betont, dies erlaube auch eine neue Beschaffungsstrategie neben den Großhandelspreise. Das neue Tarifmodell komme ohne Bindung. “Wir wollen dafür Sorge tragen, dass das neue Modell für unsere Kunden attraktiv ist”, versichert Germann. Wenn es der Markt erlaubt, werde der Preis weiter sinken. Das Ziel sei, das bisherige Tarifmodell auslaufen zu lassen, in dem die Kunden aktiv über das neue Modell informiert werden und der Wechsel möglichst einfach gestaltet wird, etwa auch online. Die Einspeisetarife bleiben davon unberührt.
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Umstellung mit Juni möglich
Es brauche einen neuen Tarif, da es eine aktive Zustimmung des Kunden für eine solche Preisnovelle benötigt, erklärt Germann. Außerdem schaffe der neue Tarif die gewünschte Rechtssicherheit für das Unternehmen und Kundschaft. Der Wechsel werde mit Juni möglich werden. Man werde die Bestandskunden auf allen denkbaren Kanälen ansprechen. Einen Namen hat das Tarifmodell noch nicht.
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Damit erfülle man auch den Auftrag der Bevölkerung und des Landtages, rasch auf Preissenkungen zu reagieren und diese an die Kunden weiterzureichen, betont Landeshauptmann Markus Wallner. Die illwerke vkw haben immer zu den günstigsten Anbietern gezählt, dies stelle auch einen Standortfaktor dar. Daher waren auch die Fragen der Wettbewerbsfähigkeit als günstiger Anbieter mit einer entsprechenden Preisgarantie wichtige Entscheidungsfaktoren. Und wenn der Preis auf dem Weltmarkt es erlaubt, werde der Preis auch künftig weiter gesenkt, versichert Wallner. Vom neuen Tarif werden vor allem Familien profitieren, ist Wallner überzeugt.
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“Wir befinden uns in herausfordernden Zeiten”, weiß Energielandesrat Daniel Zadra. Entsprechend wichtig sei die inzwischen verbesserte Transparenz der Tarifgestaltung und die Planungssicherheit für die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger. Die Planungssicherheit, die nun in Vorarlberg begrenzt ist, bis März 2025 gebe es sonst nirgends in Österreich. Diese wirke auch inflationshemmend. Zufrieden zeigt sich auch Bernhard Heinzle, Präsident der Arbeiterkammer Vorarlberg. “Wir als Arbeiterkammer Vorarlberg empfehlen heute schon den Umstieg auf das neue Strompreismodell”, betont er. Dieses erfülle alle Bedingungen, die die Arbeiterkammer gestellt habe, als die Preiserhöhungen bekannt wurden.
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Kritik von Auer
“Keine drei Wochen ist es her, dass die illwerke vkw die Preise für Strom und Gas erhöht haben. Und nun stellt man ein neues Stromprodukt vor, das eine günstigere Preisgestaltung ermöglichen soll. An Absurdität ist dieses Vorgehen wohl kaum mehr zu übertreffen”, hält die geschäftsführende SPÖ-Klubobfrau Manuela Auer fest. Die Sozialdemokraten haben sich erst diese Tage mit einer Petition für eine Rücknahme der Preiserhöhung eingesetzt. Es sei eine “Frechheit”, dass die Kunden nun einerseits noch bis Juli warten müssten und dann andererseits aktiv den Tarif wechseln müssen, um die Preissenkung genießen zu können.

In ihrer Funktion als AK-Vizepräsidentin und Gewerkschafterin kritisiert Auer außerdem noch den AK-Präsidenten Heinzle. Er führe gemeinsam mit illwerke vkw und Landesregierung die Konsumenten an der Nase herum, als Interessensvertreter der Bevölkerung hätte er klarer Position für eine Rücknahme der Preisanpassung von April fordern müssen. “Wer die Interessen der Strompreiskunden in Vorarlberg wirklich vertreten will, kann das heute präsentierte Modell nicht gutheißen”, betont sie.
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